Brustkrebs vorbeugen: So können Sie das Risiko senken

Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Obwohl nicht alle Risikofaktoren beeinflussbar sind, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das persönliche Brustkrebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil zu senken. Aber wie können wir Brustkrebs vorbeugen? Wir haben die wichtigsten Informationen. 

Frau sitzt neben Gymnastikball mit gesundem Essen© iStock/nensuria
Viele Frauen fragen sich, ob Sie Brustkrebs vorbeugen können. 

Brustkrebs, medizinisch auch als Mammakarzinom bezeichnet, ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Dabei entsteht ein bösartiger Tumor in der Brustdrüse, der sich auf umliegendes Gewebe ausbreiten kann. Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten haben im Jahr 2020 über 490.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten. Statistisch betrachtet erkrankt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens

Brustkrebs vorbeugen: Was Sie tun können, um das Risiko zu senken

Es gibt einige Risikofaktoren für Brustkrebs, die man nicht beeinflussen kann. Dazu gehören das Alter das Risiko steigt mit zunehmendem Alter –, genetische Veranlagung wie Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen, sowie dichtes Brustgewebe. Doch wissenschaftliche Studien zeigen, dass auch ein gesunder Lebensstil erheblichen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko hat. 

Das Risiko, zu erkranken, können Sie durch folgende Maßnahmen senken:

1. Bewegung und Sport

Regelmäßige körperliche Aktivität spielt eine Schlüsselrolle bei der Senkung des Brustkrebsrisikos. Experten empfehlen mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Studien belegen, dass Frauen, die regelmäßig Sport treiben, ihr Brustkrebsrisiko um bis zu 10 % senken können. Besonders wirksam sind dabei Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren. Die positiven Effekte von Sport auf die Brustkrebsprävention lassen sich durch mehrere Faktoren erklären: Bewegung wirkt sich günstig auf den Hormonhaushalt aus, reduziert Entzündungsprozesse im Körper und unterstützt die Gewichtskontrolle, was alles zur Senkung des Brustkrebsrisikos beiträgt.

2. Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung kann das Brustkrebsrisiko ebenfalls senken. Experten empfehlen, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu verzehren, Vollkornprodukte zu bevorzugen und pflanzliche statt tierischer Fette zu sich zu nehmen. Der Fleischkonsum, insbesondere von rotem Fleisch, sollte reduziert werden. Stattdessen sollten Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen verstärkt in den Speiseplan integriert werden. Diese vitamin- und ballaststoffreiche Ernährungsweise unterstützt nicht nur die Gewichtskontrolle, sondern kann auch entzündungshemmend wirken. Durch die Kombination dieser Ernährungsempfehlungen lässt sich das Brustkrebsrisiko auf natürliche Weise reduzieren und gleichzeitig die allgemeine Gesundheit fördern.

3. Gewichtskontrolle

Übergewicht, vor allem nach den Wechseljahren, erhöht das Brustkrebsrisiko deutlich. Experten empfehlen daher, einen normalen Body-Mass-Index (BMI) anzustreben und eine starke Gewichtszunahme im Erwachsenenalter zu vermeiden. Besonders kritisch ist dabei eine Gewichtszunahme nach dem 18. Lebensjahr. Ein gesundes Körpergewicht beeinflusst den Hormonspiegel günstig und reduziert Entzündungsprozesse im Körper – beide Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs. 

4. Alkoholkonsum reduzieren

Auch Alkohol gilt als Risikofaktor für Brustkrebs, weshalb Experten im Idealfall einen vollständigen Verzicht empfehlen. Falls Alkohol konsumiert wird, sollte dies nur als Ausnahme und in Maßen geschehen – jedes weitere alkoholische Getränk kann das Brustkrebsrisiko erhöhen. 

5. Nichtrauchen

Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Lungenkrebs, sondern auch für Brustkrebs. Frauen, die ihr Brustkrebsrisiko senken wollen, sollten daher unbedingt auf Nikotin verzichten – besonders kritisch ist das Rauchen im Teenageralter. Darüber hinaus sollte auch Passivrauchen vermieden werden, da dies ebenfalls das Brustkrebsrisiko erhöhen kann. 

6. Hormonelle Faktoren berücksichtigen

Auch hormonelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle, wenn es um das Brustkrebsrisiko geht. Frauen, die Stillen oder gestillt haben, weisen ein geringeres Risiko für Brustkrebs auf. Eine Gesamtstilldauer von mehr als 1,5 bis 2 Jahren gilt dabei als besonders günstig.

Bei einer Hormonersatztherapie sollten Frauen Risiken und Nutzen sorgfältig abwägen, besonders bei längerfristiger Anwendung über 5 Jahre. Denn: Sie erhöht nachweislich das Brustkrebsrisiko. Dasselbe gilt für die Antibabypille.

7. Früherkennung und Vorsorge

Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen können zwar Brustkrebs nicht verhindern, aber eine frühe Entdeckung ermöglichen und damit die Heilungschancen deutlich verbessern. Empfohlen werden monatliche Selbstuntersuchungen der Brust, regelmäßige ärztliche Tastuntersuchungen und für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren das Mammografie-Screening. 

Bei familiärer Vorbelastung oder bekannten Genveränderungen sollten intensivierte Früherkennungsprogramme genutzt werden. In diesen Fällen können auch vorbeugende Maßnahmen wie Medikamente oder operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Zudem ist es ratsam, eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese umfassende Herangehensweise zur Früherkennung ermöglicht es, das individuelle Brustkrebsrisiko besser einzuschätzen und gegebenenfalls frühzeitig einzugreifen, was die Prognose im Falle einer Erkrankung erheblich verbessern kann.