Ernährung beim Stillen: Was jetzt wichtig ist

Während der Schwangerschaft ist vielen werdenden Müttern klar, dass sie auf ihre Ernährung achten müssen. Die Ernährung beim Stillen spielt aber eine ebenso wichtige Rolle. Wir sagen Ihnen, was Sie während der Stillzeit essen sollten und was nicht.

Salami, Fisch, Gorgonzola: Es gibt einige Lebensmittel, auf die Frauen während der Schwangerschaft verzichten müssen. Grund dafür sind meist die Inhaltsstoffe, die auf die ein oder andere Weise zum Fötus gelangen und ihn schädigen können.

Auch die Ernährung beim Stillen ist wichtig, denn gewisse Lebensmittel können die Muttermilch beeinflussen und damit beim Säugling beispielsweise Blähungen auslösen. Auch allergische Reaktionen können auftreten und dem Baby zu schaffen machen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten können, wenn Ihr Kind unter Bauchschmerzen leidet.

Ernährung beim Stillen: Das ist nun sinnvoll

Vorab gilt zu beachten, dass die hier genannten Tipps dabei helfen können, Blähungen, Bauchschmerzen und andere Wehwehchen beim Säugling zu reduzieren. Sie sind aber keinesfalls eine Alternative zum ärztlichen Rat oder Medikamenten.

Viel der Mineralstoffe und Vitamine, die eine Mutter zu sich nimmt, gelangt über die Muttermilch auch zum Baby. Daher ist es wichtig, dass die Ernährung beim Stillen ausgewogen und gesund ist. Denn auch schädliche Stoffe können über die Muttermilch vom Säugling aufgenommen werden.

1. Gesunde Fette

Essen Sie Lebensmittel, die reich an gesunden Fetten (Omega-3) sind, wie Avocados, Oliven, Nüsse, Samen und fetter Fisch wie Lachs. Gesunde Fette sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und der Augen des Babys. Diese Lebensmittel enthalten gesunde Fette:

  • Leinsamen
  • Walnüsse
  • Rapsöl
  • Lachs oder Hering
  • Wakame

2. Proteine

Essen Sie proteinreiche Lebensmittel wie Geflügel, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Auch Nudeln, Vollkornprodukte und Quark sind reich an Proteine und sollten auf dem Speiseplan der Mutter stehen. Proteine sind wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Babys. Diese Lebensmittel:

  • Eier
  • Quark
  • Hühnchen
  • Kichererbsen
  • Linsen
  • Brokkoli
  • Spinat

3. Kalzium

Achten Sie auch auf eine ausreichende Kalziumzufuhr, indem Sie Milchprodukte (als Alternative angereicherte pflanzliche Milch), grünes Blattgemüse und Fisch mit essbaren Knochen zu sich nehmen. Kalzium ist wichtig für die Knochengesundheit des Babys. Folgende Lebensmittel sind gute Kalzium-Lieferanten:

  • Käse
  • Grünkohl
  • Vollkornbrot
  • Soja
  • Paranüsse
  • Mangold

4. Eisen

Essen Sie eisenreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte, dunkelgrünes Blattgemüse und angereicherte Getreideprodukte. Da Eisenmangel sowohl bei Mutter als auch bei dem Baby zu schweren gesundheitlichen Folgen führen kann, sollte eine regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt oder der Frauenärztin stattfinden. Hinweise auf Eisenmangel sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und brüchige Nägel. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel „Eisenmangel: Ursachen erkennen und behandeln“.

  • Rindfleisch
  • Sesam
  • Pistazien
  • Pfifferlinge
  • Aprikosen (getrocknet)
  • Haferflocken

5. Vitamine und Mineralien

Essen Sie eine Vielzahl von Obst und Gemüse, um sicherzustellen, dass Sie genügend Vitamine und Mineralien erhalten. Besonders wichtig sind Folsäure, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Die sind in Nüssen, Kichererbsen und Spinat.

  • Birnen
  • Kiwis
  • Bananen
  • Amaranth
  • Himbeeren
  • Hirse
  • Paprika

6. Vermeiden Sie ungesund Lebensmittel

Genauso wichtig wie eine gesunde Ernährung beim Stillen ist es, auf ungesunde Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören vor allem koffeinhaltige Nahrungsmittel und Getränke. Manchmal können auch Kuhmilch-Produkte zu Bauchschmerzen bei Säuglingen führen. Dann sollten Sie diese ebenfalls meiden. Und natürlich ist von Alkohol und Nikotin während des Stillens abzusehen. Auch verschiedene Medikamente können möglicherweise schädlich für das Baby sein.

Am besten ist es natürlich, wenn die Lebensmittel mindestens Bio-Qualität besitzen. Wenn dies nicht möglich ist, achten Sie darauf, die Lebensmittel gut abzuwaschen, um Pestizide nachhaltig zu entfernen. Mit diesen Lebensmitteln ist eine gesunde Ernährung beim Stillen hervorragend abgedeckt.

Mutter stillt ihr Baby.© Neastea06/iStock
Auch beim Stillen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Wir nennen die wichtigsten Lebensmittel.

Ernährung beim Stillen: Die wichtigsten Tipps

Neben einer richtigen Ernährung beim Stillen gibt es auch ein paar Tips, die Stillende beachten sollten, damit es ihnen und ihrem Baby gut geht. Denn Säuglinge können empfindlich auf manche Inhaltsstoffe reagieren, die sie über die Muttermilch aufnehmen.

Auch die Mutter sollte Gesundheitsrisiken minimieren. Vor allem in den ersten Wochen ist die Aufgabe, sich um ein neues Lebewesen zu kümmern, eine Herausforderung. Dann ist es wichtig, dass die Mutter gesund und bei Kräften ist und nicht durch eine Krankheit ihre Energie verliert. Deswegen hier ein paar Tipps für Stillende:

Verzichten Sie auf rohen Fisch

Roher Fisch kann Listerien enthalten, die für das Baby gefährlich sein können. Es ist wichtig, den Fisch vorher gründlich zu braten oder kochen, damit die möglichen Krankheitserreger abgetötet werden. Generell sollten Stillende auf manche Fischsorten wegen ihres hohen Quecksilbergehaltes verzichten. Dazu zählen:

  • Schwertfisch
  • Königsmakrele
  • Thunfisch

Verzichten Sie auf rohes Fleisch

Rohes Fleisch kann Salmonellen oder Campylobacter enthalten, die schweren Durchfall und Erbrechen auslösen können. Deswegen sollte auch Fleisch für Stillende stets durchgegart werden. Achten Sie darauf Hühnchenfleisch mindestens zehn Minuten zu braten oder garen.

Verzichten Sie auf Koffein

Noch ein wichtiger Punkt bei der Ernährung beim Stillen. Koffein wird von der Muttermilch aufgenommen und kann so auch vom Baby aufgenommen werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt während der Stillzeit maximal 200 Milligramm Koffein pro Tag, was ungefähr zwei Tassen Kaffee entspricht. Wir empfehlen allerdings nur maximal eine Tasse Kaffee am Tag zu trinken, wenn es denn sein muss.

Vorsicht mit Kuhmilchprodukten

Kuhmilchprodukte können bei Säuglingen Blähungen und Bauchschmerzen auslösen. Sollte Ihr Kind unter Bauchschmerzen leiden, können Sie auf Kuhmilchprodukte verzichten und kontrollieren, ob die Blähungen sich bessern. Wichtig: Kuhmilchprodukten können EIN Auslöser für die Bauchschmerzen sein, müssen aber nicht. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie es zu Bauchschmerzen bei Babys kommt, lesen Sie unsere Artikel "Bauchschmerzen bei Babys: Gründe und effektive Hausmittel" und "Koliken bei Babys: Diese Hausmittel helfen wirklich". 

Quellen: