Die gute Nachricht vorweg: Bauchschmerzen bei Babys sind meist harmloser Natur und verschwinden in den meisten Fällen nach einiger Zeit von alleine wieder. Dabei machen sich Bauchschmerzen bei Babys nicht nur durch Weinen oder Schreien bemerkbar. Es gibt noch einige andere Verhaltensweisen, an denen Sie erkennen können, dass ihr Kleines an Bauchschmerzen leidet.
So sind beispielsweise auch Blähungen oder mehrere Bäuerchen Anzeichen dafür, dass ein Baby unter Bauchschmerzen leiden kann oder in Kürze leiden wird. Auch wenn Ihr Baby plötzlich unruhig wird, können beginnende Bauchschmerzen vor der Tür stehen. Ein weiteres Anzeichen können große Abstände beim Stuhlgang sein. Aber keine Sorge: Es kann durchaus vorkommen, dass Babys mehrere Tage keinen Stuhlgang haben. Das kommt sehr häufig vor.
Bauchschmerzen bei Babys: Diese Gründe stecken dahinter
Bauchschmerzen bei Babys sind ein sehr häufiges Phänomen. Kein Wunder, müssen sich die kleinen Mägen und das Verdauungssystem doch erst an die Milch und später an die erste Nahrung gewöhnen. Im Mutterleib bekommen die Babys während der Schwangerschaft nämlich alles was sie brauchen über die Nabelschnur. Erst mit der Geburt beginnt der Magen zu arbeiten.
Übrigens: Der Stuhl eines Neugeborenen kann in den ersten zwei bis drei Tagen schwarz sein. Das sogenannte Kindspech (Mekonium) sieht zwar befremdlich aus, ist aber völlig normal. Der Stuhl enthält dann nämlich noch das vom Kind im Mutterleib verschluckte Fruchtwasser und das färbt den Stuhl schwarz. Nach spätestens drei Tagen sollte der Kot des Babys aber die Farbe von Senf angenommen haben.
1. Koliken
Koliken sind wiederkehrende Bauchschmerzen, die bei Babys in den ersten Lebensmonaten auftreten können. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie durch Verdauungsprobleme, übermäßiges Schlucken von Luft während des Fütterns oder eine unreife Verdauung verursacht werden.
2. Gasbildung
Gas im Verdauungstrakt kann Bauchschmerzen bei Babys verursachen. Die Gase entstehen durch das Schlucken von Luft während des Fütterns, einer unausgewogene Ernährung der Mutter (vor allem Kuhmilchprodukte stehen im Verdacht Bauschmerzen zu verursachen) oder Verdauungsprobleme.
3. Verstopfung
Auch Verstopfung kann bei Babys auftreten und zu Bauchschmerzen führen. Dies kann ebenfalls durch eine unausgewogene Ernährung der Mutter, Dehydration oder eine Ernährungsumstellung der Mutter verursacht werden.
4. Reflux
Hauptsächlich bei Babys, bei denen schon mit der Beikost begonnen wurde. Gastroösophagealer Reflux tritt auf, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Dies kann zu Bauschmerzen bei Babys und Unwohlsein führen, insbesondere nach dem Füttern.
5. Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten
Mit Einführung der Beikost können manche Babys empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren, was zu Bauchschmerzen führen kann. Selten kommt es vor, dass ein Baby gegen die Muttermilch allergisch ist und direkt nach dem ersten Stillen mit Bauchschmerzen reagiert.
6. Zahnungsbeschwerden
Durchschnittlich kommen die ersten Milchzähne zwischen dem sechsten und achten Monat. Wenn Babys Zähne bekommen, kann dies Bauschmerzen verursachen, da der Prozess Unbehagen im ganzen Körper auslösen kann.

Bauchschmerzen bei Babys: Diese Hausmittel schaffen Abhilfe
Da Bauschmerzen bei Babys häufig harmlos sind und nach ein paar Wochen oder spätestens nach ein paar Monaten von alleine verschwinden, gibt es dafür nur sehr selten Medikamente vom Kinderarzt oder der Kinderärztin. Deswegen sind bei Bauchschmerzen Hausmittel tatsächlich die erste Wahl. Effektive Hausmittel sind:
1. Bauchmassage
Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel kann helfen, Gas im Verdauungstrakt zu lösen und die Verdauung zu fördern. Verwenden Sie dazu handwarmes, nicht reizenden Öl wie Mandelöl. Haben Sie Mandelöl nicht im Haus geht auch Olivenöl oder Babyöl.
2. Wärme
Die Anwendung von Wärme auf den Bauchbereich kann ebenfalls helfen, Bauchschmerzen zu lindern. Nutzen Sie dafür aber keine Wärmflasche oder elektrisches Wärmekissen. Das kann für das kleine Bäuchlein zu heiß sein. Am besten ist ein Kirschkernkissen oder ein Weintraubenkernkissen. Weintraubenkerne können nicht so heiß werden, dass sie dem Baby schaden.
3. Fahrradfahren
Damit ist kein echtes Fahrradfahren gemeint. Legen Sie Ihr Baby vorsichtig auf den Rücken und bewegen Sie seine Beine wiederholt rauf und runter, so als würde Ihr Kleines Fahrrad fahren. Diese Bewegung kann helfen, Gas im Verdauungstrakt zu lösen und das Unbehagen zu verringern.
4. Beruhigende Geräusche und Bewegungen
Manchmal können beruhigende Geräusche wie sanfte Musik oder das Rauschen eines Haartrockners oder Staubsaugers das Baby beruhigen. Das Rauschen erinnert das Baby an das Geräusch des Blutflusses im Mutterleib. Auch sanfte Bewegungen wie Wiegen oder Tragen können dazu beitragen, Bauschmerzen bei Babys zu lindern.
5. Kräutertees für die Mutter
Wenn Sie stillen, können bestimmte Kräutertees, die beruhigend auf den Magen wirken, auch Ihrem Baby zugutekommen. Fencheltee oder Kamillentee können zum Beispiel helfen, Blähungen zu reduzieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Kräutertees nur in Maßen trinken und konsultieren Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
6. Trinken
Wenn das Baby bereits Flaschenmilch oder Wasser trinkt, können kleine Schlucke warmes Wasser helfen, die Verdauung zu fördern und Bauchschmerzen zu lindern. Das Wasser sollte aber nicht zu heiß sein. Zur Kontrolle hilft am besten der Handgelenks-Test. Ist das Wasser für die Stelle am Handgelenk, an der die Pulsadern entlang laufen, zu heiß, ist es auch dem Baby zu heiß. Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass das Baby nicht zu viel Wasser auf einmal trinkt.
Nicht alle Hausmittel sind bei jedem Baby gleich wirksam und einige Hausmittel können besser funktionieren als andere. Sollte Ihr Baby trotz der Hausmittel noch unter Bauchschmerzen leiden oder wenn Sie besorgt sind, konsultieren Sie am besten Ihren Kinderarzt oder Kinderärztin, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsempfehlungen zu erhalten.
Bauchschmerzen bei Babys: Wann zum Arzt?
Bauchschmerzen bei Babys sind in der Regel ganz normal und treten sehr häufig auf. Trotzdem gibt es ein paar Situationen, in denen Sie Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin aufsuchen sollten. Zum Beispiel wenn:
- sich die Stuhlfarbe von Senffarben zu weiß, rot oder einer sonstigen Farbe ändert.
- Ihr Kind nicht mehr zunimmt oder sogar abnimmt.
- Ihr Kind lethargisch und kränklich wirkt.
- sich die Verdauungsbeschwerden 3 Wochen nach Beginn nicht gebessert haben oder sogar noch schlimmer geworden sind.
Generell gilt: Bauchschmerzen bei Babys mögen zwar normal sein, aber wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, dann gehen Sie zum Arzt oder zur Ärztin. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nachgefragt!
Quellen: