Alzheimer: Infektion mit Helicobacter pylori erhöht das Risiko

Forschende haben Daten von über 4 Millionen Menschen aus 10 europäischen Ländern ausgewertet. Sie fanden heraus, dass Menschen, die mit Helicobacter pylori infiziert waren, ein um 11 % erhöhtes Risiko für Alzheimer-Demenz hatten. Mehr dazu in diesem Artikel.

In Kürze: Das ist Helicobacter pylori 

Die Bakterienart Helicobacter pylori ist ein häufig vorkommender Magenkeim, der bei bis zu zwei Dritteln der Weltbevölkerung vorkommt. Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann zu Entzündungen im Magen und Darm führen, die unter anderem zu Magengeschwüren, Magenkrebs und Morbus Crohn führen können.

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Charité-Studie: Helicobacter pylori kann Alzheimer begünstigen

Forschende der Charité-Universitätsmedizin Berlin fanden heraus, dass eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori das Risiko für Alzheimer-Demenz erhöhen kann. Das Risiko ist bei Menschen über 50 Jahren besonders hoch.

In einer Pressemitteilung der Charité wird Prof. Antonios Douros, Pharmakoepidemiologe an der Charité und Erstautor der Studie, zitiert: „Unsere Studie zeigt, dass eine Infektion mit Helicobacter pylori nach dem 50. Lebensjahr das Risiko für Alzheimer-Demenz um 11 % erhöht. Das Risiko steigt sogar auf 24 %, wenn die Infektion etwa zehn Jahre vor der Demenzdiagnose erfolgte.“

Die genaue Ursache für den Zusammenhang zwischen Helicobacter pylori und Demenz ist noch nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die Entzündungen, die durch die Infektion verursacht werden, die Entstehung von Alzheimer-Plaques im Gehirn begünstigen können.

Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, die Entstehung von Alzheimer-Demenz zu verhindern. Eine Behandlung der Helicobacter pylori-Infektion kann das Risiko für Demenz um bis zu 30 % senken.

Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz

Alzheimer und Demenz sind zwei Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden. Obwohl sie eng miteinander verbunden sind, gibt es dennoch einen Unterschied zwischen ihnen. Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die zu einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen. Alzheimer hingegen ist eine spezifische Form der Demenz und macht etwa 60-80 % aller Demenzfälle aus. Es ist durch eine allmähliche Verschlechterung des Gedächtnisses, der Denkfähigkeit und des Verhaltens gekennzeichnet. Andere Formen von Demenz können durch Schlaganfälle, Parkinson-Krankheit oder Hirnverletzungen verursacht werden.