Alzheimer und Demenz: Das ist der Unterschied

Alzheimer oder Demenz? Der Unterschied beider Begriffe ist wichtig. Denn Demenz ist lediglich der Oberbegriff für eine ganze Reihe an Demenzformen, darunter auch Alzheimer-Demenz. Mehr über die Unterschiede lesen Sie im folgenden Artikel!

In Kürze: Der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz

  • Demenz ist ein übergeordneter Begriff, der verschiedene Formen von kognitiven Beeinträchtigungen umfasst.

  • Alzheimer ist eine spezifische Form – und Hauptursache – von Demenz. Es handelt sich um eine neurodegenerative Erkrankung des Gehirns.

  • Die Demenzform schreitet allmählich fort und führt zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten.

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Alzheimer und Demenz sind zwei Begriffe, die oft miteinander in Verbindung gebracht – oder gar synonym verwendet werden. Jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz:

  • Demenz ist ein übergeordneter Begriff, der eine Vielzahl von Erkrankungen beschreibt, die den Verlust kognitiver Fähigkeiten wie Gedächtnis, Denken, Urteilsvermögen und Sprache mit sich bringen. Es ist ein Syndrom, das verschiedene Ursachen haben kann, einschließlich Alzheimer. Im Jahr 2021 wurden etwa 440.000 Neuerkrankungen von Demenz bei Personen im Alter von 65+ erfasst, berichtet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Ende des selbigen Jahres lebten in der Bundesrepublik knapp 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, so der Verein weiter.

  • Alzheimer ist eine spezifische Form der Demenz und die häufigste Ursache für Demenzerkrankungen. Tatsächlich macht Alzheimer etwa 60 bis 80 % aller Demenzfälle aus. Es ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, bei der bestimmte Proteine im Gehirn abnormale Ablagerungen bilden und neuronale Verbindungen schädigen. Dies führt zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und einer Veränderung des Verhaltens sowie der Persönlichkeit. Ganze Nervenzellen können im Verlauf der Demenzform absterben.

Weitere Demenzformen, die unter den Oberbegriff der Demenz fallen, sind zum Beispiel:

  • Vaskuläre Demenz: Die vaskuläre Demenz ist eine Form der Demenz, die durch Schäden an den Blutgefäßen im Gehirn verursacht wird. Diese Schäden können durch Schlaganfälle, Durchblutungsstörungen oder andere vaskuläre Erkrankungen entstehen. Die vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Form der Demenz. Sie tritt am häufigsten bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr auf.

  • Lewy-Körperchen-Demenz 

  • Frontotemporale Demenz

  • Parkinson-Demenz

Auch spannend: Demenz vorbeugen: So senken Sie das Risiko >>

Im Video: Studie zeigt – Diese Impfung kann das Risiko auf Demenz reduzieren

Wann spricht man von einer Alzheimer-Demenz?

Man spricht von einer Alzheimer-Demenz, wenn die Ursache für die kognitive Beeinträchtigung und den Gedächtnisverlust hauptsächlich auf die Alzheimer-Krankheit zurückzuführen ist. Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die im Gehirn durch die Bildung abnormer Ablagerungen von Proteinen gekennzeichnet ist. Diese Ablagerungen führen zu Schäden an den Nervenzellen und beeinträchtigen die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen.

Lesen Sie auch: 4 gesunde Rezepte, um Alzheimer-Demenz vorzubeugen >>

Wie wird Alzheimer diagnostiziert?

Die Diagnose von Alzheimer-Demenz basiert auf einer gründlichen medizinischen Untersuchung und einer Bewertung der Symptome, der medizinischen Vorgeschichte und möglicher Risikofaktoren. Es gibt keine einzelne Testmethode, um Alzheimer definitiv zu diagnostizieren, sondern es erfordert in der Regel eine umfassende Beurteilung durch einen Facharzt,  beispielsweise durch einen Neurologen oder Geriater.

Diese Anzeichen deuten auf eine Alzheimer-Erkrankung hin

Alzheimer ist eine spezifische Form von Demenz und hat einige charakteristische Anzeichen. Zu den häufigen Symptomen zählen:

  1. Gedächtnisverlust, der das tägliche Leben beeinträchtigt: Dies kann das Vergessen von Informationen, die kürzlich gelernt wurden, einschließen, sowie das Vergessen wichtiger Termine oder Ereignisse.
  2. Schwierigkeiten bei der Planung oder Problemlösung: Einige Menschen mit dieser Demenzform können Schwierigkeiten haben, Probleme strategisch zu lösen oder mit Zahlen zu arbeiten. Beispielsweise fällt es Ihnen schwer, ein Rezept zu befolgen oder ihre monatlichen Rechnungen zu verfolgen.
  3. Schwierigkeiten, vertraute Aufgaben zu Hause, bei der Arbeit oder in der Freizeit zu erledigen: Zum Beispiel vergessen Menschen mit Alzheimer-Demenz die Regeln eines bekannten Spiels oder wie sie zur Arbeit oder zum Supermarkt kommen.
  4. Verwirrung mit Zeit oder Ort: Menschen mit Alzheimer können die Jahreszeit, den Tag oder den Monat vergessen. Teilweise wissen sie nicht, wo sie sind oder wie sie an einen Ort gekommen sind.
  5. Probleme mit dem Sehen von Bildern und räumlichen Beziehungen: Die Nervenzellen im Gehirn sterben zunehmend ab. Für einige Menschen können jetzt Dinge wie das Lesen, das Beurteilen von Entfernungen oder das Erkennen von Farben oder Kontrasten schwierig sein.
  6. Neue Probleme mit Worten beim Sprechen oder Schreiben: Alzheimer-Patienten können Schwierigkeiten haben, ein Gespräch zu führen. Teils vergessen sie, was sie sagen wollten.
  7. Das Ablegen von Dingen und die Unfähigkeit, einen Prozess zurückzuverfolgen: Betroffene von Alzheimer legen Dinge teils an ungewöhnlichen Orten ab – und können sie dann nicht mehr finden.
  8. Vermindertes oder schlechtes Urteilsvermögen: Dies kann sich auf Entscheidungen über Geld auswirken, wie z.B. unangemessen viel Geld für Produkte oder Dienstleistungen auszugeben.
  9. Rückzug aus der Arbeit oder sozialen Aktivitäten: Aufgrund von Scham ziehen sich manche Menschen von Hobbys, sozialen Aktivitäten, Projekten am Arbeitsplatz oder Sport zurück.
  10. Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit: Menschen mit Alzheimer-Demenz können leicht verärgert, verwirrt, misstrauisch oder ängstlich werden.

Welche Risikofaktoren können Demenzerkrankungen begünstigen?

Demenzerkrankungen können durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu gehören das Alter, da das Risiko mit steigendem Lebensalter zunimmt. Genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle, insbesondere bei familiärer Vorgeschichte. Weitere Faktoren sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit. Ein gesunder Lebensstil, regelmäßige kognitive Aktivität und soziale Interaktion können dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren. 

Wie lange kann man mit Alzheimer leben?

Die Lebenserwartung von Menschen mit Alzheimer kann sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnosestellung etwa 3 bis 11 Jahre, aber es gibt auch Menschen, die viel länger oder kürzer leben.

So verläuft die Demenz-Krankheit

Der Verlauf der Alzheimer-Krankheit ist progressiv, was bedeutet, dass die Symptome im Laufe der Zeit schlimmer werden. In den frühen Stadien der Krankheit können Menschen noch relativ selbstständig und in der Lage sein, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Im späteren Verlauf kann jedoch eine umfassende Betreuung und Unterstützung erforderlich sein, da die Nervenzellen im Gehirn immer weiter schwinden.

Es ist wichtig zu beachten, dass Alzheimer eine individuelle Erkrankung ist und jeder Mensch unterschiedlich reagiert. Der Krankheitsverlauf der Demenzform kann je nach genetischer Veranlagung, Alter bei Diagnosestellung, allgemeiner Gesundheit und anderen Faktoren variieren.

Die Unterstützung von Fachleuten, wie Ärzten, Pflegekräften und Familienangehörigen, ist von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Bedürfnisse zu erfüllen, unabhängig von der Lebenserwartung.

>> Alzheimer bald heilbar? Mehr dazu hier: Kann dieses Protein Alzheimer heilen? Neue Studie gibt Hoffnung

Alzheimer ist eine individuelle Erkrankung

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Alzheimer. Der Krankheitsverlauf der Demenzform kann je nach genetischer Veranlagung, Alter bei Diagnosestellung, allgemeiner Gesundheit und anderen Faktoren variieren.

Die Unterstützung von Fachleuten, wie Ärzten, Pflegekräften und Familienangehörigen, ist von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Bedürfnisse zu erfüllen, unabhängig von der Lebenserwartung.

Mehr von vital.de finden Sie auch auf Instagram, Facebook und Pinterest. Spannende News und regelmäßige Gewinnspiele gibt es in unserem Newsletter – jetzt kostenlos anmelden!