Weinen im Schlaf: Ein unterschätztes Signal für seelische Belastung?

Wenn man nachts mit einem beklemmenden Gefühl, Tränen im Gesicht oder einem feuchten Kopfkissen aufwacht, kann das beunruhigend sein. In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, was sich hinter dem Phänomen "Weinen im Schlaf" verbirgt und welche Ursachen es haben kann.

Kranke Frau im Bett© iStock/milan2099
Wachen Sie manchmal mit Tränen in den Augen auf?

Sind Sie schon mal mitten in der Nacht aufgewacht und Tränen liefen deine Wangen hinunter? Das kann zunächst sehr beunruhigend sein und ein Gefühl der Unsicherheit hinterlassen. Wir erklären, welche Ursachen das Weinen im Schlaf hat und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Weinen im Schlaf: Das sind die Gründe

1. Unverarbeitetes Trauma oder Trauer

Wenn im Alltag Gefühle von Trauer oder Verlust möglicherweise nicht angemessen verarbeitet wurden, könnte das nächtliche Weinen als eine natürliche Methode betrachtet werden, diese emotionalen Belastungen abzubauen. Falls Sie begonnen haben, im Schlaf zu weinen, nachdem Sie ein traumatisches Ereignis durchgemacht haben, könnte dies darauf hindeuten.

2. Nachtschreck

Der Nachtschreck ist ein Phänomen, das vor allem bei Kindern auftritt und durch plötzliches Weinen oder Schreien während des Schlafs charakterisiert ist. Dieser Zustand kann durch intensive Träume oder Stress ausgelöst werden und geht oft mit einer kurzzeitigen Desorientierung einher. Der Nachtschreck dauert in der Regel nur wenige Minuten, kann jedoch für Eltern beunruhigend wirken. 

3. Stress und Ängste

Von Arbeitssorgen über Probleme in der Familie bis hin zu Gesundheitsfragen - das Leben kann ganz schön stressig sein. Stress und Ängste begleiten uns oft den ganzen Tag und manchmal finden sie im Wachzustand keine Entladung. Diese aufgestauten Gefühle können dann in den Schlaf übergehen und zu nächtlichem Weinen führen. In diesen "Stressträumen" geht es oft darum, dass Leute ihre Schlüssel verlieren, zu spät zu einer Besprechung oder einem Flug kommen oder einfach unvorbereitet sind.

4. REM-Schlaf-Verhaltensstörung

Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist eine seltene Schlafstörung, bei der die Träume physisch nachgespielt werden, einschließlich Handbewegungen, Schlagen und Treten. Im normalen REM-Schlaf sind die Muskeln gelähmt, um die im Traum erlebten Handlungen zu verhindern. Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung sind die Muskeln nicht ausreichend gelähmt, was zu physischen Aktivitäten im Schlaf führen kann, einschließlich Weine. 

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Es ist eine gute Idee, einen Arzt aufzusuchen, wenn:

  • Das nächtliche Weinen häufig und stark ist.
  • Es mit anderen Schlafproblemen oder emotionalen Veränderungen einhergeht.
  • Die Gründe für das Weinen unklar sind oder mit belastenden Erlebnissen zusammenhängen.
  • Das nächtliche Weinen beeinträchtigt den Alltag, z.B. durch starke Müdigkeit.
  • Gedanken an Selbstverletzung oder Selbstmord auftreten.