Stimmbandentzündung: Hausmittel, die schnell helfen

Heiserkeit und ein Kratzen im Hals sind meistens die Vorboten einer Stimmbandentzündung. Was dann schnell hilft? Altbewährte Hausmittel wie Inhalieren, Zwiebelsaft und Heilkräutertees. Welche weiteren Hausmittel sowie Tipps außerdem noch Linderung versprechen, lesen Sie hier.

Frau fasst sich vor Schmerzen an den Hals© DDRockstar / Adobe Stock
Welche Hausmittel bei einer Stimmbandentzündung helfen, erfahren Sie hier.

Die 12 besten Hausmittel bei einer Stimmbandentzündung

Eine Stimmbandentzündung kann schmerzhaft und lästig sein, insbesondere wenn Sprechen oder Singen zum Alltag gehören. Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten Hausmittel vor, die auf natürliche Weise Linderung verschaffen und den Heilungsprozess unterstützen können.

1. Inhalieren

Das Inhalieren einer milden Salzlösung hilft, die Schmerzen zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern. Geben Sie warmes, aber nicht zu heißes Wasser, sowie einen Esslöffel Salz in eine Schüssel. Legen Sie sich ein Handtuch über Kopf und Nacken und atmen Sie den aufsteigenden Wasserdampf mit langen Atemzügen ein.
Auch das Inhalieren ätherischer Öle, z.B. Teebaumöl, kann Linderung verschaffen und akute Erkrankungen bessern, indem sie Hals und Rachen befeuchten und antibakteriell wirken.

2. Zwiebelsaft

Zwiebelsaft ist ein altbewährtes Hausmittel, welches zwar nicht so gut schmeckt, aber aufgrund seiner antibiotischen und antiseptischen Wirkung hilft, Krankheiten zu lindern. Der Saft löst den Schleim und wirkt antientzündlich und ist daher sehr wohltuend bei einer Stimmbandentzündung. 

Zutaten für Zwiebelsaft:

  • zwei Zwiebeln
  • 1 Glasgefäß
  • 4 EL flüssiger Honig
  • Wasser

Zubereitung:
Schneiden Sie zwei Zwiebeln in kleine Stücke und geben Sie diese in ein Glasgefäß. Füllen Sie das Glas mit Wasser auf, bis die Zwiebeln bedeckt sind. Rühren Sie anschließend den Honig ein, bis er sich aufgelöst hat. Stellen Sie das Glas zugedeckt und über Nacht in den Kühlschrank, damit der Saft gut durchziehen kann. Von dem Zwiebelsaft etwa drei Esslöffel täglich einnehmen. Zwiebelsaft innerhalb von zwei bis drei Tagen aufbrauchen.

3. Quarkwickel

Quarkwickel können sowohl bei akuten als auch bei länger bestehenden Halsentzündungen angewendet werden. Tragen Sie eine dicke Schicht Quark auf ein feuchtes Tuch auf. Der Quark sollte dabei Zimmertemperatur haben. Das Tuch wird anschließend um den Hals gewickelt und mit einem trockenen Leinen- oder dünnen Baumwolltuch fixiert. Lassen Sie die Quarkwickel über Nacht einwirken. Die Quarkwickel wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Sie regen die Durchblutung an und sind gut verträglich.

4. Zwiebelwickel

Erwärmen Sie drei Zwiebeln im Backofen oder vorsichtig in der Mikrowelle. Anschließend die Zwiebeln schälen und klein hacken. Legen Sie die Zwiebeln etwa fingerdick auf ein Leinentuch, schlagen Sie das Tuch ein und wickeln es um den Hals. Darüber kommt ein zweites Tuch. Die Zwiebelwickel über einen längeren Zeitraum einwirken lassen und bei Bedarf erneuern. Zwiebelwickel wirken entzündungshemmend, schmerzstillend, antiseptisch und haben eine sekretlösende Wirkung.

5. Kartoffelwickel

Kartoffelwickel schenken bei einer Stimmbandentzündung erholsame, lang anhaltende Wärme. Kochen Sie drei bis fünf mittelgroße Kartoffeln, zerdrücken Sie diese und tragen Sie den Brei auf ein Leinentuch auf. Kurz abkühlen lassen, in ein Tuch einschlagen und um den Hals wickeln. Zum Fixieren ein zweites Tuch darumwickeln. Tragen Sie die Kartoffelwickel so lange, bis die Wärme verflogen ist.

6. Gurgeln und Spülen

Auch Gurgeln oder Spülen kann helfen, die Symptome einer Stimmbandentzündung zu lindern und zu einer schnelleren Genesung beitragen, da sich Bakterien und Viren auf feuchtem Grund nicht mehr so gut vermehren können.

Teebaumöl: Geben Sie fünf bis acht Tropfen Teebaumöl in ein Glas mit warmem Wasser. Gut verrühren, ein paar Minuten gurgeln und wieder ausspucken. Kann mehrmals täglich angewendet werden.

Salbeitee: Übergießen Sie ein Teelöffel fein geschnittene Salbeiblätter mit einer Tasse kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee zehn bis 15 Minuten ziehen. Durch ein Teesieb geben, etwas davon zum Gurgeln benutzen und in kleinen Schlucken trinken.

Brombeersaft: Trinken Sie täglich etwa 80 Milliliter leicht erwärmten Brombeersaft mit Honig. Gurgeln Sie zusätzlich mit einem Teil davon.

7. Apfelessig

Apfelessig ist ein richtiger Allrounder und ein tolles Mittel bei allerhand Erkrankungen – so auch bei einer akuten Stimmbandentzündung. Die antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften des Apfelessigs helfen, Infektionen wie eine Kehlkopfentzündung zu behandeln und Symptome zu lindern. Trinken Sie dafür zweimal täglich 2 EL Apfelessig gemischt mit 1 EL Honig und Wasser. Wer mag, kann eine Prise Cayennepfeffer hinzugeben, um die antientzündliche Wirkung zu verstärken. Die Apfelessig-Wasser-Mischung eignet sich auch zum mehrmals täglichen Gurgeln.

8. Warmes Salzwasser

Warmes Salzwasser hilft dabei, Bakterien abzutöten. Zudem beeinflusst es die Regeneration der Stimmbänder positiv, sodass Halsschmerzen effektiv gelindert werden. Geben Sie 1 TL Salz in ein Glas Wasser, rühren Sie gut um und gurgeln Sie mehrmals täglich mit der Lösung.

9. Honig

Honig lindert Reizungen und Entzündungen in Hals und Rachen. Sie können Ihren Tee mit Honig süßen oder mehrmals täglich einen Teelöffel Honig im Mund zergehen lassen. Übrigens eignet sich Manuka-Honig besonders gut: Sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO) wirkt stark gegen Bakterien und fördert die Heilung Ihrer entzündeten Stimmbänder.

10. Schleimhäute befeuchten

  • Bonbon lutschen
    Salbei, Isländisch Moos, Zitrone oder Süßholz regen den Speichelfluss an, sodass die Kehlkopfschleimhaut gespült, befeuchtet und gepflegt wird.
  • Tee trinken
    Tee und Wasser befeuchten die Schleimhäute und verhindern, dass sich Viren und Bakterien weiter ausbreiten.
  • Trockene Luft meiden
    Besonders im Winter ist trockene Heizungsluft ein Problem und daher eine echte Herausforderung für unsere Stimmbänder. Legen Sie zur Luftbefeuchtung feuchte Tücher auf die Heizung oder stellen Sie Schalen mit Wasser auf. Automatische Luftbefeuchter sind ebenfalls praktisch.

11. Ingwer

Auch Ingwer ist mit seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung ein beliebtes Hausmittel bei einer Stimmbandentzündung. Die Heilpflanze beruhigt die entzündeten Schleimhäute und lindert zudem Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Dafür einfach einen Teelöffel frisch geriebenen Ingwer in eine Tasse mit gekochtem Wasser geben und zehn Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich für zwei Wochen trinken!

Übrigens: Auch wenn ein Saunagang in der Regel gut für die Atemwege und bei Husten ist, sollten Sie niemals eine Sauna besuchen, wenn Sie einen Infekt haben. Erst recht nicht, wenn auch Fieber zu Ihren Beschwerden zählt. Ein Saunagang ist eine enorme Belastung für den Organismus und kann dauerhafte Schäden mit sich ziehen.

12. Knoblauch

Knoblauch schmeckt nicht nur gut, er ist auch ein hilfreiches Hausmittel bei Stimmbandentzündung und Co. Aufgrund des enthaltenen Allicins sowie verschiedener Sulfide wirkt er antibakteriell. Sie können den Entzündungshemmer als Saft einnehmen oder in roher Form kauen.

Was ist eine Stimmbandentzündung?

Eine Stimmbandentzündung ist die spürbare und hörbare Erkrankung der Stimmbänder, beziehungsweise der Stimmlippen. Wird ein Stimmband kurz oder auf Dauer zu stark strapaziert, kann es dadurch zu einer Entzündung am Kehlkopf oder einer Stimmbandentzündung kommen. Die Stimmbandentzündung ist die häufigste Form einer akuten Stimmstörung und beginnt meist als virale Entzündung. Zumeist sind die Schleimhäute bei einer solchen Krankheit stark gerötet. Auch beide Stimmlippen sind verdickt und gerötet. Ihre Schwingungsfähigkeit ist stark eingeschränkt.

Symptome einer Stimmbandentzündung

  • Kratzen im Hals
  • Heiserkeit (Dysphonie)
  • Räusperzwang
  • deutliche Anstrengung beim Sprechen
  • Schmerzen beim Sprechen
  • Schluckbeschwerden
  • Fieber
  • Schwellungsgefühl im Hals

Ähnliche Symptome können bei einer Kehlkopfentzündung auftreten. Die typischen Symptome einer Kehlkopfentzündung sind Heiserkeit, bellender Husten und das Gefühl eines "Klos" im Hals. Suchen Sie in jedem Fall einen Arzt auf. Dieser wird Ihnen eine entsprechende Diagnose stellen.

Ursachen und Auslöser der Erkrankung

  • Erkältungsviren und grippaler Infekt
  • Trockene Luft
  • Überbeanspruchung der Stimme durch Singen, Schreien oder dauerhaft falsches Sprechen
  • Allergische Reaktionen
  • Starker Zigarettenkonsum
  • Berufe wie Sänger, Lehrer, Callcenter-Mitarbeiter oder Markt-Verkäufer

Stimmbandentzündung vorbeugen

Besonders Berufsgruppen, die für Stimmbandentzündungen anfällig sind, können durch regelmäßige Stimm- und Atemübungen ihre Stimme trainieren und belastbarer machen. Auch ein starkes Immunsystem kann der Entzündung vorbeugen, weshalb eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung an frischer Luft besonders wichtig sind. Zudem ist die Anfälligkeit bei trockener Luft erhöht.

Das sollten bei einer Stimmbandentzündung nicht tun

Viele Menschen, die an einer Stimmbandentzündung erkrankt sind, versuchen möglichst leise zu sprechen. Jedoch sollten Sie keinesfalls flüstern – das schont die Stimme nicht, sondern beansprucht sie nur zusätzlich. Versuchen Sie auf das Sprechen zu verzichten und ungeachtet der Heiserkeit möglichst normal zu reden.
Auch auf zu heiße oder kalte Getränke sollte verzichtet werden. Besonders von dem früher beliebten Hausmittel bei Stimmbandentzündung und Heiserkeit, der heißen Milch, ist abzuraten. Der Rachenraum wird durch die Milch verschleimt und der Heilungsprozess behindert, wodurch Heiserkeit und Halsschmerzen länger andauern können. Besser sind warme Getränke wie Heilkräutertees mit Honig, diese wirken beruhigend und helfen, die Entzündung zu lindern.

Wann wird eine Stimmbandentzündung gefährlich?

Eine Stimmbandentzündung wird gefährlich, wenn sie nicht richtig behandelt wird oder wenn sie zu einer chronischen Erkrankung wird.

In folgenden Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  1. Die Heiserkeit oder Stimmlosigkeit hält länger als zwei Wochen an.
  2. Die Stimmbänder sind geschwollen oder gerötet.
  3. Es gibt Schmerzen beim Sprechen oder Schlucken.
  4. Es gibt Fieber oder andere Symptome einer Infektion.

Was passiert, wenn eine Stimmbandentzündung unbehandelt bleibt? 

Eine unbehandelte Stimmbandentzündung kann zu einer Reihe von Komplikationen führen, darunter:

  • Chronische Stimmstörung: Wenn die Entzündung zu lange anhält, kann sie zu einer dauerhaften Schädigung der Stimmbänder führen. Dies kann zu einer rauen, heiseren Stimme oder sogar zu Stimmlosigkeit führen.
  • Vernarbungen: Wenn die Entzündung zu stark ist, kann es zu Vernarbungen auf den Stimmbändern kommen. Dies kann die Schwingungsfähigkeit der Stimmbänder beeinträchtigen und zu einer dauerhaften Stimmstörung führen.
  • Krebs: In seltenen Fällen kann eine Stimmbandentzündung ein Symptom für Kehlkopfkrebs sein.

Behandlung einer akuten Stimmbandentzündung

Sind die Stimmbänder entzündet, sollte die Stimme geschont und gegebenenfalls durch Medikamente unterstützt werden, so kann die Entzündung gelindert werden und die Stimmbänder sind bald wieder wie gewohnt einsetzbar. Die unten stehenden Hausmittel helfen ebenfalls bei der Linderung der Beschwerden. Ist die Stimmbandentzündung abgeklungen, kann es jedoch, wie auch bei anderen Erkrankungen, passieren, dass Sie sich erneut infizieren und krank werden. Lassen Sie deshalb eine Kehlkopfentzündung erst vollständig ausheilen, bevor Sie z.B. mit Sport oder anderen anstrengenden Aktivitäten beginnen.

Dauer einer Stimmbandentzündung

Eine akute Stimmbandentzündung heilt in der Regel zwischen sieben und vierzehn Tagen von alleine ab. Halten die Symptome länger als drei Wochen an, ist von einer chronischen Stimmbandentzündung die Rede.  

Anders sieht das bei Kindern aus: Sie haben deutlich stärkere Symptome und können über mehrere Wochen hinweg erkrankt sein. Hinzu kommt, dass Kinder zusätzlich zur Stimmbandentzündung verschiedene Sonderformen einer Kehlkopferkrankung bekommen können. Beim sogenannten Krupp-Syndrom sind starker Husten, Atembeschwerden und Heiserkeit typisch. Bei einer Epiglottitis, einer Entzündung des Kehlkopfdeckels, treten Atemnot, hohes Fieber, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen auf. Schwillt der Kehlkopf und der Kehlkopfdeckel stark an, sollten Sie einen Notarzt rufen. 

Ist eine Stimmbandentzündung ansteckend?

Eine Stimmbandentzündung ist ansteckend, falls sie aufgrund einer bakteriellen oder viralen Infektion entstanden ist. Die Krankheitserreger können mittels winziger Tröpfchen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen entstehen, übertragen werden (über Tröpfchen).

Behandlung einer chronischen Stimmbandentzündung

Bleibt es aber bei einer starken Beanspruchung, können sich auf den Stimmbändern Knötchen bilden, die zu einer chronischen Heiserkeit und Husten führen. Deshalb sollten Sie, wenn die Beschwerden bereits länger als drei Wochen andauern, und Symptome wie Fieber und Auswurf auftreten, einen Arzt aufsuchen. Eine chronische Entzündung lässt sich schwieriger behandeln als eine akute. Der Arzt verordnet in dem Fall ein Kortison-Präparat, welches entzündungshemmend und abschwellend wirkt. Wird es schwierig, die Stimme zu bilden, kann ein Logopäde hilfreich sein. Der Logopäde übt mit Ihnen die Stimmtechnik bei einer akuten Stimmstörung und gibt Ihnen im Rahmen der Therapie Tipps, wie Sie im Alltag Ihre Stimme trainieren. Stecken andere Erkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung oder die Refluxkrankheit dahinter, sollten diese ebenfalls behandelt werden.