Taubheitsgefühl im Bein: Harmlose Störung oder Warnsignal?

Stellen Sie sich vor, Sie stehen morgens auf und spüren plötzlich Ihr Bein nicht mehr richtig. Ein seltsames Kribbeln breitet sich aus, gefolgt von einem tauben Gefühl, als wäre das Bein eingeschlafen. Was viele als lästige, aber harmlose Erscheinung abtun, kann in Wirklichkeit ein Warnsignal Ihres Körpers sein. Erfahren Sie mehr.

Ein Taubheitsgefühl im Bein kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen.© iStock/Daria Kulkova
Ein Taubheitsgefühl im Bein kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen.

Was genau ist ein Taubheitsgefühl im Bein und wie äußert es sich?

Taubheitsgefühle im Bein können sich auf verschiedene Weisen äußern. Häufig wird von einem Kribbeln, einer Art "Ameisenlaufen", oder einem Gefühl der Schwäche berichtet. Manche Menschen empfinden auch eine völlige Gefühllosigkeit in bestimmten Bereichen des Beines. Diese Symptome können plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln

Taubheitsgefühl im Bein: Mögliche Ursachen 

Taubheitsgefühle im Bein sind mehr als nur ein vorübergehendes Unbehagen – sie können auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, die von einfachen Durchblutungsstörungen bis hin zu ernsthaften neurologischen Erkrankungen reichen:

1. Durchblutungsstörungen

Oft ist eine verminderte Blutzufuhr der Grund für das taube Gefühl. Dies kann durch langes Sitzen oder Liegen in einer ungünstigen Position verursacht werden.

2. Nervenkompression

Ein eingeklemmter Nerv, etwa durch einen Bandscheibenvorfall oder das Piriformis-Syndrom, kann Taubheitsgefühle auslösen.

3. Diabetes

Bei Diabetikern kann eine periphere Neuropathie zu Taubheitsgefühlen in den Beinen führen.

4. Multiple Sklerose

Diese Autoimmunerkrankung kann Taubheitsgefühle als eines ihrer frühen Symptome haben.

5. Vitamin-B12-Mangel

Ein Mangel an diesem wichtigen Vitamin kann die Nerven schädigen und zu Taubheitsgefühlen führen.

6. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Bei dieser Erkrankung verengen sich die Arterien, was zu Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühlen führen kann.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Sollten Sie neben der Taubheit weitere Symptome wie Schwäche, Schmerzen, Koordinationsprobleme oder Lähmungserscheinungen bemerken, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Ebenso ist bei plötzlich auftretender, anhaltender oder sich verschlimmernder Taubheit ärztlicher Rat einzuholen. Insbesondere wenn die Taubheit nach einem Trauma oder Unfall auftritt, sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um schwerwiegende Verletzungen auszuschließen.

Wie kann man einem Taubheitsgefühl im Bein vorbeugen?

Um einem Taubheitsgefühl im Bein vorzubeugen, gibt es einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Regelmäßige Bewegung: Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen in einer Position. Stehen Sie regelmäßig auf und bewegen Sie sich, um die Durchblutung zu fördern.
  • Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, insbesondere mit ausreichend Vitamin B12, Eisen und Folsäure.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht kann Durchblutungsstörungen begünstigen. Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.
  • Stressreduktion: Chronischer Stress kann Nervenschäden fördern. Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga.
  • Mäßiger Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Nervenschäden führen.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Sitzposition und richtig eingestellte Büromöbel.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Lassen Sie Risikofaktoren wie Blutdruck und Blutzucker regelmäßig kontrollieren.
  • Ausreichend Schlaf: Guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Nervensystems.
  • Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen kann die Durchblutung verbessern und Verspannungen lösen.
  • Geeignetes Schuhwerk: Tragen Sie bequeme, gut passende Schuhe, um Druck auf Nerven zu vermeiden.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie genug Wasser, um eine gute Durchblutung zu unterstützen.