
Wie Abnehmmedikamente die Gesamtgesundheit verbessern
Eine umfangreiche Studie mit rund zwei Millionen Teilnehmern lieferte vielversprechende Erkenntnisse über Medikamente zur Gewichtsreduktion. Die Forschungsergebnisse deuten auf positive Auswirkungen in verschiedenen Gesundheitsbereichen hin:
- Verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine großangelegte Studie mit über 17.000 Teilnehmenden ergab, dass Semaglutid das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senkt. Überraschenderweise trat dieser positive Effekt weitgehend unabhängig vom Gewichtsverlust auf und zeigte sich bereits, bevor die Teilnehmenden signifikant abgenommen hatten.
- Potenzieller Schutz vor Demenz: Es gibt Hinweise darauf, dass Abnehmspritzen wie Ozempic möglicherweise das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, verringern könnten. Derzeit laufen größere Studien, um diesen möglichen Effekt auf neurodegenerative Erkrankungen, insbesondere Alzheimer, genauer zu untersuchen.
- Verbesserung der Nierengesundheit: Eine aktuelle klinische Studie hat vielversprechende Ergebnisse für Patienten mit Diabetes und Nierenerkrankungen geliefert. Die wöchentliche Verabreichung des Wirkstoffs Semaglutid zeigte eine signifikante Verbesserung der Nierengesundheit. Das Risiko einer Verschlechterung der Nierenerkrankung wurde um beeindruckende 24 % reduziert.
Allerdings mahnen die amerikanischen Wissenschaftler zur Vorsicht. Sie betonen, dass diese Medikamente nicht frei von Nebenwirkungen sind. Beobachtete Risiken umfassen:
- Verstärkte Gelenkbeschwerden
- Erhöhte Gefahr von potenziell lebensbedrohlichen Pankreatitiden
Die Forscher unterstreichen die Notwendigkeit einer äußerst sorgfältigen Interpretation dieser Ergebnisse. Eine gründliche Abwägung von Nutzen und Risiken im Einzelfall bleibt unerlässlich.
Wie wirken Medikamente zur Gewichtsabnahme wie Ozempic und Wegovy?
Semaglutid, der aktive Wirkstoff in Ozempic und Wegovy, imitiert das körpereigene Hormon Glucagon-like peptide-1 (GLP-1). Dieses Hormon wird postprandial vom Darm sezerniert und zirkuliert im Blutkreislauf, wo es an spezifische Rezeptoren auf Gehirnzellen bindet.
Diese Interaktion signalisiert dem Gehirn die Präsenz von Nahrung im Magen, was zu einer Reduktion des Hungergefühls nach der Mahlzeit führt. GLP-1-Rezeptoren sind jedoch nicht auf das Gehirn beschränkt, sondern finden sich in verschiedenen Körperregionen, einschließlich des Herzens und Teilen des Immunsystems.
Die umfassenden Effekte von Semaglutid auf verschiedene Körpersysteme erklären möglicherweise seine breite Wirksamkeit bei der Behandlung von Adipositas und damit verbundenen Gesundheitsproblemen.