
Als Erstes macht sich ein Halskratzen bemerkbar. Dann folgen Niesattacken, der Verbrauch von Taschentüchern steigt, und wir husten uns gefühlt die Seele aus dem Leib. Kopf- und Gliederschmerzen begleiten den Schlamassel. So oder so ähnlich läuft meist eine Erkältung ab. Der altbekannte Spruch „Mit Medikamenten dauert’s zwei Wochen und ohne 14 Tage“ liegt dann vielen auf den Lippen. Unser Immunsystem kümmert sich ja vollautomatisch darum, die Erreger zu bekämpfen, und treibt den Heilungsprozess voran. Doch manchmal reichen die körpereigenen Kräfte nicht aus. Vor allem, wenn sich die Patienten nicht schonen. Dann kann der Organismus etwas
Unterstützung brauchen. Lesen Sie auf diesen und den folgenden Seiten, was welche Heilpflanzen jetzt bringen. Nicht alle helfen bei jedem gleich zuverlässig, mitunter erfordert das ein bisschen Rumprobieren.
Doch wenn Sie „Ihr“ Mittel gefunden haben, macht die gezielte Selbstmedikation mit pflanzlichen Mitteln oft den Besuch beim Arzt (und seines virenüberfüllten Wartezimmers) unnötig. Zwar beendet ein rechtzeitiges Eingreifen den Verlauf nicht abrupt, aber es kann ihn doch merklich verkürzen. Nur wenn die Beschwerden stetig schlimmer werden, sollten Sie zur Sicherheit zum Arzt gehen.
Efeu
HILFT BEI: Bronchitis. Hier nervt nicht nur der quälende Husten, auch das Atmen fällt oft schwer. Saponine im Efeuextrakt wirken zweifach: Die Pflanzenstoffe verflüssigen das Sekret, damit es besser abfließt, und lockern die verkrampfte Bronchialmuskulatur, die verengten Atemwege weiten sich wieder.
STECKT IN: z. B. „Bronchostad Hustenlöser Sirup“, in Apotheken
Thymian
HILFT BEI: Atemwegsinfekten, Bronchitis und Keuchhusten. Nicht nur als leckeres Küchengewürz, auch als Heilpflanze hat Thymian viel zu bieten. Das reichlich enthaltene ätherische Öl Thymol wirkt stark antimikrobiell, Terpene fördern den Hustenauswurf, und Flavonoide lindern Hustenkrämpfe.
STECKT IN: z. B. „Bad Heilbrunner Thymian Tee“, in Drogeriemärkten und im Lebensmittelhandel
Wasserdost
HILFT BEI: grippalen Infekten. Nordamerikanische Naturvölker schützen sich seit jeher mit Blättern und Blütenspitzen vor Infekten. Heute wissen wir, dass die enthaltenen Wirkstoffe Viren bekämpfen, Entzündungen hemmen und das Immunsystem stimulieren. Forscher der Universität Münster konnten sogar kürzlich die Wirkung spezieller im Wasserdost enthaltener Stoffe gegen echte Grippeviren nachweisen.
STECKT IN: z. B. „Contramutan“, in Apotheken
Eukalyptus
HILFT BEI: Bronchitis. Das aus den Blättern gewonnene Cineol kann eine chronische Bronchitis verhindern. Die entzündungshemmende Wirkung lässt weniger zähen Schleim entstehen. Zudem stellt es die Beweglichkeit der Atemwegs-Flimmerhärchen wieder her, die dann Schleim und Erreger besser abtransportieren können.
STECKT IN: z. B. „Pinimenthol“ (diverse Produkte), in Apotheken
Salbei
HILFT BEI: Schluckbeschwerden, Halsschmerzen. Die Begleiterscheinungen einer entzündeten Mund- und Rachenschleimhaut sprechen gut auf Salbei an. In den Blättern stecken ätherische Öle und Urolsäure, die Keime abtöten. Den Schmerz lindern spezielle Gerbstoffe. Ideal zum Gurgeln.
STECKT IN: z. B. „Salus Salbei-Kräutertropfen“, in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden
Zaunrübe
HILFT BEI: Erkältung, Lungenentzündung. In homöopathischer Verdünnung verliert die Giftpflanze (Bryonia) ihre Gefahr, und wir können von der stark entzündungshemmenden Wirkung profitieren. Ergänzt mit weiteren pflanzlichen Wirkstoffen in Kombinationspräparaten erhältlich.
STECKT IN: z. B. „Infludoron“, in Apotheken
Isländisches Moos
HILFT BEI: Heiserkeit. Für den gereizten Hals sind die schleimbildenden Stoffe der Flechtenart eine wahre Wohltat. Sie legen sich wie eine schützende, beruhigende Schicht auf die Schleimhäute. Außerdem können die Inhaltsstoffe die Ausbreitung der Erreger hemmen. Frühzeitig eingesetzt, verhindern sie Schlimmeres.
STECKT IN: z. B. „isla moos“, in Apotheken
Spitzwegerich
HILFT BEI: Erkältungen mit Husten. Wegen seiner vielen Schleim- und Bitterstoffe eignet sich Spitzwegerich sehr gut als Hustensaft. Hinzu kommt seine natürliche antibiotische Wirkung, die bei fiebrigen Entzündungserkrankungen der Luftwege hilfreiche Dienste ohne Nebenwirkungen leistet. Auch als Bronchialbalsam zum Auftragen auf die Haut oder als Globuli erhältlich.
STECKT IN: z. B. „Plantago Hustensaft“, in Apotheken
Kapland-Pelargonie
HILFT BEI: Atemwegsinfekten. Der Extrakt aus den Wurzeln der südafrikanischen Heilpflanze löst fest sitzenden Schleim und erleichtert das Abhusten. Die Einnahme stärkt auch das Immunsystem.
STECKT IN: z. B. „Pelargonium - ratiopharm Bronchialtropfen“, in Apotheken
Blauer Eisenhut
HILFT BEI: fiebrigen Infekten. Die giftigste Pflanze Europas kommt nur in homöopathischer Verdünnung als Heilmittel zum Einsatz. Sie wirkt bei aufkommenden Erkältungen wie auch in der Akutphase. Aconitum, so der wissenschaftliche Name, findet sich oft mit anderen Wirkstoffen in Kombinationspräparaten.
STECKT IN: z. B. „Nisylen“, in Apotheken
Sonnenhut
HILFT BEI: Erkältungskrankheiten. Der Sonnenhut, lateinisch Echinacea, regt die Abwehrkräfte an, Viren sind dann fast chancenlos. Kombiniert mit Wirkstoffen aus dem Lebensbaum und der Färberhülse verstärkt sich die Heilkraft um ein Vielfaches. Beschwerden werden gelindert, die Krankheitsdauer verkürzt.
STECKT IN: z. B. „Esberitox“, in Apotheken