Wochenfluss nach der Geburt: Was Frauen wissen müssen


Der Wochenfluss setzt nach der Geburt ein und dauert fünf bis sechs Wochen. Was Sie alles Wichtige rund um die Blutung wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist der Wochenfluss?

Eine Schwangerschaft ist eine schöne, aber auch aufregende Zeit. Besonders die körperlichen Veränderungen sind spannend. Diese enden auch nicht, sobald das Kind auf die Welt gekommen ist. Im Wochenbett, also die sechs bis acht Wochen nach der Geburt, regeneriert sich der Körper von der Schwangerschaft und Geburt. Die Milchbildung beginnt, die Gebärmutter bildet sich zurück und der Wochenfluss (Lochien) tritt ein.

Hierbei handelt es sich um eine Blutung, welche der Menstruation ähnelt. Sie ist Folge der Ablösung der Plazenta, die eine handtellergroße Wunde hinterlässt. Beim Wochenfluss werden Gewebereste und Gebärmutterschleimhaut abgesondert. 

Video: Wochenbett – eine Hebamme erzählt, worauf man unbedingt achten muss

So verläuft der Wochenfluss

Wie auch schon bei der Periode ist auch der Wochenfluss sehr individuell und kann sich von Frau zu Frau, ja sogar von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterscheiden.

Um den Wochenfluss aufzufangen, sollten Sie speziell vorgesehene und größere Binden verwenden. Legen Sie diese am besten in Baumwollslips und verzichten Sie auf Unterwäsche aus synthetischen Fasern. Frauenärzte raten, in den ersten Wochen nach der Geburt auf Tampons und Menstruationstassen zu verzichten, da ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Zudem sollten Sie während der Zeit des Wochenflusses vermehrt auf Hygiene achten. Am besten säubern Sie sich nach jedem Toilettengang mit etwas Wasser. Wechseln Sie regelmäßig die Binden und benutzen Sie beim Abtrocknen Ihres Genitalbereichs ein Extra-Handtuch, das Sie ebenfalls regelmäßig austauschen sollten. 

Wenn Sie unsicher sind oder Fragen rund um den Wochenfluss und das Wochenbett haben, scheuen Sie sich nicht, Ihre Hebamme und/oder Ihren Gynäkologen zu fragen.

Wie lange geht der Wochenfluss?

Der Wochenfluss dauert meist fünf bis sechs Wochen.

Wie sieht der Wochenfluss aus? Farbe und Geruch

Der Wochenfluss hat eine dünnflüssige Konsistenz. Der Wochenfluss verändert sich währenddessen, was Intensität und Farbe anbelangt. Bereits in der zweiten Woche ist der Wochenfluss schon schwächer als zu Beginn. Die Farbe des Wochenflusses wechselt von Rot und ab der dritten bis vierten Woche zu Braun, Gelb und Weiß.

Wichtig: Wenn Sie Fieber bekommen oder Ihr Ausfluss unangenehm riecht, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen. Möglicherweise steckt eine Infektion dahinter.

Wie viel Wochenfluss ist normal?

Die Menge variiert von Frau zu Frau. Folgende Tabelle kann Ihnen als Orientierung dienen.

ZeitraumFarbeMenge
1. Tagblutrotstarke Blutung, mehr als bei der Periode
2. und 3. Tagblutigmaximal 100 ml pro Tag
Ende 1. Wocherot bis bräunlich, auch hellrot,10 bis 30 ml pro Tag
Ende 2. Wochegelblichweniger als 10 ml täglich
Ende 3. Wocheweißlicher Ausflusswie leichter Ausfluss
Woche 4 bis 6hellWochenfluss nimmt ab

Wochenflussstau? So regen Sie ihn an

Wenn beispielsweise der Muttermund nach einem Kaiserschnitt nicht ausreichend geweitet ist oder Blutgerinnsel (Blutkoagel) das Abfließen erschweren, kann es zu einem Wochenflussstau kommen. Restliches Gewebe und Blut können dann nicht ausgeschieden werden – was gefährlich werden kann. Unbehandelt können das sogenannte Kindbettfieber und schwere Entzündungen drohen. Einen Wochenflussstau erkennen Sie neben einer nachlassenden Blutung an diesen folgenden Anzeichen:

  • hohes Fieber nach der Entbindung
  • druckempfindlicher Bauch
  • Kopfschmerzen
  • unangenehmer Geruch des Wochenflusses

Genaue Erkenntnisse liefert Ihnen ein Ultraschall, eine vaginale Untersuchung und Laborwerte von Ihrem Arzt. Um den Stau aufzuheben, helfen Infusionen oder Spritzen mit Oxytocin oder Tabletten mit einem Prostaglandin. Diese tragen dazu bei, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Abhängig von den Entzündungswerten kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin ein stillfreund­­liches Anti­biotikum verschreiben.

Ebenfalls helfen Hausmittel wie warme Wickel oder sanfte Bauchmassagen, um den Wochenfluss anzuregen. Auch moderate Bewegung wie kurze Spaziergänge sind zu empfehlen.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt

Ein Wochenfluss setzt auch bei Geburt per Kaiserschnitte ein. Im Vergleich zu einer natürlichen Geburt kann der Wochenfluss schwächer und etwas kürzer sein. Er kann daher etwa nach vier Wochen vorbei sein.