Arzneimittelkommission: Neuer Höchststand von Verdachtsfällen

Im Jahr 2024 verzeichnete die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) einen neuen Höchststand von 10.882 Verdachtsfällen zu Arzneimittelrisiken. Diese Meldungen kamen aus fast 5.000 Apotheken, was einen Anstieg von 572 meldenden Apotheken im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Der Großteil der Meldungen betraf Arzneimittel, wobei verschreibungspflichtige Medikamente den Hauptanteil ausmachten. Die Verdachtsfälle umfassten sowohl unerwünschte Wirkungen als auch Qualitätsmängel. Bei den unerwünschten Wirkungen gab es einen Anstieg auf 2.820 Fälle, wovon 590 aufgrund ihrer Schwere schnell an Bundesbehörden weitergeleitet wurden.

Diese Medikamente sind von Qualitätsmängeln betroffen 

Besonders auffällig war die Zunahme von Medikationsfehlern und Verdachtsmeldungen zu Arzneimittelmissbrauch. Ein signifikanter Teil der Qualitätsmängel betraf metamizolhaltige Tropfen eines bestimmten Herstellers. Die AMK veröffentlichte aufgrund dieser Meldungen 304 Risikoinformationen, darunter 28 Rote-Hand-Briefe, und es kam zu zahlreichen Chargenrückrufen.

Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer, betonte die wichtige Rolle der Apotheken bei der Beurteilung von Arzneimittelqualität und -sicherheit. Es bleibt unklar, ob die steigenden Zahlen auf eine Verschlechterung der Medikamentenqualität oder auf eine erhöhte Meldebereitschaft zurückzuführen sind.

Dr. Armin Hoffmann weiter: "Ich möchte Patientinnen und Patienten dazu ermutigen, jegliche Probleme mit ihren Arzneimitteln direkt in ihrer Apotheke anzusprechen. Apothekerinnen und Apotheker können Qualitätsfragen von Arzneimitteln beurteilen, mögliche Anwendungsfehler identifizieren und zur Verträglichkeit der Arzneimitteltherapie beraten. Das ist eine zentrale Aufgabe ihrer Apotheke vor Ort."