In den letzten Monaten hat es mehrere Rückrufe wegen zu hoher Pestizidbelastung in Weinblättern gegeben. Die Produkte verschiedener Hersteller enthielten Pestizide, die von europäischen Behörden als gesundheitsschädlich – etwa krebserregend oder fruchtbarkeitsschädigend – eingestuft werden.
Die Firma BLG Kardesler GmbH ruft Suntat Weinblätter in der 400g-Packung mit der Lotnummer LS2602/25 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 02.2027 wegen erhöhter Pestizidbelastung zurück. Vom Verzehr wird ausdrücklich abgeraten; das Produkt kann in den Verkaufsstellen zurückgegeben werden, der Kaufpreis wird erstattet.
Bereits im Juni gab es einen vergleichbaren Rückruf für dasselbe Produkt mit anderer Lotnummer und Mindesthaltbarkeitsdatum (LS0201/25, MHD 01.2027).
Was macht die Weinblätter so riskant?
Weinblätter stammen häufig aus intensivem konventionellem Weinbau, bei dem viele Pestizide eingesetzt werden. Dadurch geraten Rückstände in das Endprodukt, das oft wenig streng kontrolliert wird. In Tests wurden teils mehr als zehn verschiedene Pestizide gleichzeitig nachgewiesen, darunter auch Stoffe, die in der EU verboten oder besonders bedenklich sind. Einigen Produkten wurden laut Laboranalysen so viele Pestizide nachgewiesen, dass sie „niemals hätten verkauft werden dürfen“.
Gesundheitsgefahren durch Pestizide
Zu den dokumentierten Folgen gehören Hautprobleme, Vergiftungserscheinungen, Krebs, Fruchtbarkeits- und Erbgutschäden sowie neurologische Erkrankungen. Besonders kritisch ist die Aufnahme verschiedener Pestizide gleichzeitig, deren Wechselwirkungen selten ausreichend erforscht sind.