Wasserfasten: Wie gesund ist die Nulldiät?

Es gibt viele verschiedene Formen des Fastens – wir stellen Ihnen das Wasserfasten einmal genauer vor. Erfahren Sie, wie es funktioniert, welche Vorteile es verspricht, aber auch welche Risiken möglich sind. 

Fasten ist in allen Religionen fester Bestandteil und dient dem Zweck, sich mehr auf seinen Glauben zu konzentrieren und seinem Gott näherzukommen. Mittlerweile hat sich Fasten jedoch auch zu einem beliebten Gesundheitstrend entwickelt. So wirkt sich Fasten positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, verbessert den Blutdruck oder reduziert Entzündungen. 

Es gibt verschiedene Formen des Fastens. Die populärste Form ist das Buchinger-Fasten, benannt nach Dr. Otto Buchinger. Für fünf Tage nehmen Sie ausschließlich Tee, Gemüsebrühe, Säfte und Wasser zu sich. Ähnlich sieht auch das Saftfasten aus. Hier ernähren Sie sich ausschließlich für drei bis fünf Tage von Obst- und Gemüsesäften und Wasser. Besonders beliebt ist das Intervallfasten, wie zum Beispiel die 16:8-Methode. Diese gibt vor, dass Sie am Tag an acht Stunden essen dürfen und während der restlichen 16 Stunden fasten. In der Regel lassen Sie eine Mahlzeit, meist das Frühstück, aus.

Im Video: Ist Kaffee erlaubt? Diese Regeln und Methoden gibt es beim Intervallfasten

Und dann gibt es auch noch das Wasserfasten. Was es damit auf sich hat, wie es genau funktioniert und welche Risiken diese Form des Fastens mit sich bringt, erfahren Sie im Detail.

Was ist Wasserfasten?

Wie es der Name schon erahnen lässt, nimmt man beim Wasserfesten ausschließlich Wasser zu sich. Auch als Nulldiät bekannt, da Sie keine Kalorien zu sich nehmen, handelt es sich um die reinste Form des Fastens. 

Anleitung: So funktioniert Wasserfasten

Vor dem eigentlichen Fasten müssen vorher zwei bis drei Entlastungstage eingeplant werden. In dieser Zeit bereiten Sie Ihren Körper auf das bevorstehende Fasten vor, indem Sie nur leichte und besonders bekömmliche Kost zu sich nehmen. Gedünstetes Gemüse, Bananen oder Suppen sind verdaulich. Zusätzlich kann eine Darmentleerung mit Glaubersalz durchgeführt werden. Danach startet das Wasserfasten. 

Sie trinken ausschließlich stilles Wasser und davon mindestens drei Liter täglich. Nach dem Wasserfasten erfolgt das Fastenbrechen bzw. Aufbautage, in denen Sie Ihren Körper wieder an feste Nahrung gewöhnen. Essen Sie Porridge, leichte Suppen und Gemüsepfannen.

Wie lange Wasserfasten?

Einsteiger sollten nicht länger als drei bis fünf Tage Wasserfasten. Bei längerem Fasten kann ein Nährstoffmangel drohen.

Diese Vorteile verspricht Wasserfasten

Logischerweise nehmen Sie während des Fastens ab. Hierbei verliert Ihr Körper in erster Linie Wasser. Der Abnehmerfolg ist nicht von Dauer. Sobald Sie wieder normal essen, werden Sie zu Ihrem Ursprungsgewicht zurückkehren.

Ist von Wasserfasten die Rede, wird oftmals davon gesprochen, den Körper von Giftstoffen zu befreien. Eindeutige wissenschaftliche Beweise gibt es jedoch nicht, dass der Körper durch das Fasten entschlackt wird. Einige Studien deuten darauf hin, dass Wasserfasten das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren und den Blutdruck senken kann. Wie Forscher des Max-Planck-Instituts anhand einer Studie an Mäusen herausgefunden hat, kann schon eine kurze Fastenzeit die Ausschüttung des Hormons Corticosteron auslösen, was wiederum eine Autophagie anregt. Das bedeutet, dass eine natürliche Erneuerung und Wiederverwertung beschädigter Zellen stattfindet. 

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Was muss ich beim Wasserfasten beachten?

Beim Wasserfasten sind einige wichtige Punkte zu beachten, um die Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten:

  1. Konsultation eines Arztes: Bevor Sie mit dem Wasserfasten beginnen, ist es entscheidend, einen Arzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass es für Ihre individuelle Gesundheit sicher ist.
  2. Gesunde Ernährung vor dem Fasten: Eine ausgewogene Ernährung vor dem Fasten ist wichtig, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.
  3. Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken und Dehydrierung zu vermeiden.
  4. Vermeidung von körperlicher Anstrengung: Während des Fastens sollten intensive körperliche Aktivitäten vermieden werden, um Energieverluste zu minimieren.
  5. Achtsames Hören auf den Körper: Hören Sie auf Ihren Körper und brechen Sie das Fasten ab, wenn Sie starke Unwohlsein, Schwindel oder andere gesundheitliche Probleme verspüren.
  6. Graduelles Fasten brechen: Nach dem Fasten ist es wichtig, das Essen schrittweise wieder aufzunehmen, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten.
  7. Medikamenten- und Nahrungsergänzungsmittel: Besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
  8. Regelmäßige Kontrollen: Lassen Sie Ihre Gesundheit während des Fastens regelmäßig überwachen, insbesondere wenn Sie bereits bestehende gesundheitliche Probleme haben.
  9. Nicht für jeden geeignet: Schwangere Frauen, Personen mit Essstörungen, Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder untergewichtige Personen sollten Wasserfasten vermeiden.
  10. Begrenzte Dauer: Wasserfasten sollte auf kurze Zeit beschränkt sein. Langfristiges Fasten ohne angemessene medizinische Betreuung kann zu Nährstoffmängeln führen.

Wie viel nimmt man beim Wasserfasten ab?

Beim Wasserfasten kann die Gewichtsabnahme variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Dauer des Fastens, des Ausgangsgewichts und des individuellen Stoffwechsels. In den ersten Tagen besteht oft ein Verlust von Wasser und Glykogen. Langfristig kann die Fettverbrennung einsetzen. Eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von 0,5 bis 1 Kilogramm pro Tag wird oft genannt, wobei diese Schätzungen stark von der individuellen Physiologie abweichen können. Bitte beachten Sie die Risiken dieser Fastenmethode, die wir Ihnen im Folgenden erläutern.

Welche Gefahren birgt Wasserfasten?

Allerdings ist Wasserfasten umstritten, da es verschiedene gesundheitliche Risiken birgt. Das sollten Sie daher wissen:

  1. Mangelernährung: Da Wasserfasten keine Nährstoffe liefert, kann es bei längerer Anwendung zu Mangelerscheinungen kommen.
  2. Elektrolytungleichgewicht: Durch das Fasten kann ein Mangel an wichtigen Elektrolyten drohen, was zu Herzproblemen führen kann.
  3. Kreislaufprobleme: Ohne ausreichende Kalorienzufuhr kann es zu Schwindel, Schwäche und niedrigem Blutdruck kommen.
  4. Muskelabbau: Bei längerem Fasten kann der Körper beginnen, Muskelgewebe abzubauen, um Energie zu gewinnen.

Wichtig: Bevor Sie sich fürs Wasserfasten entscheiden, sollten Sie vorher einen Arzt aufsuchen – erst recht, wenn Sie Vorerkrankungen haben oder Medikamente einnehmen.

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