
Brustkrebs-Gen: Was sind BRCA1 und BRCA2?
BRCA1 und BRCA2 sind wichtige Gene, die eine zentrale Rolle bei der Entstehung von erblichem Brust- und Eierstockkrebs spielen. BRCA1 und BRCA2 sind Tumorsuppressorgene, die für Proteine kodieren, die an der Reparatur von DNA-Schäden beteiligt sind. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Reparatur von Doppelstrangbrüchen in der DNA durch homologe Rekombination. Stellen Sie sich diese Gene als eine Art Reparaturwerkzeug vor, das ständig an unserer DNA arbeitet und Schäden beseitigt, die durch Umwelteinflüsse oder natürliche Prozesse entstehen können.
BRCA: Warum das Gen das Brustkrebs- und Eierstockskrebsrisiko erhöht
Wenn eine Mutation in einem BRCA-Gen vorliegt, funktioniert dieses "Reparaturwerkzeug" nicht mehr richtig oder fehlt ganz. Schäden in der DNA können sich somit anhäufen, ohne behoben zu werden. Diese angesammelten Schäden können dazu führen, dass Zellen unkontrolliert wachsen und sich teilen, was schließlich zur Entstehung von Krebs führen kann.
Warum besonders Brust- und Eierstockkrebs?
Mutationen in diesen Genen erhöhen das Risiko für bestimmte Krebsarten, insbesondere Brust- und Eierstockkrebs. Brust- und Eierstockzellen teilen sich im Laufe des Lebens besonders häufig. Je öfter sich eine Zelle teilt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Fehler in der DNA ansammeln. Zudem spielen Hormone wie Östrogen bei der Entwicklung von Brust- und Eierstockkrebs eine Rolle. Bei einer BRCA-Mutation kann die Reparatur von hormonbedingten DNA-Schäden beeinträchtigt sein.
Wie hoch ist das Risiko, an Krebs zu erkranken?
Frauen mit BRCA1-Mutationen haben ein Lebenszeitrisiko von 55 bis 72 Prozent für Brustkrebs und 39 bis 44 Prozent für Eierstockkrebs. Bei BRCA2-Mutationen liegt das Risiko bei 45-69 Prozent für Brustkrebs und 11 bis 17 Prozent für Eierstockkrebs. Es ist daher ratsam, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um das Risiko einer Krebserkrankung zu minimieren.
Wie wird das Brustkrebs-Gen nachgewiesen?
Das Brustkrebs-Gen kann durch genetische Tests nachgewiesen werden. Diese Tests umfassen in der Regel eine Blutprobe, die auf genetische Veränderungen in den BRCA-Genen untersucht wird. Die Ergebnisse des Tests können Aufschluss darüber geben, ob eine Mutation in einem oder beiden Genen vorliegt und somit das erhöhte Risiko für Brust- und Eierstockkrebs besteht und kann helfen, das individuelle Risiko für zukünftige Krebserkrankungen besser einzuschätzen.
Und: Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können mögliche Veränderungen früher erkannt und behandelt werden. In einigen Fällen können präventive Maßnahmen wie eine operative Entfernung der Brüste oder der Eierstöcke in Betracht gezogen werden, um das Krebsrisiko zu senken.
Wer sollte einen BRCA-Test in Betracht ziehen?
Ein BRCA-Test kann für Personen sehr aufschlussreich sein, die ein erhöhtes Risiko für Brust- oder Eierstockkrebs haben. Hier sind einige Indikatoren, die auf eine mögliche Notwendigkeit eines solchen Tests hindeuten:
- Familiäre Häufung von Brust- und/oder Eierstockkrebs: Wenn in Ihrer Familie mehrere nahe Verwandte (Mütter, Schwestern, Töchter) in jüngeren Jahren an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind, kann ein BRCA-Test sinnvoll sein.
- Persönliche Diagnose von Brust- oder Eierstockkrebs in jungen Jahren: Wenn Sie selbst in einem jüngeren Alter an einer dieser Krebsarten erkrankt sind, kann ein BRCA-Test helfen, das Risiko für weitere Erkrankungen abzuschätzen und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu planen.
- Andere Risikofaktoren: Auch andere Faktoren wie eine frühe Menstruation, eine späte Menopause oder bestimmte Genmutationen können das Risiko erhöhen und eine Testung rechtfertigen.
Was kostet ein BRCA-Test?
Die Kosten für einen BRCA-Test können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art des Tests und der Krankenversicherung. In einigen Fällen übernehmen Krankenkassen die Kosten für einen BRCA-Test bei Personen mit starker familiärer Belastung, um das individuelle Risiko abzuschätzen und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu planen. Wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, kann die Selbstbeteiligung zwischen 3.000 und 6.000 Euro liegen.