
Diese 3 Medikamente sollten Sie nie eigenmächtig stoppen
Viele Menschen müssen täglich Medikamente einnehmen – doch nicht immer bleibt das ein Leben lang notwendig. Ob aus gesundheitlichen Gründen, wegen Nebenwirkungen oder auf ärztlichen Rat: Das Absetzen von Medikamenten sollte immer gut überlegt und begleitet erfolgen. Denn gerade bei bestimmten Arzneimitteln kann ein abrupter Stopp ernste Folgen haben. Bei diesen drei Präparaten ist besondere Vorsicht geboten, um Rückfälle oder gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
1. Antidementiva
Antidementiva wie Memantin werden häufig bei Alzheimer-Demenz eingesetzt, um Gedächtnis, Verhalten und Stimmung zu stabilisieren. Ein plötzliches Absetzen kann jedoch zu einem sogenannten Absetzsyndrom führen, das sich durch massive Verhaltensstörungen äußern kann. Studien zeigen, dass nach dem abrupten Stopp von Memantin starke Verschlechterungen auftreten können, die nur schwer wieder zu beheben sind. Deshalb sollte die Therapie immer langsam und unter ärztlicher Kontrolle ausgeschlichen werden.
2. Antipsychotika
Antipsychotika werden bei Demenzpatienten oft zur Behandlung von Unruhe, Aggression oder Psychosen verschrieben. Ein zu schnelles Absetzen kann das Risiko für Rückfälle und eine Verschlechterung der Symptome deutlich erhöhen. Besonders bei Patienten, die zuvor gut auf das Medikament angesprochen haben, ist das Rückfallrisiko nach Absetzen signifikant erhöht. Die Entscheidung zum Absetzen sollte daher immer individuell und unter enger ärztlicher Begleitung erfolgen.
3. Beruhigungsmittel
Auch Beruhigungsmittel wie Melperon oder Pipamperon, die bei starker Unruhe eingesetzt werden, dürfen nicht abrupt abgesetzt werden. Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen, Schwindel und eine erhöhte Sturzgefahr können auftreten, wenn die Medikamente zu schnell reduziert werden. Regelmäßige Absetzversuche unter ärztlicher Aufsicht sind sinnvoll, um die Notwendigkeit der Medikation zu überprüfen und Nebenwirkungen zu vermeiden.
Welche Alternativen oder unterstützenden Maßnahmen gibt es?
Alternativen und unterstützende Maßnahmen beim Absetzen von Medikamenten umfassen eine ärztlich begleitete, schrittweise Reduktion der Dosis, um Entzugserscheinungen zu minimieren.
Psychotherapeutische Unterstützung, Rückfallpräventionskurse und der Austausch in Selbsthilfegruppen helfen, die Ursachen der Abhängigkeit zu bearbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. In spezialisierten Kliniken kann der Entzug zudem durch medizinische Überwachung, Ersatzmedikamente und ergänzende Therapien wie Entspannungsverfahren oder Bewegungstherapie begleitet werden. Eine umfassende Nachsorge mit regelmäßigen ärztlichen Kontrollen und psychosozialer Begleitung ist wichtig, um langfristig stabil zu bleiben.
Quellen: