Was ist FSME?
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virus-Erkrankung, welche die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen kann. In erster Linie wird der FSME-Virus aus dem Speichel der Zecke über einen Zeckenbiss übertragen. Handeln Sie deshalb schnell, wenn eine Zecke Sie gebissen hat: Je länger das Spinnentier saugt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren.
Zecken leben im hohen Gras, in Büschen, im Unterholz, in Gärten, Parks sowie Wäldern. Aus diesem Grund sind vor allem Menschen anfälliger, die viel draußen unterwegs sind, joggen, wandern oder reiten gehen. In sehr seltenen Fällen kann FSME durch verunreinigte pasteurisierte Milch von Ziegen oder Schafen, seltener von Kühen, übertragen werden.
In Deutschland zählt vor allem der Süden und dementsprechend Bayern und Baden-Württemberg zu den Risikogebieten, ebenso Südhessen, Sachsen und Thüringen. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Zeckenstich in Risikogebieten mit FSME anzustecken, liegt Schätzungen zufolge bei 1 zu 150. Rund zwei Prozent der Zecken aus Risikogebieten sind mit dem Virus infiziert. Nicht jeder, der von einer infizierten Zecke gebissen wurde, erkrankt auch automatisch. Es steckt sich etwa jede dritte Person an.
Anzeichen einer FSME
Die Inkubationszeit von FSME kann mehrere Wochen betragen. Daher ziehen viele Betroffene nicht die Verbindung zu einem Zeckenbiss. Hinzu kommt, dass die Anzeichen einer FSME denen einer Grippe ähneln. Die Krankheit, die nicht für andere Personen ansteckend ist, verläuft in zwei Stadien:
- Stadium I: Anfängliche grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
- Stadium II: Etwa eine Woche kann die FSME-Infektion das zentrale Nervensystem befallen und es können sich die Hirnhäute oder das Rückenmark entzünden. Krankheitszeichen sind erneutes hohes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Schmerzen sowie Ausfälle des Nervensystems (Lähmungen, Krämpfe, Sprachstörungen).
Um eine FSME-Erkrankung nachzuweisen und eine sichere Diagnose stellen zu können, ist eine Blutuntersuchung erforderlich. Diese kann feststellen, ob die Entzündungswerte im Blut erhöht sind und ob FSME-spezifische Antikörper vorhanden sind. Weitere Erkenntnisse liefert eine Untersuchung des Nervenwassers.
Behandlung einer FSME
Gegen FSME gibt es keine spezifische Behandlung und keine Medikamente, welche die Krankheit heilen. Allerdings ist es möglich, die Symptome zu lindern. Erkrankte Personen müssen Bettruhe einhalten und können Schmerzmittel nehmen. In schweren Fällen, wenn die Atemmuskulatur betroffen ist, ist eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Bei Lähmungen und Sprachproblemen helfen Krankengymnastik, Ergotherapie oder auch Logopädie.
Auch nach Wochen noch können Betroffene unter Kopfschmerzen, Müdigkeit und verminderter Belastbarkeit leiden. Ebenfalls können Probleme mit dem Gedächtnis sowie mit der Konzentration auftreten. Nach einer FSME-Erkrankung kann es zu bleibenden Schäden kommen. Spontanheilungen können allerdings auch nach Monaten möglich sein.
Vorbeugung einer FSME
Wer in Risikogebieten lebt oder dort in den Urlaub fährt, sollte sich gegen FSME impfen lassen. Auch Berufsgruppen wie Förster, Waldarbeiter oder Jäger, sind ebenfalls einem hohen Infektionsrisiko ausgeliefert. Zum Aufbau des Impfschutzes sind drei Impfungen erforderlich, eine Auffrischung sollte nach drei Jahren erfolgen. Nach vollständiger Impfung kann laut Robert-Koch-Institut bei 99 Prozent der Geimpften mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden.
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