Was ist Demenz?
Vergesslichkeit, Verwirrtheit oder nachlassende Konzentration – all das können Anzeichen einer Demenz sein. Bei einer Demenz erkrankt unser Gehirn, was eine Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit zur Folge hat. Das Kurzzeitgedächtnis wird schlechter, auch die Orientierung nimmt ab und es kann zu Sprachstörungen kommen.
Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSF) sind in Deutschland etwa 1,8 Menschen an einer Demenz erkrankt – die häufigste Form ist Alzheimer. Das Risiko zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.
Video: Demenz vorbeugen: 4 Dinge, die Sie schon in jungen Jahren tun sollten
Risikofaktoren einer Demenz
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Eine sekundäre Demenz ist die Folgeerscheinung anderer Erkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen oder durch Alkohol- und Medikamentenkonsum.
Die Alzheimer-Krankheit gilt laut dem Bundesministerium für Gesundheit als die häufigste irreversible Demenzform und wird auf etwa 60 bis 65 Prozent geschätzt. Bei Alzheimer bilden sich abnormale Proteinablagerungen, die als Plaque oder Tangles bezeichnet werden. Diese Ablagerungen führen zu einem Verlust von Nervenzellen und Verbindungen im Gehirn.
Oft spielen eine Kombination von genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und Alterungsprozessen eine Rolle bei der Entstehung von Demenz. Die genauen Ursachen und Mechanismen hinter den verschiedenen Formen von Demenz sind jedoch noch nicht vollständig erforscht worden.
Warum erkranken Frauen häufiger an Alzheimer?
Von den rund 1,8 Millionen demenzerkrankten Menschen sind hierzulande laut Angaben des Statistischen Bundesamts knapp 1,2 Millionen Frauen und 0,6 Millionen Männer betroffen. Wie ist es zu erklären, dass vor allem Frauen dement werden?
Lebenserwartung: Frauen haben im Durchschnitt eine längere Lebenserwartung als Männer. Da das Risiko für Demenz mit dem Alter steigt, haben Frauen aufgrund ihrer längeren Lebensspanne mehr Zeit, um an Demenz zu erkranken.
- Hormonelle Unterschiede: Hormone können eine Rolle bei der Entwicklung von Demenz spielen. Insbesondere das weibliche Sexualhormon Östrogen ist essenziell für den Hirnstoffwechsel - wie eine chinesische Studie zeigt. Es ist unter anderem auch für den Schutz körpereigener Proteine wie C3 verantwortlich. Das Protein C3 ist Teil des angeborenen Immunsystems und kann schädliche Erreger im menschlichen Körper identifizieren. Ist das Protein verändert, beispielsweise durch ein altersbedingtes Absinken des Östrogenspiegels, kann dies zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn führen.
Psychische Gründe: Unterschiedliche Lebensstilfaktoren können ebenfalls eine Rolle spielen. Zum Beispiel haben Studien gezeigt, dass Frauen häufiger an Depressionen leiden, die wiederum mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung gebrach wurden.
Macht sich Demenz bei Frauen anders bemerkbar als bei Männern?
Es gibt einige Unterschiede in der Art und Weise, wie sich Demenz bei Frauen im Vergleich zu Männern bemerkbar machen kann. Diese Unterschiede sind jedoch nicht eindeutig und können von Fall zu Fall variieren. Hier sind einige mögliche Unterschiede:
1. Symptompräsentation: Frauen neigen möglicherweise eher dazu, Gedächtnisprobleme als erstes Symptom der Demenz zu erleben, während Männer eher mit Verhaltensänderungen oder Problemen bei der räumlichen Orientierung beginnen können.
2. Sprachliche Fähigkeiten: Frauen könnten eine größere sprachliche Beeinträchtigung zeigen, einschließlich Wortfindungsstörungen und Schwierigkeiten beim Ausdrücken von Gedanken, während Männer eher Schwierigkeiten haben könnten, komplexe Aufgaben zu planen und auszuführen.
Kann man einer Demenz vorbeugen?
Es gibt keine Garantie, Demenz zu verhindern, aber es gibt einige Maßnahmen, die das Risiko verringern können: Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum gehören dazu.
Auch geistige Aktivitäten wie Lesen, Rätsel lösen oder das Erlernen neuer Fähigkeiten können hilfreich sein. Soziale Interaktion und eine gute psychische Gesundheit sind ebenfalls wichtig. Es ist ratsam, Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterinspiegel regelmäßig zu kontrollieren und behandeln zu lassen.