
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewegung des Fußes. Sie verbindet die Wadenmuskulatur, insbesondere den Musculus triceps surae, mit dem Fersenbein (Calcaneus) und ermöglicht die Plantarflexion, also das Beugen des Fußes in Richtung der Fußsohle. Diese Sehne ist etwa 20 bis 25 Zentimeter lang und kann an ihrer dicksten Stelle bis zu 5 Zentimeter breit sein. Die Hauptfunktion der Achillessehne besteht darin, die Kraft von den Wadenmuskeln auf das Fußskelett zu übertragen.
Die Achillessehne ist anfällig für Verletzungen, vorwiegend bei plötzlichen Bewegungen oder Überlastung. Der Fachbegriff Achillodynie bezeichnet Schmerzen und Entzündungen in der Achillessehne, die oft durch Überlastung oder wiederholte Belastung entstehen. Sie tritt häufig bei Sportlern auf und äußert sich durch Beschwerden im Bereich der Ferse oder der hinteren Wade.
Wir stellen Ihnen im Folgenden verschiedene Hausmittel vor, die Linderung bei einer schmerzenden Achillessehne versprechen. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Schmerzen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Hausmittel, die bei Schmerzen in der Achillessehne helfen
Hausmittel können bei Schmerzen in der Achillessehne helfen, weil sie auf natürliche Weise Entzündungen reduzieren, die Heilung fördern und Schmerzen lindern
#1 Eispackungen
Eispackungen oder Eisbehandlungen können bei einer schmerzenden Achillessehne helfen, indem sie Entzündungen reduzieren, Schwellungen lindern und Schmerzen vorübergehend betäuben. Die Kälte des Eises wirkt abschwellend. Wickeln Sie ein Eispack in ein Handtuch und legen Sie es für etwa 10-15 Minuten auf die schmerzende Stelle. Diese Anwendung kann mehrmals täglich wiederholt werden.
#2 Quarkwickel
Ähnlich wie eine Eisbehandlung kann kalter Quark Entzündungen lindern und angenehm kühlen. Denn Quark enthält aufgrund seiner Milchsäure entzündungshemmende Eigenschaften. So machen Sie den Quarkwickel richtig: Tragen Sie Quark auf die Achillessehne auf, wickeln Sie ein Handtuch darum und lassen Sie es etwa 10 bis 15 Minuten einwirken. Diese Anwendung kann mehrmals täglich wiederholt werden.
#3 Rizinusöl
Dieses Öl hat schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkungen. Massieren Sie Rizinusöl sanft in die betroffene Stelle ein, um die Durchblutung zu fördern, Schwellungen zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen.
Um Rizinusöl anzuwenden, können Sie es sanft in die betroffene Stelle einmassieren. Sie können auch eine Kompresse mit Rizinusöl herstellen, indem Sie das Öl auf ein sauberes Tuch geben und es dann auf die Achillessehne legen. Lassen Sie die Kompresse für etwa 15 bis 20 Minuten wirken und wiederholen Sie dies mehrmals am Tag.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Rizinusöl allein möglicherweise nicht ausreicht, um Achillessehnenschmerzen vollständig zu behandeln.
#4 Dehnübungen
Regelmäßige Dehnübungen erhöhen die Flexibilität der Wadenmuskulatur, was zu einer besseren Beweglichkeit des Fußgelenks führt. Eine erhöhte Flexibilität kann dazu beitragen, die Spannung auf die Achillessehne zu reduzieren und somit Schmerzen zu lindern.
Ideal ist zum Beispiel der Wand-Stretch, bei dem Sie sich an einer Wand abstützen und den Fuß etwa einen Schritt vor den anderen stellen. Halten Sie das hintere Bein gestreckt und das vordere Bein leicht gebeugt. Lehnen Sie sich langsam nach vorne, bis Sie eine Dehnung in der Achillessehne spüren. Auch angenehm ist der Treppenstufen-Stretch: Dabei stellen Sie sich mit den Ballen auf eine Treppenstufe und lassen die Ferse langsam nach unten sinken, bis Sie eine Dehnung in der Achillessehne spüren.
Halten Sie Dehnungen für etwa 30-45 Sekunden und wiederholen Sie dies mehrmals täglich, jedoch ohne starke Schmerzen zu verursachen.
#5 Kompression
Eine Kompressionsbandage kann helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Sehne zu stabilisieren. Durch das Anlegen eines komprimierenden Verbandes oder das Tragen von Kompressionsstrümpfen wird Druck auf die betroffene Stelle ausgeübt, was dazu beiträgt, Flüssigkeitsansammlungen zu verringern und die Entzündung zu reduzieren.
Wichtig: Legen Sie die Kompression nicht zu fest an, da dies die Durchblutung beeinträchtigen kann. Achten Sie darauf, dass Sie immer noch eine angemessene Bewegungsfreiheit haben und keine Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen auftreten.
#6 Arnika-Salbe
Arnika-Salbe kann bei Schmerzen in der Achillessehne durch ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften hilfreich sein. Arnika enthält Wirkstoffe wie Flavonoide und ätherische Öle, die die Blutzirkulation fördern und Schwellungen reduzieren können.
Bei äußerlicher Anwendung wirkt die Salbe auf die betroffene Stelle und hilft, die Entzündung zu mildern und die Heilung zu unterstützen. Sie kann auch Schmerzen lindern, die durch Überlastung oder Verletzungen der Achillessehne entstehen. Es ist jedoch wichtig, die Salbe regelmäßig und gemäß den Anweisungen zu verwenden.
#7 Wärme
Auch Wärme kann hilfreich sein, indem sie die Muskulatur und das Gewebe entspannt, die Durchblutung fördert und somit die Heilung unterstützt. Insbesondere nach den ersten 48 Stunden, wenn die akuten Entzündungen abgeklungen sind, kann Wärme helfen, Verspannungen zu lösen und die Sehne zu mobilisieren.
Ein warmes Bad, ein Heizkissen oder eine warme Kompresse auf der betroffenen Stelle können die Schmerzintensität reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Allerdings sollte bei akuten Entzündungen in den ersten Tagen Kälte angewendet werden, da diese die Schwellung mindert und Entzündungen verringert.
Schmerzen in der Achillessehne: Wann zum Arzt?
Wenn die Schmerzen anhalten, keine Besserung eintritt oder die Beschwerden zunehmen, ist ein Arztbesuch ratsam. Auch bei Schwellungen oder Rötungen, Einschränkung der Beweglichkeit, Instabilität oder Knacken sowie Fieber oder allgemeines Unwohlsein, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann Ihnen eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung empfehlen. Es ist wichtig, die Schmerzen nicht zu ignorieren, da eine frühzeitige Behandlung weitere Komplikationen vermeiden kann.
Ursachen für eine schmerzende Achillessehne
Die Ursachen für Schmerzen in der Achillessehne sind vielfältig und werden häufig durch eine Kombination aus Überlastung, Fehlbelastung, muskulären Dysbalancen und degenerativen Veränderungen verursacht werden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung dieser Ursachen sind entscheidend, um chronische Beschwerden zu vermeiden.
Überlastung und Fehlbelastung
Intensive oder plötzliche Belastungen, insbesondere durch Ausdauer- oder Ballsportarten, können die Achillessehne überbeanspruchen. Zu viel Training ohne ausreichende Regeneration ist ein wesentlicher Risikofaktor. Oftmals unterschätzt: Fehlendes Aufwärmen vor dem Sport kann zu Verletzungen führen, da die Muskulatur und Sehnen nicht optimal vorbereitet sind.
Anatomische Faktoren
Abnormale Fußstellungen, wie Plattfüße oder Hohlfuß, können die Belastung auf die Achillessehne erhöhen. Eine verkürzte Wadenmuskulatur kann ebenfalls zu einer erhöhten Spannung auf der Achillessehne führen und das Risiko von Verletzungen steigern.
Alterungsprozesse
Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Sehnen ab, was das Risiko für Verletzungen und Entzündungen erhöht. Dies betrifft insbesondere Menschen über 40 Jahre.
Entzündungen und degenerative Veränderungen
Chronische Überlastung kann zu Mikrorissen in der Sehnenstruktur führen, was zu Schmerzen und Entzündungen führt. Diese Veränderungen sind oft schleichend und können sich über Monate entwickeln.
Eine Schleimbeutelentzündung kann ebenfalls Schmerzen verursachen, vornehmlich wenn sie mit einer Achillensehnenentzündung einhergeht.
Externe Faktoren
Ungeeignetes oder schlecht sitzendes Schuhwerk kann die Belastung auf die Achillessehne erhöhen und zu Schmerzen führen. Tipp: Wählen Sie Schuhe mit einer ausreichenden Dämpfung in der Ferse und im Vorfußbereich. Eine gute Dämpfung kann den Druck auf die Achillessehne reduzieren und Stöße absorbieren.
Harte oder unebene Untergründe können ebenfalls das Risiko für Verletzungen erhöhen, da sie die Gelenke und Sehnen stärker belasten.
Quellen: