Was ist Frauengesundheit?

Die Frauengesundheit ist eine vielschichtige Thematik, die sich auf die spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen bezieht. So gehören unter anderem die Menstruation, Schwangerschaft, Geburt, Wechseljahre, sexuelle Gesundheit, Brustgesundheit, gynäkologische Erkrankungen und Krebsvorsorge dazu. 

Frau bei einem Arztgespräch© iStock/Liana2012l
Bei uns erfahren Sie alles Wichtige rund ums Thema Frauengesundheit. 

Menstruation

Periode, Regel oder Tage – es gibt viele Begriffe für die Menstruation, die ein wesentlicher Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems ist. Sie tritt in der Regel einmal im Monat auf und bezeichnet die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, wenn keine Befruchtung einer Eizelle stattgefunden hat. Dabei wird Blut zusammen mit Gewebeteilen aus der Gebärmutter abgestoßen und über die Scheide ausgeschieden. 

Menstruationsbeschwerden

Ein Menstruationszyklus kann 24 bis 38 Tage andauern und von Frau bis Frau variieren. Vor und während der Periode können menstruierende Personen Beschwerden bekommen. In der Lutealphase des Zyklus, die nach dem Eisprung und bis zur Periode andauert, kann das prämenstruelle Syndrom (PMS) auftreten, was sich durch 

  • Reizbarkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Ödemen
  • Brustschmerzen
  • oder Kopfschmerzen äußert

Die Beschwerden können 10 bis 14 Tage vor der Menstruation beginnen. Bis zum Einsetzen der Menstruation können sie sich zunehmend verschlimmern. Mit dem Einsetzen der Menstruation klingen die PMS-Beschwerden ab, allerdings wird die Periode von anderen Symptomen begleitet: 

  • Bauchschmerzen
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Brustspannen

Starke Menstruationsbeschwerden ärztlich abklären lassen

Während leichte Beschwerden wie Krämpfe und Stimmungsschwankungen oft als normal angesehen werden, sollten starke Menstruationsbeschwerden ärztlich abgeklärt werden. Hier sind einige Gründe, warum dies wichtig ist:

  • Ausschluss von Grunderkrankungen: Starke Menstruationsbeschwerden können ein Hinweis auf zugrunde liegende medizinische Probleme sein, wie zum Beispiel Endometriose, Myome oder eine Infektion. Eine ärztliche Untersuchung kann helfen, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und angemessene Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
  • Früherkennung von Komplikationen: In einigen Fällen können starke Menstruationsbeschwerden auf ernsthafte Komplikationen hinweisen, wie zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft oder eine Fehlgeburt. Eine rechtzeitige ärztliche Untersuchung kann helfen, solche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Menstruationshygiene

Um das Menstruationsblut aufzufangen, können Sie auf verschiedene Hygieneprodukte zurückgreifen, wie Tampons, Binden, Menstruationstassen oder -unterwäsche. Wählen Sie das Produkt, was am besten zu Ihren Bedürfnissen und Vorlieben passt. 

Verschiedene Hygieneprodukte für die Menstruation© iStock/ISvyatkovsky
Für Ihre Periode können Sie verschiedene Hygieneprodukte verwenden – wie Binden, Tampons, Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche. 

Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine einzigartige und aufregende Zeit im Leben einer Frau. Es ist der Beginn eines neuen Kapitels, in dem sich der Körper und das Leben grundlegend verändern. Die Schwangerschaft besteht aus drei Hauptphasen: dem ersten Trimester (Wochen 1-12), dem zweiten Trimester (Wochen 13-27) und dem dritten Trimester (Wochen 28 bis zur Geburt). 

Während der Schwangerschaft erlebt der Körper der Frau zahlreiche Veränderungen. Dazu gehören hormonelle Schwankungen, Gewichtszunahme, Veränderungen der Brüste, erhöhter Blutfluss und natürlich ein wachsender Bauch. Diese Veränderungen können manchmal Beschwerden wie Übelkeit, Müdigkeit oder Rückenschmerzen mit sich bringen. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und bei Fragen oder Bedenken immer einen Arzt zu konsultieren.

Die Schwangerschaft ist nicht nur eine physische, sondern auch eine emotionale Reise. Viele Frauen erleben während dieser Zeit Stimmungsschwankungen, Ängste und Freuden – was vollkommen normal ist. Wichtig: Nehmen Sie regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahr, um sicherzustellen, dass Sie und Ihr ungeborenes Kind wohlauf sind. Führen Sie während der Schwangerschaft einen gesunden Lebensstil. Ernähren Sie sich ausgewogen, bewegen Sie sich regelmäßig, ruhen Sie sich ausreichend aus und meiden Sie schädliche Substanzen wie Nikotin, Alkohol und Drogen. 

Geburt

Eine Geburt kann auf zwei verschiedene Weisen stattfinden, darunter die vaginale Geburt und der Kaiserschnitt. Eine vaginale Geburt ist der natürliche Weg, bei dem das Baby durch die Vagina der Mutter geboren wird. Ein Kaiserschnitt hingegen ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das Baby durch einen Schnitt in den Bauch der Mutter entbunden wird. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme zu besprechen, welche Option für Sie und Ihr Baby am besten geeignet ist.

Die Vorbereitung auf die Geburt beginnt oft schon während der Schwangerschaft. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich auf die Geburt vorzubereiten, wie zum Beispiel Geburtsvorbereitungskurse, Atem- und Entspannungstechniken sowie Yoga oder Akupunktur. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass Sie sich während der Geburt wohler fühlen und besser mit den Wehen umgehen können.

Nach der Geburt sollten Sie sich ausreichend Ruhe gönnen, um sich von der Geburt zu erholen. Die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt werden als Wochenbett bezeichnet. In dieser Zeit bildet sich die Gebärmutter zurück, tritt der Wochenfluss ein und die Milchproduktion beginnt.

Wechseljahre

Die Wechseljahre, auch bekannt als Menopause, bezeichnen den natürlichen Übergang in der Lebensphase einer Frau, in der ihre fruchtbare Funktion allmählich endet. Gekennzeichnet wird diese Phase durch den Rückgang der Hormonproduktion, insbesondere von Östrogen und Progesteron.

Die Wechseljahre treten normalerweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf, können aber auch früher oder später auftreten. Der Beginn der Wechseljahre wird oft durch unregelmäßige Menstruationszyklen gekennzeichnet, bei denen die Blutungen leichter oder stärker sein können und der Zyklus länger oder kürzer werden kann. Aufgrund der hormonellen Veränderungen können Beschwerden wie Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, vaginaler Trockenheit und verminderter Libido auftreten. 

Die Menopause kann aufgrund ihrer körperlichen und emotionalen Veränderungen für viele Frauen eine herausfordernde Zeit sein. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann zur Linderung der Wechseljahrsbeschwerden beitragen. Zögern Sie nicht, Ihren Arzt um Rat zu fragen und nehmen Sie während und nach den Wechseljahren Vorsorgeuntersuchungen wahr, um gesundheitliche Probleme wie Osteoporose oder Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen. 

Gynäkologische Erkrankungen bei Frauen

Ebenso sollten Sie Ihre gynäkologische Gesundheit ernst nehmen und die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen sowie bei gynäkologischen Erkrankungen ärztlichen Rat einholen – zum Beispiel, wenn Sie unter diesen Beschwerden leiden: 

Menstruationsstörungen

Viele Frauen leiden unter unregelmäßigen oder schmerzhaften Perioden. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie Hormonungleichgewichte, Stress oder bestimmte Erkrankungen. Es ist wichtig, solche Störungen mit Ihrem Gynäkologen zu besprechen, um mögliche zugrunde liegende Probleme zu identifizieren und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Endometriose

Diese chronische Erkrankung tritt auf, wenn das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, außerhalb der Gebärmutter wächst. Endometriose kann starke Schmerzen während der Menstruation, Unfruchtbarkeit und andere Symptome verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)

PCOS ist eine hormonelle Störung, die das Wachstum von kleinen Zysten in den Eierstöcken verursacht. Frauen mit PCOS können Probleme mit der Fruchtbarkeit, unregelmäßige Perioden, übermäßiges Haarwachstum und Gewichtszunahme haben. Eine gesunde Lebensweise, Medikamente und eine individuelle Behandlung können helfen, die Symptome zu kontrollieren.

Infektionen des Genitaltrakts

Eine bakterielle Vaginose, Hefeinfektionen und sexuell übertragbare Infektionen (STIs) sind häufige Infektionen, die den Genitaltrakt betreffen können. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und Ihre allgemeine Gesundheit zu schützen.

Brustgesundheit

Die weibliche Brust zählt zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen. Die Gesundheit Ihrer Brust ebenfalls von Bedeutung. Brustkrebs ist hierzulande die häufigste Krebsform bei Frauen. Wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet, erkrankt etwa eine von acht Frauen in ihrem Leben an Brustkrebs – dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Früherkennung ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung. Achten Sie auf Veränderungen in Ihrer Brust (wie eingezogene Brustwarzen, Hautveränderungen oder Absonderungen von Flüssigkeiten) und tasten Sie sich regelmäßig selbst ab. Achten Sie auf Knoten, Verhärtungen, Schwellungen oder Veränderungen in Form oder Größe Ihrer Brust. Wenn Sie solche Veränderungen bemerken, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.

Ebenfalls haben Frauen ab 50 alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening. Dies ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, die Veränderungen im Gewebe erkennen kann, noch bevor sie spürbar sind. 

Krebsvorsorge

Krebs ist eine der führenden Todesursachen weltweit. Bei Frauen sind Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Eierstockkrebs besonders häufig. Vorsorgeuntersuchungen spielen eine entscheidende Rolle, um Krebs in einem frühen Stadium zu erkennen, wenn er am besten behandelbar ist. Durch regelmäßige Untersuchungen können potenzielle Risikofaktoren identifiziert und präventive Maßnahmen ergriffen werden.

Brustkrebsvorsorge

Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist ein wichtiger erster Schritt zur Früherkennung von Brustkrebs. Jede Frau sollte ihre Brüste einmal im Monat nach Veränderungen, Knoten oder ungewöhnlichen Symptomen wie Schwellungen oder Hautveränderungen abtasten. Zusätzlich zur Selbstuntersuchung empfehlen Experten, ab dem Alter von 40 Jahren jährlich eine Mammographie durchführen zu lassen, um mögliche Anzeichen von Brustkrebs frühzeitig zu erkennen.

Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Der Gebärmutterhalskrebs ist durch den sogenannten Pap-Abstrich (Pap-Test) gut erkennbar. Frauen sollten ab dem Alter von 21 Jahren regelmäßig einen Pap-Test durchführen lassen. Bei diesem Test werden Zellen vom Gebärmutterhals entnommen und auf Veränderungen oder Anzeichen von Krebs untersucht. Je nach Ergebnis wird die Häufigkeit der Untersuchungen angepasst.

Eierstockkrebsvorsorge

Die Vorsorge für Eierstockkrebs ist eine Herausforderung, da es keine spezifischen Früherkennungstests gibt. Frauen sollten jedoch auf Symptome wie anhaltende Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Blähungen oder Veränderungen des Menstruationszyklus achten. Bei familiärer Vorbelastung oder anderen Risikofaktoren kann eine genetische Beratung in Erwägung gezogen werden, um das individuelle Risiko zu bewerten.

Quellen