Was hemmt die Vitamin-D-Aufnahme? Das müssen Sie wissen

Vitamin D ist das einzige Vitamin, das unser Körper selbst herstellen kann. Dazu benötigt er aber Sonnenlicht. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und welche Faktoren die Vitamin-D-Aufnahme hemmen. Außerdem gehen wir genauer auf den Vitamin-D-Mangel bei Frauen ein. 

Darum brauchen wir Vitamin D

Unser Körper benötigt Vitamin D für ganz verschiedene Prozesse in unserem Organismus. Es ist zum Beispiel wichtig für unsere Knochen und Zähne, da wir mithilfe von Vitamin D Kalzium aus Lebensmitteln aufnehmen können. Zudem brauchen wir Vitamin D für unser Immunsystem, für unsere Muskeln und für unsere psychische Verfassung. Denn Vitamin D spielt eine wichtige Rolle in der Regulation des Hirnbotenstoffes Serotonin sowie in der Verwertung von Dopamin. All diese Botenstoffe beeinflussen unser psychisches Wohlbefinden.

Video: Vitamin-D-Mangel ist kein Winterproblem

Wir können Vitamin D nur mithilfe von Sonnenlicht produzieren. Über die Haut, die den UV-Strahlen ausgesetzt ist, produzieren wir 80 bis 90 Prozent des Bedarfs an Vitamin D selbst. Die restlichen 10 bis 20 Prozent decken wir über unsere Ernährung ab. Allerdings gibt es einige Faktoren, welche die Aufnahme des Sonnenvitamins erschweren. Um welche es sich hierbei genau handelt, erklären wir im Detail.

Diese Faktoren hemmen die Vitamin-D-Aufnahme

1. Sonnenschutzmittel verhindern die Vitamin-D-Aufnahme

Um die Haut vor vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs zu schützen, ist ein UV-Schutz immer Pflicht. Allerdings ist die Sonnencreme in diesem Sinne Fluch und Segen zugleich. Denn der Lichtschutzfaktor verhindert, dass genügend Mengen für die Vitamin-D-Bildung notwendige UVB-Strahlung die Haut erreichen können. Damit Sie trotzdem ausreichend Vitamin D aufnehmen können, sollten Sie dreimal die Woche Hände, Arme und Gesicht von der Sonne bescheinen lassen – aber nur so lange, dass es nicht zu einem Sonnenbrand kommt.

2. Ihre Hautfarbe beeinflusst die Aufnahme

Leider können nicht alle Menschen Vitamin D gleich gut aufnehmen. Personen, die eine dunklere Hautfarbe haben, brauchen länger, um dieselbe Menge an Vitamin D aufzunehmen als hellhäutige Hauttypen. Als Faustregel gilt: Je empfindlicher die Haut für Sonnenlicht ist, desto schneller kann sie andererseits Vitamin D bilden.

3. Direktes Duschen nach dem Sonnenbad mindert Vitamin-D-Aufnahme

Wenn Ihrer Haut der Sonne ausgesetzt war, sollten Sie etwa vier bis sechs Stunden warten, ehe Sie unter die Dusche steigen. Warum? Die Haut benötigt bis zu 48 Stunden, um das neu gebildete Provitamin D aus der äußeren Hautschicht aufzunehmen und ins Blut weiterzuleiten. Wenn Sie mit dem Duschen nicht warten können oder wollen, seifen Sie sich nicht von Kopf bis Fuß ein, sondern waschen sich nur mit klarem Wasser.

4. Ihre Kleidung hemmt die Aufnahme des Sonnenvitamins

Was für den Lichtschutzfaktor in Sonnencremes gilt, ist auch für den UV-Schutzfaktor für Kleidung relevant. Je mehr Körperstellen mit Kleidung bedeckt ist, desto weniger kann Vitamin D aufgenommen werden. Dabei ist zu beachten: Je dichter das Kleidungsstück gewebt ist, desto mehr schützt es vor UV-Strahlung – und umgekehrt: Je dünner die Anziehsachen, desto besser ist die Bildung des Sonnenvitamins auf der Haut.

5. Übergewicht kann zu einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel führen

Vitamin D ist fettlöslich und kann sich im Fettgewebe anreichern. Bei übergewichtigen oder fettleibigen Menschen kann es sein, dass sie mehr Fettgewebe haben, das Vitamin D bindet und es weniger bioverfügbar macht. Die Folge: Weniger Vitamin D kann in den Blutkreislauf gelangen und dem Körper zur Verfügung stehen. 

Welche Symptome gibt es beim Vitamin-D-Mangel bei Frauen?

Wie das Robert Koch-Institut berichtet, kann ein Vitamin-D-Mangel erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Knochen haben. Schlimmstenfalls kann es zu Entkalkung und einer Erweichung der Knochen kommen, was sich durch Knochenschmerzen und Muskelschwäche äußert. 

Ein Vitamin-D-Mangel kann auch Osteoporose hervorrufen. Kinder, denen es an Vitamin D mangelt, können Störungen des Knochenwachstums bekommen. Weitere Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels sind eine verringerte Muskelkraft sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit. 

Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 sowie kardiovaskulären oder Krebskrankheiten konnten in Beobachtungsstudien gefunden werden.

Kurz zusammengefasst: Frauen, die einen Vitamin-D-Mangel haben, können möglicherweise diese Symptome erleben:

  1. Müdigkeit und Erschöpfung: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel kann zu allgemeiner Müdigkeit und anhaltender Erschöpfung führen.
  2. Stimmungsschwankungen und Depressionen: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulation von Stimmung und emotionaler Gesundheit. Ein Mangel kann zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und sogar Depressionen führen.
  3. Muskelschwäche und Schmerzen: Vitamin D ist wichtig für die Muskelgesundheit. Ein Mangel kann zu Muskelschwäche, Krämpfen und Schmerzen führen, insbesondere in den Gliedmaßen und im Rücken.
  4. Haarausfall: Ein Vitamin-D-Mangel kann zu Haarausfall führen oder das Haar spröde und glanzlos machen.
  5. Schwaches Immunsystem: Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des Immunsystems. Ein Mangel kann zu häufigeren Infektionen und einer schlechteren Abwehr gegen Krankheiten führen.
  6. Knochenschwäche: Vitamin D ist für die Aufnahme von Kalzium und die Knochengesundheit wichtig. Ein Mangel kann das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen erhöhen.

Vitamin-D-Mangel bei Frauen: Symptome behandeln

Es gibt Vitamin-D-Präparate, die als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind. Diese Präparate enthalten eine konzentrierte Form von Vitamin D, um einen Mangel auszugleichen oder den Bedarf zu decken.

Die empfohlene Dosierung von Vitamin-D-Präparaten kann je nach individuellem Bedarf und dem Rat eines Arztes variieren. Es ist wichtig, dass Sie sich vor der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten mit einem Arzt oder einem Ernährungsberater beraten lassen, um die richtige Dosierung festzulegen.

Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin D variiert je nach Alter, Geschlecht und individuellen Bedürfnissen. In vielen Ländern wird eine tägliche Zufuhr von 400 bis 800 internationalen Einheiten (IE) für Erwachsene empfohlen. Bei Menschen mit einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel kann eine höhere Dosierung erforderlich sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass Vitamin-D-Präparate in der Regel fettlöslich sind, was bedeutet, dass sie am besten zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden sollten, die Fett enthält. Dies hilft dem Körper, das Vitamin D besser aufzunehmen.