Krankheiten erkennen durch Handlesen

Von wegen Hokuspokus. Aktuellen Studien zufolge ist am Handlesen wirklich was dran. Finger, Gelenke oder Haut verraten zahlreiche Krankheiten. Und etwas über den Charakter.

Handfläche© iStockphoto
Handfläche

Herz in Not

Trommelschlägelnägel, bei denen sich das Endglied des Fingers kolbenförmig verdickt, entstehen durch Sauerstoffmangel im Blut. Der Körper versucht, den Mangel durch mehr Gewebe auszugleichen. Dahinter verstecken sich oft Herzleiden oder Lungenprobleme. Gleichzeitig treten häufig Uhrglasnägel auf: Dann wölbt sich der Nagel in der Längsrichtung nach oben.

Power

Bei den meisten Frauen sind Zeige- und Ringfinger gleich lang bzw. die Zeigefinger einen Tick länger. Ein kürzerer Zeigefinger (wie beim Mann) deutet darauf hin, dass diese Frauen durchsetzungsstärker, zugleich aber oft etwas weniger kommunikativ sind. Und anfälliger für Virusinfekte wie z. B. Schnupfen.

Immunproblem

Violette bis blaurötliche Entzündungen auf dem Handrücken deuten auf die Autoimmunerkrankung Lupuserythematodes hin. Weitere Symptome: Haarausfall, Müdigkeit, Lichtempfindlichkeit, unerklärliche Fieberschübe. 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen bis 45 Jahre. Lupus wird mit Medikamenten wie Kortison und Immunsupressiva behandelt.

Eheglück

Ist der Zeigefinger einer Frau ausgesprochen lang und der Ringfinger dagegen relativ kurz, nimmt die Wahrscheinlichkeit deutlich zu, dass sie heiratet und eine glückliche Ehe führt. Sie bekommt durchschnittlich auch mehr Kinder. Als Grund wird ein hoher Östrogenspiegel vermutet. Aber: Diese Frauen sind oft Sportmuffel.

Verschleiß

Verdickte Fingergelenke werden meist durch einen altersbedingten Gelenkverschleiß (Arthrose) verursacht. Ab 60 Jahren tritt er bei jeder zweiten Frau auf. Die Finger werden steif, können nicht mehr optimal greifen. Entzündet sich die Gelenkinnenhaut, treten Rötungen, Schwellungen und pochende Schmerzen auf.

Arthrose

Frauen, deren Zeigefinger deutlich kürzer sind als die Ringfinger, neigen ab Mitte 40 dazu, eine Hand-Arthrose zu entwickeln. Als Ursache werden hormonelle Störungen vermutet.
Nimmt den Schmerz:
Hände täglich in warmem Wasser mit Moorextrakt (Apotheke) bewegen.

Raynaud-Syndrom

Anfallartige Gefäßkrämpfe verringern die Blutzufuhr, die Fingerspitzen verfärben sich weiß oder blau: Zum Raynaud-Syndrom kommt es, wenn wir in die Kälte gehen, unter Stress stehen oder die Hormone aus der Balance geraten. Auch Nasentropfen können das Leiden auslösen. Frauen zwischen 20 und 40 Jahren erkranken 5-mal häufiger als Männer. Da hilft nur eins: Wärme.

Mini-Neurodermitis

Äußerst schmerzhafte Risse zwischen den Fingern und schuppige, leicht schorfende Fingerkuppen zeigen eine Minimalvariante der Neurodermitis an. Sie tritt besonders häufig in den Wintermonaten auf. Oder wenn die Hände oft in Kontakt mit Wasser kommen, etwa bei Hausputz und Haarpflege. Schützende Fettsalben oder spezielle Haut-Repair-Cremes (Apotheke) lindern die Beschwerden.

Psoriasis

Hinter einem angeschwollenen Finger steckt oft eine Psoriasis-Arthritis. Sie entsteht, wenn die chronische Entzündungskrankheit Schuppenflechte in die Gelenke vordringt. An den Fingernägeln zeigt sie sich häufig mit dellenförmigen Vertiefungen, den „Tüpfelnägeln“.
Das hilft:
Wärme und Kältetherapie, Rheumamittel, Kortison.

Allergie-Risiko

Menschen mit einer höheren Veranlagung für Asthma, Neurodermitis, Nesselsucht, Heuschnupfen oder allergische Durchfälle weisen in den Handflächen viel mehr Linien und Furchen als andere auf. Die Linien verteilen sich fast immer zickzackförmig. Auch verhornte Hautstellen in der Hand deuten auf ein größeres Risiko für diese Allergien hin.

Pilzverdacht

Wenn sich auf der Handfläche Bläschen zeigen, die schnell eintrocknen und sich zu runden, schuppigen Flecken entwickeln, liegt der Verdacht auf eine Pilzinfektion nahe. Die befällt zum Glück meist nur eine Hand. Als Therapie reicht eine drei- bis vierwöchige lokale Behandlung mit pilzabtötenden Mitteln aus.