Fasten: Welche Elektrolyte sollte ich einnehmen?

Viele Menschen fasten, um den Körper zu entgiften, insbesondere zum Jahresbeginn. Doch wann muss ich beim Fasten Elektrolyte einnehmen und welche? Wir erklären, was Sie wissen müssen. 

Wer fastet, verzichtet für einen bestimmten Zeitraum vollständig oder teilweise auf bestimmte Speisen, Getränke oder Genussmittel. Dieser Verzicht soll die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, den Stoffwechsel anregen sowie den Geist stärken. Auch bei einer Vielzahl von Krankheiten soll sich das Fasten positiv auswirken – so etwa bei Krebserkrankungen, Diabetes oder einem hohen Cholesterinspiegel, der wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann. Allerdings können beim Fasten bestimmte Elektrolyte im Körper aus dem Gleichgewicht geraten. 

Was sind Elektrolyte?

Bei Elektrolyten handelt es sich um geladene Mineralstoffe, die eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalts im Körper spielen. Zu den wichtigsten Elektrolyten zählen:

1. Natrium, das für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts im Körper verantwortlich ist. 

2. Kalium ist für die Regulierung des Herzrhythmus, die Muskelkontraktion und den Flüssigkeitshaushalt wichtig.

3. Magnesium ist an über 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion. 

4. Calcium spielt eine bedeutende Rolle für die Knochengesundheit, die Muskelkontraktion und die Blutgerinnung. 

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Welche Elektrolyte beim Fasten?

Ob die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während des Fastens sinnvoll ist, hängt davon ab, welche Fasten-Methode Sie umsetzen, um welche Nahrungsergänzungsmittel es sich handelt und wie Ihr individueller Bedarf aussieht. Grundsätzlich besteht bei gesunden Menschen, bei denen kein akuter Nährstoffmangel vorliegt, kein Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln, wenn Sie wenige Tage fasten – besonders, wenn es sich nicht um das radikale Wasserfasten handelt. 

Personengruppen, die aufgrund bestimmter Erkrankungen ohnehin gefährdet sind, einen Nährstoffmangel zu erleiden, sollten ohnehin auf das Fasten verzichten. Dazu zählen beispielsweise schwangere und stillende Frauen, Menschen mit Essstörungen oder Betroffene mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Wenn Fasten-Arten durchgeführt werden, bei denen Gemüsebrühe oder Obst- und Gemüsesäfte zum Einsatz kommen, nimmt der Körper darüber ausreichend Nährstoffe wie Kalium und Natrium zu sich. Wer sich für das Basen- oder Intervallfasten entscheidet, der muss sich noch weniger Sorgen machen. Denn: Sie nehmen in regelmäßigen Abständen Nahrung und somit auch wichtige Nährstoffe zu sich. 

Elektrolyte beim Wasserfasten

Einzig beim Wasserfasten, bei dem über einen längeren Zeitraum ausschließlich Wasser verzehrt wird, nimmt unser Körper kaum bis keine Vitamine und Mineralstoffe zu sich. Allerdings ist dies wichtig für die Entgiftung und Zellreinigung, bei der alte, kranke oder nicht mehr funktionsfähige Zellen abgebaut werden. Während einer Fastenkur sinkt zudem unser Nährstoffbedarf, da das Aufnehmen und Verwerten der Nahrung wegfällt. Anstatt auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, sollten Sie in der Zeit vor und nach der Fastenkur besonders auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten. Besonders wichtig sind:

  • Magnesium
  • Eisen
  • Zink und
  • Selen

da sie wichtig für die Entgiftung des Körpers sind. Ausnahmen stellen Menschen dar, die aus gesundheitlichen Gründen Vitamin- oder Nährstoffpräparate einnehmen müssen. Diese sollten unbedingt weiterhin eingenommen werden.

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Diese Fasten-Arten gibt es

Heilfasten

Beim Heilfasten handelt es sich um eine jahrtausendealte Tradition, mit der Körper und Geist durch den Verzicht auf feste Nahrung gereinigt werden sollen. Die Fastenmethode kann zur Gewichtsabnahme oder zur Behandlung bestimmter Krankheiten eingesetzt werden. Während der Fastentage können neben mindestens 2,5 Litern Wasser oder Kräutertee auch Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe verzehrt werden. Laut der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) sollte eine Heilfastenkur 7 bis 10 Tage andauern, inklusive eines Vorbereitungstages sowie drei Tage nach der Kur, in denen man sich langsam wieder an feste Nahrung herantastet.

Intervallfasten

Während man beim Heilfasten einige Tage hintereinander auf feste Nahrung verzichtet, fastet man beim Intervallfasten, das auch als intermittierendes Fasten bezeichnet wird, für einen kürzeren Zeitraum: Hier wird zwischen der 16:8-, der 5:2- und der 1:1-Methode unterschieden. Beim 16:8-Fasten fastet man für 16 Stunden und isst an 8 Stunden am Tag – diese Form des Intervallfastens ist die verbreitetste. Beim 5:2-Fasten isst man an 5 Tagen in der Woche wie gewohnt und an den restlichen beiden Tagen fastet man oder nimmt nur sehr wenig zu sich. Bei der 1:1-Methode, auch als alternierendes Fasten bekannt, isst man einen Tag normal und dem darauf folgenden sind nur rund 25 Prozent der üblichen Energiemenge zu sich nehmen. 

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Basenfasten

Das jahrtausendealte Basenfasten hat nicht nur das Ziel einer Gewichtsabnahme, sondern soll auch den Körper entsäuern und den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen. Bei der Umsetzung des Basenfastens gibt es verschiedene Methoden, bei denen unterschiedliche Mengen an Nahrung erlaubt sind. Typischerweise sind basische Lebensmittel wie Obst, Salat oder Gemüse während des Basenfastens erlaubt. Abgesehen davon sollten Personen beim Basenfasten, genau wie bei anderen Fasten-Arten, mindestens 2,5 Liter täglich trinken. Zusätzlich können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, sogenannte Basenpulver, eingenommen werden.

Wasserfasten

Beim Wasserfasten handelt es sich wohl um die radikalste Form der Fasten-Arten, da man hier mehrere Tage in Folge ausschließlich Wasser zu sich nimmt – davon allerdings mindestens drei Liter täglich. Bereits drei Tage vor dem Start der Kur beginnt die Vorbereitung, während der man auf wenig und leicht verdauliche Kost umsteigt. Am ersten Tag des Wasserfastens wird eine Darmentleerung empfohlen. Hierfür soll mithilfe von Glaubersalz oder einem Einlauf starker Durchfall hervorgerufen werden. 

Fasten: Vor- und Nachteile

Abhängig von der Art des Fastens werden diesem verschiedene gesundheitliche Vorteile nachgesagt. Unter anderem trainiert das Fasten den Stoffwechsel und der Körper kann sich auf Zellreinigungsprozesse (Autophagie) konzentrieren, solange er nicht mit der Verdauung beschäftigt ist. 

Wer für einen längeren Zeitraum vollständig auf Nahrung verzichtet und ausschließlich Wasser zu sich nimmt, bei dem drohen jedoch Mangelerscheinungen. Beispielsweise können Kopfschmerzen, ÜbelkeitKonzentrationsstörungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden auftreten. Sogar Nierensteine und Gichtanfälle können nach einem mehrtägigen Fasten auftreten. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Apothekerzeitung nur die Fasten-Arten, bei denen täglich mindestens 200 bis 400 Kalorien zu sich genommen werden. 

Kranke Menschen sollten jede Fastenkur unbedingt zuerst mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin absprechen. Schwangere und Stillende sollten generell vom Fasten absehen. 

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