Nach einer Geburt und mit zunehmendem Alter kann unsere Blase schwächer werden. Ein Leiden, das vor allem viele Frauen kennen und was immer noch als Tabuthema angesehen wird. Wie Patientenbeauftragten der Bundesregierung online berichten, leiden hierzulande etwa 10 Millionen Menschen unter Harninkontinenz. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. geht sogar von einer viel größeren Dunkelziffer aus.
Video: Was macht eigentlich die Harnblase?
Heißt also, dass viele Menschen den Gang zum Arzt scheuen und still leiden. Abhilfe versprechen spezielle Binden oder Einlagen, die in den Slip gelegt werden. Öko-Test hat insgesamt 19 verschiedene Einlagen getestet, die mit einem „normalen“ oder „mittleren“ Sauglevel gekennzeichnet wurden. Im Labor und in der Praxis wurden die Binden auf ihren Tragekomfort, Passform und Handhabung getestet. Im Anwendungstest trugen je 30 Männer und Frauen mit einer leichten bis mittleren Blasenschwäche für insgesamt drei Tage die Einlagen. Im Labor wurde gemessen, wie gut und schnell die Produkte die Flüssigkeit aufsaugen.
Das Ergebnis: Fast alle Produkte konnten überzeugen und zeigt, eine gute Binde gegen Blasenschwäche muss nicht viel kosten. Zwei Produkte erhielten ein „Befriedigend“, eine Marke war nur „ausreichend“ – und gehören zu den Schlusslichtern im Test.
Einlagen gegen Blasenschwäche im Test: Diese sind „sehr gut“
Für Frauen und Unisex:
- Elkos Diskret Hygiene-Einlagen Normal
- Floriola Hygiene-Einlagen Normal
- Jeden Tag Hygiene-Einlagen Normal
Für Männer: - Duchesse Men Hygiene-Einlagen Level 2
- Jesse Diskeet Men Schutzeinlagen Level 2
Always-Produkt ist Testverlierer
Als einzige Marke konnte Always nicht überzeugen. Die Always Discreet Normal wurden als „ausreichend“ bewertet. Vor allem in der Praxisprüfung im Labor konnten die Einlagen der bekannten Marke nicht überzeugen.
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Blasenschwäche lässt sich nicht allein mit Einlagen behandeln
Für viele Menschen ist eine schwache Blase oder eine Inkontinenz belastend. Dabei sind 80 Prozent aller Fälle gut behandelbar. Auch wenn Ihnen Ihre Blasenschwäche unangenehm ist, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Bei einer Inkontinenz wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden.
- Belastungsinkontinenz:
Während körperlicher Anstrengung oder Belastung kommt es zu unwillkürlichem Harnverlust. Dies geschieht typischerweise beim Husten, Niesen, Lachen, Sport oder beim Heben schwerer Lasten. Belastungsinkontinenz tritt häufig bei Frauen auf und kann durch eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur verursacht werden, z. B. nach einer Geburt oder altersbedingt. Für diese Art der Inkontinenz gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter Beckenbodentraining, Medikamente und in einigen Fällen auch chirurgische Eingriffe.
- Dranginkontinenz:
Die Dranginkontinenz, auch als überaktive Blase bezeichnet, ist eine Form der Harninkontinenz, bei der der Betroffene plötzlichen, starken Harndrang verspürt und es schwer hat, den Urin zurückzuhalten. Oftmals kommt es zu unkontrolliertem Harnverlust. Die Ursachen für Dranginkontinenz können vielfältig sein, darunter neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson, Harnwegsinfektionen, Blasenentzündungen, Veränderungen der Blasenmuskulatur oder auch psychologische Faktoren wie Stress oder Angst. Die Behandlung kann verschiedene Ansätze aufgreifen – dazu gehören beispielsweise Verhaltensänderungen wie das regelmäßige Toilettentraining, die Vermeidung von reizenden Substanzen wie Koffein oder Alkohol, Beckenbodentraining, Medikamente zur Entspannung der Blasenmuskulatur oder in einigen Fällen auch medizinische Eingriffe.
- Mischinkontinenz
Hier treten sowohl eine Belastungsinkontinenz als auch Dranginkontinenz gleichzeitig auf.
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