Was sind Faszien?
Sicherlich haben Sie schonmal von Faszien gehört. Hierbei handelt es sich um Bindegewebsstrukturen, die aus dicht angeordneten Kollagenfasern, elastischen Fasern, retikulären Fasern und Bindegewebszellen bestehen. Sie durchziehen den gesamten Körper und umfassen sowie stützen Muskeln, Knochen, Nervenfaser und Organe.
Video: Faszienrollen – Multitalent oder Marketing-Gag?
Unsere Faszien sind ebenfalls elementar für unsere Bewegungen. Denn: Jede Muskelfaser ist von einer Faszie umhüllt und durchdrungen, was ihr federnde und feste Eigenschaften gibt. Aus diesem Grund schützen Faszien unsere Muskeln und bewahren unseren Bewegungsapparat vor Verschleiß. Zudem schicken sie Informationen zum Beispiel über Schmerzen durch den ganzen Körper ans Gehirn.
Warum verkleben Faszien?
Wenn von Faszien die Rede ist, spricht man häufig davon, dass diese verklebt oder verhärtet sind. Das kann beispielsweise durch falsche Belastung, angeborene Fehlstellungen und vor allem durch Bewegungsmangel geschehen. Wenn wir uns zu wenig bewegen, büßt das Fasziengewebe an Stabilität ein. Zusätzlich verlieren die Faszien ihre geschmeidige Struktur.
Wie sich ein verklebtes bzw. verhärtetes Fasziengewebe äußert? Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Das Strecken und Beugen der Gelenke kann mit Schmerzen verbunden sein. Zudem können Betroffene unter Schmerzen in Rücken, Nacken und Schultern leiden. Auch können die Gelenke weh tun und sich die Sehnen entzünden.
Diese 3 Übungen lösen verklebte Faszien
Bis sich das Fasziengewebe wieder erholt hat, dauert es eine Weile. Damit sich das kollagene Fasziengewebe neu bildet, kann es einige Monate dauern. Mit gezieltem Faszientraining können Sie dagegen vorgehen. Wir stellen Ihnen einige Übungen vor, welche Sie regelmäßig wiederholen sollten.
Übung 1: Für den Rücken
Häufig machen sich verhärtete Faszien durch Rückenschmerzen bemerkbar. Für eine elastische und belastbare Wirbelsäule sollten Sie regelmäßig auf folgende Übung setzen.
- Sie stehen auf einem Bein. Das Knie Ihres Standbeins ist leicht gebeugt, während das andere Bein nach hinten gestreckt wird. Beine, Rücken und Kopf sollten eine möglichst waagerechte Linie ergeben.
- Um die Balance zu halten, strecken Sie Ihre Arme seitlich aus.
Position für drei bis fünf Atemzüge halten, danach das Bein wechseln. Pro Seite insgesamt 10 Wiederholungen.
Übung 2: Für den Bauch
Dass Bauchschmerzen mit verklebten Faszien zu tun haben können, wissen die wenigsten von uns. Verhärtet sich allerdings das Fasziengewebe in unserer Körpermitte, kann das zu Beschwerden führen. Folgende Übung, die Abhilfe verspricht, kennen Sie vielleicht bereits aus dem Yoga – und zwar handelt es sich hierbei um die Kobra.
- Legen Sie sich mit dem Bauch flach auf Ihre Fitnessmatte.
- Die Handinnenflächen sind auf Schulterhöhe positioniert, die Ellenbogen zeigen nach hinten.
- Atmen Sie ein und lösen Sie dabei Ihren Oberkörper vom Boden, der Blick ist dabei nach vorne gerichtet und die Fußrücken fest gegen den Boden gedrückt.
Kobra für mindestens eine Minute halten.
Übung 3: Für die Schultern
Bei dieser Übung kommen vor allem die Faszien in Ihren Schultergelenken auf ihre Kosten.
- Stehen Sie aufrecht, die Beine sind hüftbreit aufgestellt.
- Lassen Sie Ihre Arme locker und lassen Sie diese nach vorne sowie nach hinten pendeln.
- Lassen Sie die Bewegung größer werden und beziehen Sie Ihren gesamten Körper ein. Wenn Sie Ihre Arme über den Kopf schwingen, stellen Sie sich auf Ihre Zehenspitzen. Am niedrigsten Punkt können Sie Ihren Rücken leicht beugen.
Insgesamt etwa 2 Minuten pendeln.
Tipps für das effektive Faszientraining
- Trinken Sie vor und nach dem Training viel Wasser, um die Faszien zu hydrieren.
- Verwenden Sie ein Gleitmittel, wie zum Beispiel Öl oder Lotion, um die Faszienrolle zu bewegen.
- Hören Sie auf Ihren Körper und hören Sie sofort auf, wenn Sie Schmerzen haben.
Was noch gegen verklebte Faszien hilft
Neben gezieltem Faszientraining gibt es noch weitere hilfreiche Tipps, die gegen verklebte Faszien helfen. So sind zum Beispiel Massagen und Wärme besonders wohltuend und entspannend. Zudem kann eine falsche Ernährung zu einer Übersäuerung Ihrer Faszien führen. Deshalb sollten Sie sich vermehrt basische Lebensmittel – also vor allem pflanzliche Lebensmittel – schmecken lassen. Um die Produktion von Kollagen anzuregen, bedarf es eine optimale Nährstoffversorgung mit Kalzium, Kalium, Magnesium, Silizium sowie mit Vitamin C und B6.
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