Saftkur: Wie effektiv ist das Fasten?

Saftfasten ist momentan ein beliebter Detox-Trend, der zu mehr Energie und einem besseren Wohlbefinden beitragen soll. Aber wie funktioniert eine Saftkur und wie effektiv ist das Fasten? Wir erklären, was Sie beachten müssen. 

Was ist eine Saftkur?

Ob ausgiebiges Schlemmen, zu wenig Schlaf oder übermäßiger Alkoholgenuss – viele ungesunde Angewohnheiten schaden unserer Gesundheit. Die Folge: Wir sind weniger leistungsfähig und fühlen uns nicht fit. Während einer Saftkur nimmt man für einen bestimmten Zeitraum ausschließlich Säfte zu sich. Dabei werden meistens frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse verwendet. Die Saftkur soll 

  • den Körper entgiften
  • das Immunsystem stärken
  • den Stoffwechsel anregen und 
  • beim Abnehmen helfen. 

Saftkur: Wie effektiv ist sie?

Eine Saftkur kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Dazu zählen:

Vorteile:
1. Entgiftung und Reinigung: Eine Saftkur kann dazu beitragen, den Körper von Giftstoffen zu befreien und das Verdauungssystem zu entlasten.
2. Nährstoffreiche Säfte: Frisch gepresste Säfte enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen können.
3. Gewichtsverlust: Durch den Verzicht auf feste Nahrung und die Reduzierung der Kalorienzufuhr kann eine Saftkur zu einem vorübergehenden Gewichtsverlust führen.

Nachteile:
1. Nährstoffmangel: Da bei einer Saftkur nur Säfte konsumiert werden, kann es zu einem Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fetten kommen.
2. Hungergefühl: Das Fehlen fester Nahrung kann zu starkem Hungergefühl und Heißhungerattacken führen.
3. Energiedefizit: Da die Kalorienzufuhr während einer Saftkur stark reduziert ist, kann es zu einem Energiedefizit kommen, was wiederum Müdigkeit und Abgeschlagenheit hervorrufen kann.
4. Nicht für jeden geeignet: Eine Saftkur ist nicht für alle Menschen geeignet, insbesondere für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen wie Diabetes oder Magen-Darm-Problemen.

Wissenschaftlich bewiesen sind die Vorteile der Saftkur laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedoch nicht. Zudem gibt es laut DGE keine Notwendigkeit, den Körper von Giften oder anderen Schadstoffen zu befreien. Da er selbst in der Lage ist, sich zu reinigen und Giftstoffe über die Atmung sowie die Organe wie Leber, Niere, Darm und die Haut auszuscheiden. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, für einige Tage eine Saftkur zu machen. Das Fasten ist meistens ein guter Anreiz, um Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und sein Bewusstsein zu schärfen.

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Video: Detox-Saftkur – intensive Reinigung für den Körper

Was ist besser: Saftkur 3 Tage oder 5 Tage? 

Eine Saftkur kann unterschiedlich lang ausgelegt werden. Sie können dementsprechend also nicht nur drei Tage, sondern auch fünf oder gar sieben Tage saftfasten.

Unser Ratschlag: Wenn Sie das erste Mal eine Saftkur machen, reichen drei Tage aus, um sich an das Saftfasten heranzutasten. Wenn Sie bereits Erfahrung gesammelt haben, dann kann für Sie auch eine fünftägige Saftkur infrage kommen. 

Wie funktioniert eine Saftkur?

Während der Saftkur ersetzen Sie Ihre Nahrung für drei bis sieben Tage. Feste Nahrung ist daher tabu, ebenso wie Koffein, Alkohol und Nikotin. Wer sich erstmal an das Thema Saftfasten heranwagen möchte, sollte mit einer kürzeren Kur anfangen und für drei Tage fasten. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie aufgrund des hohen Fructoseanteils nicht ausschließlich Obst-, sondern auch Gemüsesäfte zu sich nehmen. Während des Saftfastens müssen Sie zusätzlich noch ausreichend Flüssigkeit, in Form von ungesüßtem Tee und Wasser zu sich nehmen.

Um Ihren Körper optimal auf das Saftfasten vorzubereiten, sollten Sie einen Entlastungstag vor der Saftkur und einen Aufbautag nach der Saftkur einplanen – erst recht, wenn Sie für fünf oder sieben Tage detoxen. Am Entlastungstag sollten Sie am besten gedünstetes Gemüse oder einen Salat zu sich nehmen. Beim Fastenbrechen können Sie zum Beispiel einen Apfel, Joghurt oder eine leichte Gemüsesuppe essen.

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Saftkur für 3 Tage: So gehts!

Es gibt viele Marken und Online-Shops, die für ein stolzes Sümmchen gepresste Säfte verkaufen. Wer genau sichergehen möchte, was in seinen Säften drin ist und ein wenig Geld sparen möchte, kann die Säfte auch einfach selber pressen. Das bedeutet aber auch, dass Sie jeden Tag Ihre Säfte frisch zubereiten müssen und im Idealfall einen Entsafter besitzen sollten. 

Gut geeignete Obstsorten für Ihre Saftkur sind:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Orangen
  • Beeren
  • Ananas

Gesunde Gemüsesorten, die sich zu einem leckeren Saft verarbeiten lassen, sind:

  • Karotten
  • Sellerie
  • Spinat
  • Grünkohl
  • Gurke
  • Rote Bete

Um gut versorgt zu sein, sollten Sie über den Tag verteilt etwa sechs Säfte (à 200 bis 250 ml) zu sich nehmen. Wer mag, kann seine Säfte noch mit frischen Kräutern oder Gewürzen verfeinern. Damit Sie mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind, sollten Sie möglichst viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten verarbeiten. Gesunde und köstliche Ideen finden Sie zum Beispiel hier: „Juicing für Anfänger“ stellt Ihnen über 100 Obst- und Gemüsesäfte vor. Auch im Ratgeber „Saftfasten. Entgiften und entschlacken in zwei Tagen“ finden Sie tolle Inspirationen für Ihre dreitägige Saftkur. 

Wichtig: Füllen Sie Ihre frisch gepressten Säfte am besten in dunkle Flaschen, damit die meisten Vitamine erhalten bleiben und bewahren Sie diese im Kühlschrank auf. 

Saftkur: Wie viel nimmt man ab?

Eine Saftkur zeigt auch Veränderungen auf der Waage, da Sie sich logischerweise in einem Kaloriendefizit befinden. Nach etwa einer Fastenwoche können Sie daher rund zwei Kilos abgenommen haben. Es klingt zwar verlockend, mithilfe dieser Methode in kürzester Zeit abzunehmen, allerdings verlieren Sie während Ihrer Detox-Kur vor allem Wasser. Sobald Sie nach der Saftkur normal essen, werden Sie zu Ihrem Ausgangsgewicht zurückkehren. Eine Saftkur ist keine langfristige und gesunde Diät, da Ihnen lebensnotwendige Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Proteine und komplexe Kohlenhydrate fehlen. Um auf gesunde Weise Gewicht zu verlieren, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung setzen und regelmäßig Sport machen.

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