
Was ist neu an diesem Test?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben einen innovativen Test entwickelt, der bereits vor Beginn der Chemotherapie vorhersagen kann, wie gut ein Tumor auf die Behandlung ansprechen wird.
Der Test analysiert spezifische Biomarker im Blut oder im Tumorgewebe, die Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der geplanten Chemotherapie geben. So kann die Therapie individueller und gezielter auf den einzelnen Patienten abgestimmt werden.
Wie funktioniert der Test?
Der neue Test zur Prognose des Chemotherapie-Erfolgs funktioniert, indem er DNA-Muster in den Krebszellen eines Tumors analysiert. Konkret wird aus einer Biopsie eine Gewebeprobe entnommen, deren DNA vollständig sequenziert wird. Der Test sucht gezielt nach sogenannten chromosomalen Instabilitätssignaturen (CIN) – also charakteristischen Veränderungen der Erbsubstanz, die nur in Tumorzellen vorkommen und auf Resistenz gegen bestimmte Chemotherapien hinweisen können.
Diese CIN-Muster geben Aufschluss darüber, ob ein Tumor voraussichtlich auf drei gängige Chemotherapie-Arten – platinbasierte, Anthrazyklin- und Taxan-Chemotherapien – anspricht oder dagegen resistent ist. Die Technologie verknüpft dabei die gefundenen DNA-Mutationsmuster mit den Mechanismen, die den Schaden im Erbgut verursacht haben, und ermöglicht so eine gezielte Vorhersage der Wirksamkeit der jeweiligen Chemotherapie.
Der Test wurde bereits an Tumorproben von mehr als 800 Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krebsarten (z.B. Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs) erfolgreich erprobt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Test zuverlässig vorhersagen kann, ob eine Chemotherapie bei den Betroffenen wirken wird oder nicht.
Vorteile für Patientinnen und Patienten
Mit dem neuen Test zur Vorhersage des Chemotherapie-Erfolgs rückt die Vision einer maßgeschneiderten Krebstherapie in greifbare Nähe:
- Gezieltere Behandlung: Der Test hilft dabei, die wirksamste Chemotherapie auszuwählen und unnötige Behandlungen zu vermeiden.
- Weniger Nebenwirkungen: Patientinnen und Patienten werden nicht mehr Therapien ausgesetzt, die bei ihnen voraussichtlich keinen Erfolg bringen.
- Schnellere Entscheidungen: Ärzte können schneller auf wirksame Alternativen umsteigen, falls der Test einen geringen Behandlungserfolg prognostiziert.
- Höhere Heilungschancen: Durch die individuellere Therapie werden die Erfolgsaussichten verbessert.
Quellen: