Was ist die Libido?
Die Libido bezeichnet das sexuelle Verlangen von Männern und Frauen. Verschiedene Faktoren können die Libido beeinflussen. Um die 30 Prozent der Frauen zwischen 18 und 59 Jahren weisen eine schwache Libido auf. Hormonelle Umstellungen, beispielsweise durch die Einnahme der Antibabypille oder während der Wechseljahre, bestimmte Medikamente, Erkrankungen oder psychische Ursachen wie Stress können das Nachlassen der sexuellen Lust hervorrufen. Besonders in einer Partnerschaft kann das eine große Belastung darstellen und zu Unzufriedenheit führen.
Im Video: Diese Lebensmittel steigern die Libido
Libidoverlust: Diese Ursachen gibt es
- Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva
- Hormonelle Veränderungen
- Alkohol- und Drogenmissbrauch
- Privater oder beruflicher Stress
- Probleme in der Partnerschaft
- Seelische Traumata wie sexueller Missbrauch
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose
- Diabetes
- Depressionen
- Übergewicht
- Krebserkrankungen
- Bei Frauen: Gynäkologische Erkrankungen wie Endometriose, Vaginismus oder Scheidentrockenheit
- Bei Männern: Urologische Erkrankungen wie Potenzstörungen
Libido steigern: Diese 6 Hausmittel können helfen
Generell kann bereits ein gesunder Lebensstil dabei helfen, die Libido natürlich zu steigern. Dazu gehört ausreichend erholsamer Schlaf, Bewegung und Sport sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren sowie Vitamin B 6 enthalten, sollten auf Ihrem Speiseplan stehen. Bestimmten Lebensmitteln wird hierbei eine besonders stimulierende Wirkung nachgesagt. Mitunter können diese Lebensmittel auch als Hausmittel gegen sexuelle Unlust beim Mann funktionieren. Dazu gehören:
- Chili
Der Verzehr der scharfen Chilis eignet sich wunderbar bei Libidoproblemen, da sie lustfördernd wirken kann. Nach dem Verzehr von Chilis schüttet der Körper Endorphine aus, die schmerzlindernd, aber auch aphrodisierend wirken können. Zusätzlich regt Chili die Durchblutung an.
- Ingwer
Ingwer ist ein wahres Multitalent und für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Und auch auf die sexuelle Lust kann sich die Knolle positiv auswirken, da die enthaltenen Gingerole durchblutungsfördernd und anregend wirken.
- Maca
Auch die aus Südamerika stammende Maca-Knolle ist für ihre aphrodisierende Wirkung bekannt. In der Naturheilkunde wird sie bereits zur Behandlung von niedriger Libido und Potenzproblemen eingesetzt.
- Mönchspfeffer
Mönchspfeffer ist ein beliebtes Mittel bei verschiedenen Beschwerden wie Hitzewallungen in den Wechseljahren. Auch zur natürlichen Libidosteigerung ist er geeignet, da er Prolaktin hemmt. Ein Prolaktin-Überschuss kann die Libido senken und zu sexueller Unlust führen.
- Dunkle Schokolade
Ebenso ist dunkle Schokolade ein Klassiker unter den Lust machenden Lebensmitteln. Verschiedene Studien belegen dem Leckerbissen eine aphrodisierende Wirkung.
- Fenchel
Fenchel schmeckt nicht nur in Auflauf, Ofengemüse und Co., und versorgt uns mit Vitamin C, Magnesium, Kalium und Calcium – sondern enthält auch das östrogenähnliche Estragol, der das sexuelle Verlangen steigern kann.
Gibt es Hausmittel gegen sexuelle Unlust beim Mann?
Wundermittel gegen sexuelle Unlust beim Mann werden Sie nicht finden. Zwar können mit der Ernährung und körperlicher Aktivität die Weichen für mehr Lust auf Sexualität gestellt werden, letztendlich hängt aber alles vom Kopf ab.
Lust entsteht im Kopf – und der sollte regelmäßig stimuliert werden. Lernen Sie, sich wieder von Ihren Gedanken und Vorstellungen erregen zu lassen, anstatt wie selbstverständlich und ohne zu überlegen Pornografie zu konsumieren. Das Überangebot an Pornografie und der massenhafte Konsum können erhebliche negative Auswirkungen auf Lust, Sexualität und die Libido haben.
Die Techniker Krankenkasse berichtete, dass Männer durchschnittlich 70 Minuten Pornografie pro Woche konsumierten. Allein Deutschland ist für 12,4 Prozent des gesamten, weltweiten Porno-Traffics im Internet verantwortlich.
Regelmäßige Selbstbefriedigung regt die Libido an
Abgesehen von der Ernährung kann Masturbation dabei helfen, die verloren gegangene Lust wieder zu entfachen, da beim Orgasmus Hormone ausgeschüttet werden, die sich positiv auf Ihre Libido auswirken – zum Beispiel Testosteron. Sie können entweder selbst Hand anlegen oder Sexspielzeug wie Vibratoren zur Hilfe nehmen. Probieren Sie aus, was Ihnen gefällt.
Libido steigern trotz Pille: Das sollten Frauen beachten
Die Antibabypille gehört zu den beliebtesten Verhütungsmitteln, da ihre leichte Anwendung und ihr hoher Schutz überzeugt. Doch nicht selten berichten Frauen, welche die Pille nehmen, dass ihre sexuelle Lust abnimmt. Und tatsächlich kann die Pille die Libido hemmen, da sie in den natürlichen Hormonhaushalt eingreift und unter anderem den Testosteronspiegel absenken lässt. Nach dem Absetzen des hormonellen Verhütungsmittel berichten viele Frauen, dass sich ihre Libido verändert und wieder zugenommen hat. Daher kann sich ein Wechsel zu nicht hormonellen Verhütungsmitteln wie die Kupferspirale oder -kette, ein Diaphragma oder Kondome anbieten.
Wer weiterhin die Pille nehmen möchte, sollte ab besten mit seinem Gynäkologen oder seiner Gynäkologin sprechen. Möglicherweise kann ein Pillenwechsel für Sie infrage kommen.
Keine Lust? Libidoverlust ärztlich abklären lassen
Als Erstes sollten Sie bei Libidoverlust einen Arzt aufsuchen, um mögliche Erkrankungen als Gründe auszuschließen. In manchen Fällen liegen mitunter psychische Ursachen vor. Wenn Sie einen stressigen Alltag führen, dann sollten Sie versuchen, den Stress zu reduzieren und für mehr Entspannung sorgen. Hier können Yoga und Meditation wahre Wunder bewirken.
Wenn Ihr Arzt keine körperliche Ursache feststellen kann, kann auch eine Psychotherapie helfen, die Gründe für die sexuelle Unlust herauszufinden. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über mögliche Probleme, die die Partnerschaft bewusst oder unbewusst belasten. Besonders Sex und Sexualität in der Partnerschaft sollten regelmäßig zum Thema gemacht werden. Wenn der Sex Frustration auslöst, dauert es nicht lang, bis Lust und Verlangen verschwinden.
Auch nach der Geburt eines Kindes verspüren viele Frauen in der Anfangszeit keine Lust auf Sex. Kommunizieren Sie auch in diesem Fall offen mit Ihrem Partner.