Alzheimer vorbeugen: So halten Sie Ihr Gehirn fit

Fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen könnte durch einen gesünderen Lebensstil verhindert oder verlangsamt werden. Entscheidend sind daher unter anderem die richtige Ernährung, regelmäßige Bewegung und geistige Aktivität. 

Was ist Demenz?

Demenz bezeichnet den Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Je weiter sie voranschreitet, desto mehr beeinträchtigt sie das Leben und die Aktivitäten einer Person. Eine Demenz ist nicht heilbar, kann aber verlangsamt werden. 

Es gibt verschiedene Arten von Demenz, darunter die Alzheimer-Krankheit, welche die meistverbreitete Form der Demenz ist. Zudem gibt es noch die vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz. Jede Art hat unterschiedliche Ursachen und kann unterschiedliche Symptome aufweisen. 
Zu den gängigsten gehören:

  • Schwierigkeiten beim Erinnern und bei der Durchführung von vertrauten Aufgaben
  • Probleme mit der Sprache
  • Desorientierung zu Zeit und Ort
  • Schlechtes Urteilsvermögen
  • Veränderungen in der Stimmung und im Verhalten

Zu den möglichen Ursachen für die Alzheimer-Demenz gehört die Ablagerung bestimmter Eiweiße im Gehirn. Diese können sich bereits zehn bis 15 Jahre vor Symptombeginn in Form sogenannter „Plaques“ ansammeln und führen zum Untergang von Nervenzellen.

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Wie kann ich Alzheimer vorbeugen?

Es gibt keine absolute Garantie, Demenz und somit Alzheimer zu verhindern, aber es gibt verschiedene Wege, die das Risiko senken können. 

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann das Risiko für Demenz zu reduzieren. Es wird empfohlen, eine Diät mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren (wie in Fisch und Nüssen) und niedrigem Anteil an gesättigten Fetten und Zucker zu befolgen.

Und: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes gelten als potenzielle Risikofaktoren für Alzheimer. Glücklicherweise können Sie allen drei Krankheiten gleichzeitig mit der richtigen Ernährung die Stirn bieten. Weiter unten finden Sie eine Bilderstrecke mit gesunden sowie köstlichen Gerichten. 

Regelmäßige Bewegung

Körperliche Aktivität erhöht den Blutfluss zum Gehirn und kann zur Erhaltung der Gehirnzellen beitragen. Zudem kann die Fähigkeit des Gehirns verbessert werden, neue neuronale Verbindungen zu bilden.

Geistige Aktivität

Fordern Sie Ihr Gehirn heraus! Aktivitäten wie Lesen, Schreiben, Tanzen oder das Spielen eines Musikinstruments können dabei unterstützen, das Alzheimer-Risiko zu verringern, da Ihr Gehirn stimuliert wird. Es wird angenommen, dass solche Aktivitäten dazu beitragen, die Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn zu stärken und neue zu schaffen. 

Soziale Interaktion

Regelmäßiger Kontakt mit Freunden und Familie hilft, geistige Fähigkeiten zu erhalten und Depressionen zu reduzieren, die mit Demenz in Verbindung gebracht werden können.

Auf Alkohol und aufs Rauchen verzichten

Rauchen und Alkoholkonsum sind ebenfalls große Risikofaktoren für Alzheimer. Wer regelmäßig zur Zigarette greift, schadet seinen Blutgefäßen, was den Blutfluss im Gehirn verringern kann. Rauchen führt zu erhöhtem oxidativem Stress und Entzündungen im Körper, die beide mit einem erhöhten Risiko für Demenz in Verbindung gebracht wurden.

Alkohol tötet Nervenzellen ab, was dauerhafte Schäden und dementsprechend Gedächtnisverlust sowie eine Demenz hervorrufen kann. Zudem erhöht Alkohol das Risiko von Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Schlaganfällen, die alle zu Alzheimer führen können.

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Gesunde und leckere Rezepte, die Ihr Risiko für Alzheimer-Demenz senken

Durch eine gesunde Ernährung lässt sich das Risiko für Alzheimer und andere Formen der Demenz senken. Um Alzheimer vorzubeugen spielen folgende Faktoren eine besondere Rolle:

  • Herzgesunde Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Proteinen (wie Fisch, Huhn, Bohnen und Nüssen) und gesunden Fetten (wie Olivenöl und Avocado) ist, kann das Risiko für Herzkrankheiten reduzieren. Da Herzkrankheiten mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sind, kann eine herzgesunde Ernährung auch dazu beitragen, Demenz vorzubeugen.
  • Antioxidantienreiche Lebensmittel: Antioxidantien schützen das Gehirn vor Schäden durch freie Radikale. Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse, Nüsse und Gewürze wie Kurkuma enthalten hohe Mengen an Antioxidantien und können daher helfen, das Risiko für Demenz zu verringern.
  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fettsäuren, die für die Gehirnfunktion wichtig sind. Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Vegetarische Alternativen sind Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse.

Einige Rezepte, die Ihnen für eine gesunde Ernährung als Inspiration dienen können, finden Sie hier:

Alzheimer vorbeugen durch Proteinshakes?

Im Bereich des Kraftsports gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, die den Muskelaufbau unterstützen können. Unter dem umgangssprachlichen Begriff "Proteinpulver" werden viele dieser Produkte zusammengefasst. Allerdings enthalten heutzutage viele dieser Pulver zum Anrühren von Shakes weit mehr als nur Eiweiß. Neben Protein sind auch Kreatin und Aminosäuren bei vielen Fitnessbegeisterten regelmäßig im Shaker zu finden.

Forscher aus den USA haben kürzlich die Auswirkungen des Nahrungsergänzungsmittels HMB auf die Hirnstruktur in Tierversuchen untersucht und dabei erstaunliche Effekte festgestellt.

HMB, kurz für Beta-Hydroxy-Beta-Methylbutyrat, wird aus der Aminosäure Leucin hergestellt und spielt eine Rolle im Muskelstoffwechsel.

  • Es wird angenommen, dass HMB die Proteinsynthese fördert und den Abbau von Muskelprotein reduziert. Dadurch kann es beim Aufbau von Muskelmasse helfen, die Erholung nach dem Training verbessern und den Muskelabbau während intensiver Belastung verringern.

Aber was hat das mit Demenz zu tun? Bei Alzheimer, der bekanntesten und häufigsten Form der Demenz, bilden sich Proteinablagerungen an den Neuronen des Gehirns, was zu deren fortschreitendem Absterben führt. Die Forscher wollten herausfinden, ob HMB auch Auswirkungen auf diese Proteinablagerungen hat.

Die Wissenschaftler führten Experimente mit gesunden Mäusen sowie Mäusen, die an Alzheimer erkrankt waren, durch. Beiden Gruppen wurden HMB-Präparate verabreicht.

  • In beiden Gruppen verbesserte sich die Struktur der Neuronen. Die Neuronen bildeten dickere und stabile Verbindungen zueinander aus.
  • Die Alzheimer-Mäuse zeigten Verbesserungen im Lernen und Erinnern.
  • Zudem hatte HMB auch Auswirkungen auf die Proteinablagerungen an den Neuronen. Im Experiment schrumpften diese Ablagerungen.

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