Zähneknirschen im Schlaf: So schädlich ist es für Ihre Zähne

Zähneknirschen im Schlaf, medizinisch als Bruxismus bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das oft unbemerkt bleibt. Viele Menschen pressen oder reiben nachts unbewusst ihre Zähne aufeinander – häufig als Reaktion auf Stress oder innere Anspannung. Was harmlos klingt, kann jedoch ernsthafte Folgen haben: Dauerhaftes Knirschen schädigt nicht nur die Zähne, sondern kann auch zu Kieferproblemen, Kopfschmerzen und Verspannungen führen. Wie gefährlich Zähneknirschen wirklich ist und welche Auswirkungen es auf Ihre Zahngesundheit haben kann, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Zahnschmerzen© iStock/Damir Khabirov
Zähneknirschen im Schlaf sollte nicht unterschätzt werden. 

Zähneknirschen, medizinisch als Bruxismus bezeichnet, bezeichnet einen Zustand, bei dem eine Person ihre Zähne fest aufeinander presst oder sie hin und her bewegt. Dies geschieht oft unbewusst im Schlaf, kann aber auch tagsüber auftreten, besonders in Zeiten von Stress oder Anspannung.

Es gibt zwei Hauptformen von Bruxismus: den Schlaf-Bruxismus und den Wach-Bruxismus. Der Schlaf-Bruxismus tritt während des Schlafes auf und ist oft schwerer zu behandeln, weil der Betroffene nicht bewusst kontrollieren kann, was er im Schlaf tut. Wenn Sie vermuten, mit den Zähnen zu knirschen, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, um eine Behandlung einzuleiten. Denn unbehandelt kann das Zähneknirschen unangenehme Folgen haben. Welche das sind, erklären wir genauer.

Zähneknirschen im Schlaf: 3 mögliche Folgen

1. Zahn- und Kieferprobleme

Das ständige Knirschen und Pressen kann zu Abnutzung und Schäden an den Zähnen führen, von kleineren Rissen bis hin zum Zahnverlust. Obendrein kann es Zahnfleisch schädigen und sogar eine Parodontose-Erkrankung begünstigen. Darüber hinaus kann der Bruxismus Kieferschmerzen und -steifheit hervorrufen und in einigen Fällen auch temporomandibuläre Gelenkstörungen (TMJ) nach sich ziehen. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Kiefer verursacht.

2. Kopf- und Ohrenschmerzen

Viele Menschen mit Bruxismus leiden unter chronischen Kopf- oder Ohrenschmerzen. Verantwortlich ist die anhaltende Anspannung und das Drücken der Kiefermuskulatur, die eine Überlastung verursachen kann. Diese Überlastung führt wiederum zu Schmerzen in den umliegenden Muskeln und Geweben, einschließlich der Muskeln im Kopf. Durch Bruxismus verursachte Kopfschmerzen werden oft als Spannungskopfschmerz beschrieben und treten typischerweise morgens nach dem Aufwachen auf, wenn nachts mit den Zähnen geknirscht wurde.

3. Schlafstörungen

Das Zähneknirschen während des Schlafens kann zudem eine schlechte Schlafqualität und Schlafstörungen zur Folge haben. Der Grund: Das nächtliche Knirschen und Pressen der Zähne kann Schmerzen und Unbehagen hervorrufen, die das Einschlafen erschweren oder dazu führen, dass Betroffene während der Nacht aufwachen. Außerdem kann der Bruxismus den normalen Schlafzyklus stören und dazu führen, dass Betroffene weniger erholsamen Schlaf bekommen. Besonders den Tiefschlaf und die REM-Phase kann das Knirschen beeinträchtigen, welche für eine gute Schlafqualität essenziell sind.

Bruxismus gehört zu den Parasomnien

Bruxismus wird medizinisch zu den Parasomnien gezählt. Parasomnien sind Verhaltensauffälligkeiten beim Aufwachen, Einschlafen oder im Schlaf. Bekannte Parasomnien sind Schlafwandeln (Somnambulismus), Reden im Schlaf (Somniloquie) und besonders bei Kindern: der Nachtschreck.

Parasomnien sollten nicht unterschätzt werden. Sie können den Schlaf beträchtlich stören und auf Dauer der Gesundheit schaden, da dem Körper der erholsame Schlaf fehlt. Deswegen sollten Sie Abseits der oben genannten Folgen beim Zähneknirschen unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.