Demenz-Frühwarnzeichen im Schlaf: Darauf sollten Sie unbedingt achten

Demenz entwickelt sich meist schleichend und bleibt im frühen Stadium oft unbemerkt. Doch aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass bestimmte Veränderungen im Schlafverhalten bereits Jahre vor den ersten Gedächtnisproblemen auf eine beginnende Demenz hindeuten können.

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Menschen mit bestehenden Schlafstörungen haben ein erhöhtes Risiko, später an Demenz zu erkranken.

Dieses nächtliche Symptom kann Demenz ankündigen

Ein solches Warnzeichen ist die sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Dabei kommt es im Traumschlaf (REM-Phase) zu ungewöhnlichen Bewegungen oder sogar Sprechen und Schreien, weil die normalerweise schlaffe Muskulatur während des Träumens nicht ausreichend gehemmt wird. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen mit dieser Störung ein deutlich erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson haben. Auch häufiges nächtliches Aufwachen, starke Unruhe oder plötzliche Veränderungen im Schlafmuster können frühe Hinweise auf eine beginnende Demenz sein.

REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Wer ist besonders betroffen oder gefährdet?

Besonders gefährdet für Demenz und damit verbundene heimliche Warnzeichen im Schlaf sind vor allem ältere Menschen, da das Risiko für Demenz mit zunehmendem Lebensalter deutlich steigt. Schlafstörungen treten bei über 60-Jährigen häufig auf und können sowohl ein Frühzeichen für kognitive Einschränkungen als auch ein eigenständiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz sein.

Was sollten Betroffene oder Angehörige tun, wenn sie solche Warnzeichen bemerken?

Schlafstörungen werden oft als harmlos abgetan oder auf Stress und das Alter geschoben. Doch gerade im Zusammenhang mit Demenz sind sie ein wichtiges Frühwarnsystem. Wer bei sich selbst oder Angehörigen auffällige Veränderungen im Schlafverhalten bemerkt, sollte diese ernst nehmen und ärztlich abklären lassen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

Welche weiteren frühen Symptome deuten auf eine Demenz hin?

Bereits im Anfangsstadium zeigen sich bei einer Demenz typische Warnzeichen, die über normale Altersvergesslichkeit hinausgehen. Zu den häufigsten frühen Symptomen zählen:

  • Gedächtnisprobleme und Vergesslichkeit: Besonders das Kurzzeitgedächtnis ist betroffen. Betroffene vergessen häufig Termine, Gespräche oder Alltagsaufgaben und stellen wiederholt die gleichen Fragen.
  • Schwierigkeiten bei gewohnten Abläufen: Routinetätigkeiten wie Kochen, Anziehen oder Autofahren werden plötzlich kompliziert, Arbeitsschritte werden ausgelassen oder verwechselt.
  • Sprachstörungen: Es fällt schwer, die richtigen Worte zu finden, Sätze werden kürzer, und es entstehen Wortneuschöpfungen. Auch das Verstehen von Sprache kann beeinträchtigt sein.
  • Orientierungslosigkeit: Zu Beginn meist an unbekannten Orten, später auch in vertrauter Umgebung. Betroffene verlieren das Zeitgefühl und können sich nicht mehr richtig in Raum und Zeit orientieren.
  • Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit: Fehlentscheidungen im Alltag, etwa bei der Kleiderwahl oder im Umgang mit Geld, treten auf.
  • Verlegen und falsches Ablegen von Gegenständen: Dinge werden an ungewöhnlichen Orten wiedergefunden, etwa der Schuhlöffel im Kühlschrank.
  • Stimmungsschwankungen und Persönlichkeitsveränderungen: Plötzliche Wechsel zwischen Fröhlichkeit, Traurigkeit, Angst oder Aggression sind typisch. Auch Rückzug und Teilnahmslosigkeit treten auf.
  • Verlust von Motivation und Interesse: Hobbys und soziale Aktivitäten werden vernachlässigt, Betroffene wirken lustlos und freudlos.
  • Kraftlosigkeit und schnelle Ermüdbarkeit: Schon zu Beginn können Antriebslosigkeit und Schlafstörungen auftreten.
  • Probleme beim Lernen neuer Informationen: Es fällt schwer, sich Neues zu merken oder auf neue Situationen zu reagieren.

Diese Symptome treten meist schleichend auf und werden anfangs oft übersehen oder als normale Alterserscheinung abgetan. Bei Unsicherheiten sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden, um eine frühzeitige Diagnose und Unterstützung zu ermöglichen.