Wie Sie einen Plattfuß erkennen und die Fehlstellung beheben

Ihre Füße schmerzen beim Treppensteigen oder Barfußlaufen? Dann könnte eine Fußfehlstellung vorliegen. Woran Sie einen Plattfuß oder Senkfuß erkennen und welche Maßnahmen dagegen helfen, erfahren Sie hier.

Daran erkennen Sie einen Plattfuß

Die einfachste Art, einen Plattfuß zu erkennen, ist das Betrachten Ihres Fußabdrucks. Ob im Sand oder auf dem Duschhandtuch: Einen Plattfuß erkennen Sie sofort daran, dass der gesamte Abdruck Ihres Fußes in seiner vollständigen Breite am Boden zu sehen ist. Bei einem gesunden Fuß sehen Sie an der Innenseite des Fußabdrucks eine großzügige Aussparung. Sie zeigt, dass das Längsgewölbe noch intakt ist und der Fuß vor allem mit dem Fußballen, der Ferse und dem äußeren Fußrand den Boden berührt. Der sogenannte Senkfuß ist eine leichtere Form oder Vorstufe des Plattfußes, bei dem das Längsgewölbe zwar abgesenkt ist, aber noch nicht die gesamte Fußsohle am Boden aufliegt.

Schmerzen im Fuß oder Fußgelenk können auf einen Plattfuß hindeuten. Typisch ist ein starker Belastungsschmerz am inneren Fußrand, der beispielsweise beim Treppensteigen, Sport oder Barfußlaufen auftritt und anschließend wieder verschwindet. In schweren Fällen kann die Fußfehlstellung auch Schmerzen und Probleme im Knie- oder Hüftgelenk verursachen.

Ist ein Plattfuß schlimm?

Ein Plattfuß kann in seltenen Fällen angeboren sein, meist entsteht er jedoch im Jugend- oder Erwachsenenalter infolge von langwierigen Fehlbelastungen oder Überlastungen. Die dadurch geschwächten oder beschädigten Strukturen wie Sehnen, Muskeln oder Bänder können das Fußgewölbe dann nicht mehr aufrecht halten und das Längsgewölbe senkt sich ab. Auch eine gerissene oder beschädigte Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Tibialis Posterior) kann insbesondere bei älteren Menschen den Plattfuß verursachen. Ein Senkfuß oder Plattfuß deutet daher häufig auf geschwächte Strukturen oder langjährige Abnutzungen hin. Auch starkes Übergewicht kann das Risiko für einen Plattfuß erhöhen.

Bei vielen Menschen kann ein Senkfuß oder Plattfuß lange symptomfrei verlaufen. Falls bei Ihnen jedoch Schmerzen auftreten oder Sie leicht nach innen umknicken, sollten Sie sich an einen Orthopäden wenden, um den Plattfuß mit verschiedenen Maßnahmen zu korrigieren. Sonst kann es sein, dass sich die Fußfehlstellung verschlimmert und auch andere Gelenke wie Knie oder Hüfte durch die ständige Fehlbelastung betroffen werden.

So beheben Sie einen Plattfuß

  1. Einlagen
    Orthopädische Einlagen sind vor allem bei bereits vorhandenen Symptomen hilfreich und können Schmerzen beim Gehen lindern. Bei Schmerzen und fehlender Stabilität sind sie daher wichtig. Die Ursache für den Plattfuß können Sie jedoch nicht beheben, weswegen fast immer zusätzliche Maßnahmen nötig sind, um das Fußgewölbe zu stärken.
  2. Barfußlaufen
    Da zu enges Schuhwerk eine mögliche Ursache für Plattfüße ist, sollten Sie einerseits auf gut sitzende, bequeme Schuhe achten und andererseits so häufig wie möglich barfuß laufen. Vor allem auf weichem Untergrund, z.B. Sand oder weichem Rasen, stärken Sie Ihren gesamten Fuß durch das Barfußlaufen. Denn während die Zehen und das Fußgelenk im Schuh stets in einer starren Position verharren, müssen sie beim Barfußlaufen oder dem Laufen in Barfußschuhen konstant arbeiten und den Fuß stützen. Das trainiert alle beteiligten Muskeln, Sehnen und Bänder und stärkt Ihr Fußgewölbe.
    Wichtig: Barfuß zu joggen stellt Ihre Füße und Waden anfangs vor eine große Herausforderung. Gewöhnen Sie die Muskeln und Bänder daher langsam und vorsichtig an das Barfußlaufen. Die ersten Einheiten sollten nicht länger als 10 Minuten sein!
  3. Übungen
    Am besten lassen Sie sich von Ihrer Orthopädin ein Rezept für Physiotherapie ausstellen. Die Physiotherapeutin kann Ihnen Übungen und Hilfsmittel zeigen, mit denen Sie auf Dauer selbständig Ihr Längsgewölbe und Fußgelenk stärken und stabilisieren können. Zu den effektivsten Übungen gehört unter anderem der Zehenstand, bei dem Sie die Waden anspannen und sich auf die Zehenspitzen stellen. Aber auch Gleichgewichts-Übungen auf unebenem Untergrund, z.B. auf einem zusammengerollten Handtuch oder einem Balance-Kissen, können Sie zum Training Ihrer Füße nutzen.
  4. OP
    In einem späten Stadium der Fußfehlstellung mit beschädigten Sehnen oder sogar Gelenken, kann eine Operation notwendig werden. Die Versteifung eines der Fußgelenke kann nötig sein, um die Fußfehlstellung zu beheben und zum Wiedererlangen eines normalen und gesunden Ganges führen. Vorher sollten jedoch alle konservativen Methoden ausgeschöpft werden.

Video: Barfußschuhe im Check