
Ein Blutbild sollte jeder regelmäßig machen, um seinen Gesundheitszustand zu überwachen. Unter anderem werden auch die Leberwerte gemessen. Bei einer Blutuntersuchung zur Beurteilung der Lebergesundheit werden verschiedene Leberwerte analysiert, die in drei Hauptkategorien unterteilt sind.
Die Transaminasen, bestehend aus Alanin-Aminotransferase (ALT/ALAT, früher GPT) und Aspartat-Aminotransferase (AST/ASAT, früher GOT), zeigen an, ob Leberzellen geschädigt sind. Cholestase-Marker wie Gamma-Glutamyltransferase (gamma-GT) und alkalische Phosphatase (AP) geben Hinweise auf die Funktion der Gallengänge. Auch Bilirubin, der Quick-Wert (Thromboplastinzeit), Glutamatdehydrogenase (GLDH), Albumin, Cholinesterase, Thrombozyten und Ammoniak werden herangezogen.
Leberwerte sind zu hoch: Was bedeutet es?
Erhöhte Leberwerte weisen darauf hin, dass die Leber belastet, entzündet oder geschädigt ist. Dies wird durch eine vermehrte Freisetzung von Enzymen wie ALT, AST, Gamma-GT oder Bilirubin ins Blut sichtbar. Die genauen Ursachen können vielfältig sein und reichen von akuten Belastungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
#1 Ungesunde Ernährung
Eine fettreiche und zuckerhaltige Ernährung kann zur Entwicklung einer Fettleber führen. Diese entsteht durch die Ansammlung von Fett in den Leberzellen und kann Entzündungen fördern.
#2 Übergewicht und viszerales Fett
Übergewicht, insbesondere Fettansammlungen im Bauchraum, begünstigt Entzündungsprozesse in der Leber und ist eine Hauptursache für nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen.
#3 Alkoholkonsum
Chronischer Alkoholkonsum schädigt die Leberzellen nachhaltig und kann im schlimmsten Fall eine Leberzirrhose hervorrufen. Auch moderater Konsum über lange Zeiträume kann die Regenerationsfähigkeit der Leber beeinträchtigen.
#4 Medikamente und Toxine
Ebenso können Medikamente und Toxine erhöhte Leberwerte verursachen, da sie die Leberzellen direkt schädigen oder Entzündungsreaktionen in der Leber auslösen. Die Leber ist das Hauptorgan für den Abbau von Arzneimitteln und Giftstoffen, wodurch sie besonders anfällig für toxische Schädigungen ist, die sich in erhöhten Leberenzymwerten wie ALT und AST widerspiegeln.
#5 Virusinfektionen
Hepatitis-Viren (A bis E) verursachen Entzündungen der Leber, die ebenfalls erhöhte Werten hervorrufen können. Manche Infektionen verlaufen akut, andere chronisch.
#6 Genetische Faktoren
Darüber hinaus können erbliche Stoffwechselstörungen oder genetisch bedingte Abweichungen erhöhte Leberwerte verursachen, ohne dass zwangsläufig Beschwerden auftreten.
#7 Stress
Auch chronischer Stress und ein hoher Cortisolspiegel fördern indirekt Fetteinlagerungen in der Leber und können sich negativ auf deren Funktion auswirken.
#8 Schwere Erkrankungen
Fortgeschrittene Krankheiten wie Leberzirrhose oder Tumore sind oft mit stark erhöhten Werten verbunden, da die Leber ihre Funktionen nicht mehr ausreichend erfüllen kann.
Was tun bei erhöhten Werten?
Erhöhte Leberwerte sind ein Warnsignal, das ärztlich abgeklärt werden sollte, um die Ursache zu identifizieren und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Alkohol sowie Stressmanagement kann die Lebergesundheit nachhaltig unterstützen.
Ernährung bei hohen Leberwerten
Sind Ihre Leberwerte zu hoch, sollten Sie bestimmte Lebensmittel vermeiden, um die Leber zu entlasten und ihre Regeneration zu fördern. Alkohol ist einer der Hauptverursacher von Leberschäden und sollte vollständig gemieden werden. Vermeiden Sie außerdem zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke wie Softdrinks, Süßigkeiten und Fruchtsäfte, da diese die Fettproduktion in der Leber fördern und eine Verfettung zur Folge haben können.
Industriell verarbeitete Produkte mit Konservierungsstoffen, Palmöl oder leeren Kohlenhydraten, beispielsweise Weißbrot oder Kekse, belasten die Leber und sollten durch Vollkornprodukte ersetzt werden. Gesättigte Fette aus fettreichen Milchprodukten, Butter, Schmalz sowie frittierte Speisen wie Pommes oder Chips sollten ebenfalls reduziert werden. Verzichten Sie auch auf Fleischprodukte wie Speck, Wurst oder Pasteten, die reich an ungesunden Fetten sind, die die Leber belasten können.
Setzen Sie stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Proteinen und gesunden Fetten, die dabei helfen kann, die Leber zu entlasten und erhöhte Werte zu senken.