Ernährung bei Fibromyalgie: Mit Lebensmitteln Schmerzen lindern

Fibromyalgie-Betroffene leiden unter chronischen, diffusen Muskelschmerzen. Da Schmerzmittel bei der Erkrankung nicht wirken und die Ursachen weitgehend unbekannt sind, ist auch die Therapie komplex. Ein Ansatz zur Linderung der Beschwerden und Schmerzen kann die Ernährung sein. Was Sie über Fibromyalgie-Ernährung wissen müssen, lesen Sie hier.

Was ist Fibromyalgie?

Die Fibromyalgie beschreibt tief sitzende Schmerzen in den Muskeln an unterschiedlichen Stellen im ganzen Körper. Da neben den typischen Muskelschmerzen auch Symptome wie starke Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme auftreten, wird Fibromyalgie auch als Syndrom beschrieben. 

Über die genauen Ursachen und Wirkungszusammenhänge des anerkannten Krankheitsbildes ist noch nicht viel bekannt. Es dauerte tatsächlich eine ganze Zeit, bis Fibromyalgie überhaupt medizinisch klassifiziert werden konnte. Erst 1990 wurden international geltende Klassifikationskriterien zur Diagnose der Krankheit vorgelegt. Seitdem ist es einfacher für Ärzte und Ärztinnen, Fibromyalgie bei Betroffenen zu erkennen als das zu erkennen, was es ist.

In Deutschland leiden etwa 2,5 Millionen Menschen an Fibromyalgie. Der Großteil der Betroffenen, etwa 80 Prozent, sind Frauen. Warum gerade Frauen so häufig von FMS betroffen sind, weiß die Forschung noch nicht.

Ernährung bei Fibromyalgie: So lindern Sie die Schmerzen

Fibromylagie lässt sich nur schwer behandeln, unter anderem auch, weil geläufige Schmerzmittel wirkungslos sind. Behandlung und Therapie sind daher sehr individuell und unterscheiden sich von Mensch zu Mensch.

Ein vielversprechender Ansatz für die Behandlung erfolgt über die Ernährung. Zwar gibt es keine medizinisch empfohlene Fibromyalgie-Ernährung, in der Forschung wird aber angenommen, dass eine Ernährungsumstellung hin zu einer Ernährung mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln einen durchaus positiven Einfluss auf die Beschwerden und Schmerzen haben kann.

Grundlage der Annahme ist, dass der oxidative Stress im Körper von Betroffenen stark erhöht zu sein scheint. Oxidativer Stress wird durch freie radikale Sauerstoffverbindungen ausgelöst, die entweder durch Stoffwechselprozesse im Körper ausgelöst werden, oder direkt in Form von UV-Strahlung oder Giftstoffen auf uns wirken. Die natürlichen Gegenspieler solcher freien Radikalen sind Antioxidantien – und diese kommen in besonders großen Mengen in Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse vor. Wir nehmen sie etwa als Vitamine oder sekundäre Pflanzenstoffe auf.

Antioxidantien können freie Radikale neutralisieren und somit Entzündungen im Körper reduzieren. Für Betroffene von Fibromyalgie kann das eine Linderung der Beschwerden bedeuten. Wer unter FMS leidet, sollte daher eine Ernährungsumstellung in Betracht ziehen. Ein Großteil der täglichen Kalorien sollte dann aus Lebensmitteln wie Gemüse aufgenommen werden. Auch zuckerarme Obstsorten sind in Ordnung. Generell gilt aber: So wenig Zucker wie möglich, denn Zucker löst Entzündungen im Körper aus.

Auf den Teller kommen vor allem diese Nahrungsmittel:

  • Gemüse
  • zuckerarmes Obst
  • Hülsenfrüchte
  • Eier
  • Fisch
  • Nüsse
  • gesunde Fettsäuren, etwa aus Leinöl
  • Fisch
  • Vollkorn
  • mageres Fleisch nur in Maßen

Bei Fibromyalgie folgende Lebensmittel besser meiden:

  • Fertigprodukte
  • Zucker
  • Milch
  • Weizenprodukte
  • Wurstwaren

Die wichtigsten Tipps für die Ernährung bei Fibromyalgie

Da die genauen Zusammenhänge und Mechanismen, die im Körper von Fibromyalgie-Betroffenen ablaufen, noch nicht vollständig entschlüsselt sind, empfehlen Ärzte und Ärztinnen eine Diät, die reich an Antioxidantien ist und Entzündungen vorbeugt. Folgende Regeln sollten beachtet werden:

  • Halten Sie sich an die Faustregel „5 am Tag“. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, täglich mindestens 400 Gramm Obst und Gemüse zu essen. Bei einer Portionsgröße von etwa 80 Gramm pro Portion übersetzt sich das in: 5 Portionen Gemüse und/oder Obst pro Tag tun der Gesundheit und dem Stoffwechsel gut. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterstützt hierzulande die Kampagne „5 am Tag“.
  • Fertigprodukte weitgehend meiden. Industriell hergestellte Fertigprodukte enthalten oft sehr viel versteckten Zucker, gesättigte Fette und Transfette und Salz. Zucker fördert Entzündungen im Körper. Um Verdauungsbeschwerden bei Fibromyalgie zu lindern, sollte generell nicht fettig gegessen werden.
  • Wurstwaren, Billigfleisch und rotes Fleisch sollten gar nicht oder nur in Ausnahmefällen gegessen werden. Auch in Wurstwaren versteckt sich viel Zucker und noch mehr Salz. Für Entzündungswerte im Körper ist das sehr schlecht, auch die Gefäßgesundheit leidet unter dem hohen Konsum von Wurst- und Fleischerzeugnissen.
  • Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten nur in Maßen konsumieren. Vor allem Alkohol erhöht den oxidativen Stress auf unseren Körper, da es ein Zellgift ist.
  • An einen ausgewogenen Mineralstoffkonsum denken. Vor allem Magnesium erfüllt eine wichtige Funktion für unsere Muskeln. Der Mineralstoff kann helfen, Ermüdung und Erschöpfung der Muskeln zu mildern. Setzen Sie bei Ihrer Diät also vor allem auf Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte in der täglichen Ernährung.

Welches Brot bei Fibromyalgie essen?

Entzündungsfördernde Lebensmittel sollten bei Fibromyalgie unbedingt gemieden werden. Dazu zählen vor allem stark verarbeitete Industriebrote wie etwa Toastbrot, Weizenbrötchen, Butter-Croissants oder Laugengebäck.

Allerdings sind Brote aus Vollkorngetreide empfehlenswert. Je mehr ganze Körner und Getreide Sie im Brot sehen, desto gesünder und besser. Auch Hafer, Haferflocken und Haferkleie sind gute Getreidesorten für Fibromyalgie-Betroffene. Ebenso Dinkel- und Roggenmehle eignen sich hervorragend für Brote.

Welches Gemüse bei Fibromyalgie essen?

Bei Fibromyalgie wird empfohlen, eine Vielzahl von Gemüsesorten in die Ernährung zu integrieren. Besonders vorteilhaft sind Beerenfrüchte und Kiwis aufgrund ihres hohen Antioxidantiengehalts, sowie Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften. Tomaten, reich an Lycopin, können ebenfalls hilfreich sein, sollten aber individuell auf Verträglichkeit getestet werden. 

Generell sind gelbe, blaue, violette und rote Gemüsesorten zu bevorzugen, da sie viele entzündungshemmende Antioxidantien enthalten.