
Welche sind die häufigsten Kinderkrankheiten?
Im Kindesalter durchlaufen die meisten Menschen eine Reihe von ansteckenden Krankheiten, die oft als "Kinderkrankheiten" bezeichnet werden. Diese Erkrankungen, wie Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Scharlach und Keuchhusten, sind zwar häufig, können aber auch schwerwiegend verlaufen und in seltenen Fällen sogar tödlich sein.
Gemeinsamkeiten der Kinderkrankheiten:
- Hohe Ansteckung: Die Erreger werden meist durch Tröpfcheninfektion, also Husten oder Niesen, übertragen. In einigen Fällen kann die Ansteckung auch über Schmierinfektion, also Kontakt mit kontaminierten Gegenständen, erfolgen.
- Typische Symptome: Fieber, Husten, Schnupfen, Hautausschlag, Halsschmerzen, Übelkeit und Durchfall sind häufige Anzeichen.
- Immunität nach Erkrankung: Die meisten Kinderkrankheiten heilen von selbst aus und hinterlassen in der Regel eine lebenslange Immunität.
Die häufigsten Kinderkrankheiten im Überblick:
- Masern: Fieber, Husten, Schnupfen und der typische, fleckige Ausschlag. Kann zu Lungen- oder Hirnhautentzündung führen.
- Mumps: Fieber, geschwollene Ohrspeicheldrüsen, Kopfschmerzen und Bauchschmerzen. Bei Jungen kann es zur Hodenentzündung kommen.
- Röteln: Fieber, Husten, Schnupfen und leichter Ausschlag. Röteln während der Schwangerschaft können beim Kind zu Fehlgeburten oder schweren Geburtsschäden führen.
- Windpocken: Stark juckender Bläschenausschlag am ganzen Körper, begleitet von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
- Scharlach: Fieber, Halsschmerzen, gerötete Zunge (Himbeerzunge) und sandpapierartiger Ausschlag. Kann zu Komplikationen wie Herzmuskel- oder Nierenentzündung führen.
- Keuchhusten: Quälender Husten, besonders nachts, sowie Fieber und Gliederschmerzen. Kann zu Lungenentzündung führen.
- Dreitagefieber: Hohes Fieber über drei Tage, gefolgt von einem typischen Hautausschlag.
- Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Fieber, Halsschmerzen und schmerzhafte Bläschen an Händen, Füßen und im Mund.
- Rotavirus-Infektion: Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Kann zu Dehydration führen.
Wie werden Kinderkrankheiten übertragen?
Kinderkrankheiten werden meist durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das bedeutet, dass die Erreger (Viren oder Bakterien) in den Atemwegssekreten von infizierten Personen enthalten sind und beim Husten oder Niesen in die Luft freigesetzt werden.
Infektion durch Tröpfchen
- Einniesen oder Einatmen von kontaminierten Tröpfchen
- Kontakt mit kontaminierten Oberflächen (z.B. Türklinken, Spielzeug) und anschließendes Berühren von Augen, Nase oder Mund
Weitere Übertragungswege
- Schmierinfektion: Übertragung durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Sekret (z.B. Speichel, Stuhl) oder infizierten Wunden
- Lebensmittelinfektion: Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Getränken
- Infektion über Vektoren: Übertragung durch Insekten wie Zecken oder Mücken (z.B. Borreliose, FSME)

Wie können Kinderkrankheiten behandelt werden?
Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Linderung der Symptome, da viele dieser Krankheiten durch Viren verursacht werden und keine spezifische Therapie existiert. Fieber senkende Mittel, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ruhe sind wichtige Maßnahmen. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika zum Einsatz kommen.
Kinderkrankheiten: Wann sollte man mit einem Arzt sprechen?
Eltern sollten einen Arzt aufsuchen, wenn ihr Kind eines der folgenden Symptome zeigt:
- Hohes Fieber (über 39 °C): Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern ist hohes Fieber ein ernstzunehmendes Symptom.
- Starker Husten oder Atembeschwerden: Kann auf eine Lungenentzündung oder andere Atemwegserkrankung hinweisen.
- Krampfanfälle: Fieberkrämpfe sind bei kleinen Kindern relativ häufig, können aber auch auf andere Ursachen hindeuten.
- Blutungen: Ungewöhnliche Blutungen, insbesondere Nasenbluten oder blaue Flecken ohne erkennbaren Grund, sollten ärztlich abgeklärt werden.
- Apathie oder Bewusstlosigkeit: Anzeichen für eine schwere Erkrankung, die sofortige medizinische Hilfe erfordert.
- Anhaltend starke Schmerzen: Starke Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen, die nicht auf Hausmittel ansprechen, können auf eine ernste Ursache hindeuten.
- Dehydrierungszeichen: Trockener Mund, eingesunkene Fontanelle (bei Säuglingen), wenig oder kein Urin, Müdigkeit und Schwindel.
- Verschlechterung des Allgemeinzustands: Wenn ein Kind plötzlich schwächer wirkt, matter ist oder den Kontakt vermeidet, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.
Wie kann man Kinderkrankheiten vorbeugen?
Die Vorbeugung von Kinderkrankheiten beginnt häufig mit grundlegenden Gesundheitsmaßnahmen und Impfungen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt das Immunsystem der Kinder. Hygiene spielt ebenfalls eine wichtige Rolle; regelmäßiges Händewaschen kann die Übertragung vieler Krankheitserreger verhindern. Darüber hinaus sind Impfungen ein wirksames Mittel zur Prävention. Sie schützen vor schwerwiegenden Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps und Röteln. Es ist wichtig, den empfohlenen Impfplan einzuhalten, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten. Auch ausreichend Schlaf und körperliche Aktivität tragen dazu bei, das Immunsystem zu stärken und Krankheiten vorzubeugen.