Brustkrebsbehandlung: Bahnbrechender Erfolg dank Antikörper-Wirkstoff

Ein internationales Forschungsteam hat in einer aktuellen Brustkrebs-Studie einen bedeutenden medizinischen Fortschritt erzielt. Durch den Einsatz eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats konnten nach mehr als acht Jahren immer noch neun von zehn Patientinnen, die an einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs litten, am Leben bleiben.

Brustkrebs Grafik© Dreamstime.com/Sebastian Kaulitzki
Forscher haben in einer Studie untersucht, ob ein Antikörper-Wirkstoff in der Nachbehandlung von Brustkrebs besser wirkt als bisherige Medikamente. 

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Etwa jede achte Frau in Deutschland erkrankt daran. Neue Studienergebnisse geben Hoffnung für die Behandlung von Brustkrebs. Einem internationalen Forscherteam ist in einer kürzlich veröffentlichten Brustkrebsstudie ein wichtiger Durchbruch gelungen. Mithilfe eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats konnten neun von zehn Patientinnen, die an einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs litten, über einen Zeitraum von mehr als acht Jahren am Leben erhalten werden.

Neue Studie zeigt bahnbrechenden Fortschritt in der Brustkrebsbehandlung

Prof. Dr. Michael Untch, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiter der zertifizierten Zentren für Brustkrebs und gynäkologische Krebserkrankungen am Helios Klinikum Berlin-Buch, widmet sich seit mehr als drei Jahrzehnten der Erforschung von Brustkrebs. Bei Frauen, die an der besonders aggressiven Form von HER2-positivem Brustkrebs leiden, bleibt nach der ersten Behandlung oft noch erkranktes Gewebe im Körper zurück. Diese Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Rückfälle oder eine Verschlimmerung der Erkrankung. Etwa ein Drittel dieser Frauen erleidet Rückfälle oder verstirbt an den Folgen der Krankheit. Die neuesten Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der Anteil durch die neu untersuchte Behandlungsform auf unter 20 Prozent reduziert werden konnte.

Die KATHERINE-Studie, veröffentlicht im New England Journal of Medicine, hat gezeigt, dass das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat T-DM1 die Überlebenschancen von Brustkrebspatientinnen deutlich verbessert. Bei Frauen, die nach einer Chemotherapie und Antikörperbehandlung noch Krebszellen in Brust oder Lymphknoten aufwiesen, reduzierte T-DM1 das Rückfallrisiko erheblich und verbesserte die Überlebensrate nach 10 Jahren auf 89,1 Prozent.

T-DM1 ist eine gezielte Therapie, die einen Antikörper mit einem zytotoxischen Wirkstoff verbindet. Diese innovative Technologie ermöglicht eine effektivere Bekämpfung von Krebszellen und minimiert gleichzeitig die Nebenwirkungen für Patientinnen. Die Studienergebnisse sind ein bedeutender Fortschritt in der Brustkrebsbehandlung und bieten neue Hoffnung für betroffene Frauen.

Über die Studie

Die KATHERINE-Studie untersuchte die Wirksamkeit von T-DM1 im Vergleich zu Trastuzumab bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs, die nach einer neoadjuvanten Therapie noch Resttumor hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass T-DM1 das Überleben und das rückfallfreie Überleben signifikant verbesserte.

Über Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind eine neue Klasse von Krebsmedikamenten, die Antikörper mit zytotoxischen Wirkstoffen kombinieren. Diese gezielte Therapie ermöglicht eine effektive Zerstörung von Krebszellen bei gleichzeitiger Schonung gesunder Gewebe.