Was ist Heilfasten?
Beim Heilfasten handelt es sich um eine Form des Fastens, bei der Sie für einen bestimmten Zeitraum auf feste Nahrung verzichten. Eine der bekanntesten Methoden des Heilfastens ist das klassische Heilfasten nach der Buchinger-Methode, benannt nach dem deutschen Arzt und Naturheilkundler Otto Buchinger (1878-1966). Bei dieser Methode ist es erlaubt, für fünf Tage oder länger ausschließlich Gemüsebrühe, verdünnte Säfte und in begrenztem Umfang auch Milchprodukte wie Joghurt und Quark zu konsumieren.
Auf diese Weise nimmt der Körper eine minimale Menge an Kalorien, Vitaminen und Mineralien zu sich. Heilfasten soll den Körper reinigen sowie entgiften, den Stoffwechsel anregen, die Verdauung verbessern und das Immunsystem stärken. Ebenfalls sollen Entzündungen im Körper reduziert werden, was sich zum Beispiel positiv auf Erkrankungen wie Rheumatoider Arthritis auswirken kann.
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Dauer des Heilfastens
Der erste Schritt zur erfolgreichen Durchführung des Heilfastens ist die richtige Vorbereitung. Beginnen Sie damit, Ihren Fastenzeitraum festzulegen. Die Dauer kann je nach persönlichen Vorlieben und Zielen variieren:
Einige Menschen fasten für ein Wochenende, während andere sich für eine längere Zeit von einer Woche oder sogar mehreren Wochen entscheiden. Wählen Sie einen Zeitraum, der für Sie realistisch und machbar ist. Wenn Sie das erste Mal Heilfasten, reichen zwei bis drei Tage aus. Wir werden Ihnen im weiteren Verlauf verschiedene Anleitungen für einen drei- sowie siebentägigen Zeitraum nennen.
Vor dem Fasten bereits Nahrungsaufnahme reduzieren
Um sich auf das Fasten vorzubereiten, sollten Sie bereits einige Tage vorher schrittweise Ihre Nahrungsaufnahme reduzieren. Vermeiden Sie dann schwere, fettige Mahlzeiten und setzen Sie auf leicht verdauliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
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Heilfasten: Ruhe und Entspannung sind wichtig
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Heilfastens ist die Ruhe und Entspannung. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und gönnen Sie sich Ruhepausen. Dies hilft Ihnen, Stress abzubauen und Ihren Körper während des Fastens zu unterstützen. Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können ebenfalls hilfreich sein, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
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Nach dem Heilfasten: Gewöhnen Sie Magen und Darm langsam an feste Nahrung
Nach dem Fasten ist es wichtig, langsam wieder auf feste Nahrung umzusteigen. Beginnen Sie mit leichten Suppen, gedünstetem Gemüse und kleinen Portionen. Vermeiden Sie es, sich direkt nach dem Fasten mit schweren, fettigen Mahlzeiten zu überladen. Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen und achten Sie darauf, gesunde, ausgewogene Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Heilfasten: Anleitung für 3 Tage
Wir stellen Ihnen im Folgenden eine Anleitung für dreitägiges Heilfasten vor. Beginnen Sie einen Tag vorher mit einem Vorbereitungstag (s.oben).
Tag 1: Entlastungstag
- Beginnen Sie den ersten Tag des Fastens mit einer leichten, gut verdaulichen Mahlzeit wie einem Joghurt, einer Gemüsesuppe oder einem Salat.
- Vermeiden Sie während des Tages feste Nahrung und konzentrieren Sie sich stattdessen auf Flüssigkeiten wie Wasser (mind. 2 Liter), ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte.
- Nehmen Sie sich Zeit für Ruhephasen und gönnen Sie sich Entspannung, um den Körper auf das Fasten vorzubereiten.
Tag 2: Fastentag
- Am zweiten Tag des Fastens nehmen Sie nur Flüssigkeiten zu sich. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser pro Tag, um den Körper zu entgiften und den Stoffwechsel zu unterstützen.
- Ergänzen Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr mit ungesüßten Tees oder verdünnten Säften, um etwas Abwechslung zu haben.
- Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee, da diese den Körper dehydrieren können.
- Nehmen Sie sich Zeit für Ruhe und Entspannung, um Stress abzubauen und den Körper während des Fastens zu unterstützen.
Tag 3: Aufbautag
- Am dritten Tag beginnen Sie langsam wieder auf feste Nahrung umzusteigen.
- Starten Sie mit leichten Suppen, gedünstetem Gemüse und kleinen Portionen. Vermeiden Sie es, sich direkt nach dem Fasten schwere, fettige Mahlzeiten zu essen.
Heilfasten: Anleitung für 7 Tage
Sie können auch länger fasten und zum Beispiel eine Woche auf feste Nahrung verzichten. Hier ist eine Anleitung für das Heilfasten über einen Zeitraum von 7 Tagen. Auch hier beginnt das Fasten mit einem Vorbereitungstag, an dem Sie allmählich Ihre Nahrung reduzieren und der zu den sieben Tagen dazugezählt werden kann.
Tag 1-5: Fastentage
- Während dieser Tage besteht Ihre Nahrungsaufnahme hauptsächlich aus Flüssigkeiten. Trinken Sie viel Wasser, Kräutertees und verdünnte Säfte.
- Gemüsebrühe ist ebenfalls erlaubt.
- Feste Nahrung und alkoholische Getränke sind hingegen tabu!
Tag 6: Aufbautag
- Am letzten Tag des Fastens beginnen Sie langsam, Ihre Ernährung wieder aufzubauen.
- Starten Sie mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie gedünstetem Gemüse, Obst oder Joghurt.
- Vermeiden Sie weiterhin schwere und fettige Speisen.
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Bei gesundheitlichen Problemen: vor dem Fasten mit einem Arzt sprechen
Es ist ratsam, vor Beginn des Fastens einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn Sie gesundheitliche Probleme haben oder regelmäßig Medikamente einnehmen. Der Arzt kann individuelle Empfehlungen geben und das Fasten an Ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Allgemein gilt: Menschen mit schweren Herz- und Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen, Gicht oder Gallenproblemen dürfen nicht fasten, ebenso wenig Schwangere und Stillende.
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