Eierstockkrebs: Diese Frauen haben ein höheres Risiko

Eierstockkrebs stellt die zweithäufigste Krebsart bei Frauen dar und verläuft oft lange Zeit ohne erkennbare Symptome. Kanadische Forscher haben nun eine Verbindung zwischen dem Auftreten von Eierstockkrebs und bestimmten Berufen festgestellt. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, ob möglicherweise auch Ihr Arbeitsplatz mit einem erhöhten Risiko verbunden ist.

Was ist Eierstockkrebs?

Eierstockkrebs, auch bekannt als Ovarialkarzinom, ist eine bösartige Erkrankung, die in den Eierstöcken einer Frau auftritt. Die Eierstöcke sind Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems und produzieren die Eizellen sowie die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Eierstockkrebs kann sich langsam entwickeln und oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt werden, da die Symptome unspezifisch sein können. 

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Im Video: Eierstockkrebs: Welche Symptome jede Frau kennen sollte

Eierstockkrebs ist eine sehr tückische Erkrankung. Am Anfang verursacht er oft keine eindeutigen Symptome. Trotzdem kann es einige Anzeichen geben, die sie nicht ignorieren sollten.

Eierstockkrebs: Frauen in diesen Berufen sind besonders gefährdet

Frauen, die keine Kinder geboren haben, Unfruchtbarkeit aufweisen oder ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben, haben statistisch gesehen ein erhöhtes Risiko für Eierstocktumore. Es wird vermutet, dass auch genetische Veranlagungen eine Rolle spielen. Bisher konnten Forscher jedoch keine Umweltfaktoren identifizieren, die die Entstehung der Krankheit begünstigen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Université de Montréal in Kanada, deutet nun auf einen potenziellen Einfluss der Arbeitsumgebung hin.

Kosmetikerinnen und Friseurinnen haben ein dreimal höheres Risiko

In der Studie wurden 491 kanadische Patientinnen mit Eierstockkrebs und fast 900 gesunde Frauen zu ihrem Beruf und anderen biografischen Informationen befragt. Dabei wurde festgestellt, dass Kosmetikerinnen und Friseurinnen, die bereits mehr als zehn Jahre in ihrem Beruf tätig waren, ein etwa dreimal höheres Risiko für die Erkrankung hatten als Vergleichspersonen. Es wurden auch auffällig viele Fälle bei Frauen im Einzelhandel sowie in der Bau- und Bekleidungsbranche festgestellt. Darüber hinaus hatten betroffene Frauen häufig weniger oder keine Kinder und verwendeten orale Verhütungsmittel für kürzere Zeiträume im Vergleich zu gesunden Frauen.

Regelmäßiger Kontakt zu Schadstoffen offenbar ein Risikofaktor für Eierstockkrebs

Die Forschenden schätzten den regelmäßigen Kontakt mit schädlichen Chemikalien und Schadstoffen ebenfalls als Faktor ein, der zur Entstehung von Eierstockkrebs führen kann. Zu den Stoffen gehören:

  • Talkumpuder
  • Ammoniak
  • Wasserstoffperoxid
  • Pigmente
  • Zellulose
  • Formaldehyd
  • Treibgase 
  • Chemikalien in Benzin
  • Bleichmitteln

Friseurinnen und Kosmetikerinnen haben zu vielen dieser Stoffe täglich Kontakt. Ein Zusammenhang zum Krebs kann laut Studie bestehen.

Symptome und Ursachen von Eierstockkrebs

Es gibt bestimmte Symptome, auf die Frauen achten sollten. Dazu gehören Bauchschmerzen, Blähungen, Veränderungen des Menstruationszyklus, ungewollter Gewichtsverlust und vermehrtes Wasserlassen. Die genauen Ursachen von Eierstockkrebs sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Risikofaktoren, die das Risiko erhöhen können. Dazu gehören ein höheres Alter, eine familiäre Vorgeschichte von Eierstockkrebs, bestimmte genetische Mutationen und eine frühere Diagnose von Brust- oder Gebärmutterkrebs.

Eierstockkrebs früh erkennen?

Aktuell existiert keine gesetzlich vorgeschriebene Früherkennungsuntersuchung für Eierstockkrebs. Bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass regelmäßige Ultraschalluntersuchungen oder die jährliche Messung des Tumormarkers CA125 eine zuverlässige Früherkennung von Eierstockkrebs ermöglichen. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Untersuchungen nicht als Standardverfahren zur Früherkennung von Eierstockkrebs empfohlen werden. Dennoch ist es ratsam, bei auftretenden Symptomen wie Bauchschmerzen, Verdauungsproblemen oder ungewöhnlicher Gewichtsabnahme einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Risiken frühzeitig abzuklären.

Behandlung von Eierstockkrebs

Die Behandlung von Eierstockkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stadium der Erkrankung, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin. In den meisten Fällen wird eine Operation durchgeführt, um den Tumor zu entfernen. Dabei werden in der Regel auch die Eierstöcke, die Gebärmutter und eventuell benachbarte Lymphknoten entfernt. Anschließend kann eine Chemotherapie eingesetzt werden, um mögliche verbliebene Krebszellen zu bekämpfen. In fortgeschrittenen Stadien kann auch eine Strahlentherapie zum Einsatz kommen. 

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