
Haben Sie schon einmal von der sogenannten Schlafapnoe gehört? Diese weitverbreitete Schlafstörung betrifft viele Menschen weltweit und kann sich negativ auf die Lebensqualität und Gesundheit auswirken. Bei der Schlafapnoe kommt es während des Schlafens zu wiederkehrenden Atemaussetzern und Atemstörungen, die den erholsamen Schlaf erheblich beeinträchtigen können. Im folgenden Artikel werden wir uns eingehend mit den möglichen Ursachen dieser Schlafstörung befassen und beleuchten, was hinter den Atempausen steckt.
Was ist eine Schlafapnoe?
Eine Schlafapnoe ist eine schwerwiegende Schlafstörung, bei der die Atmung in der Nacht immer wieder aussetzt. Die meisten Betroffenen leiden unter weiteren Symptomen wie lautem Schnarchen und erhöhter Tagesmüdigkeit. Die Atemaussetzer entstehen entweder durch eine Blockade der Luftwege (obstruktive Schlafapnoe) oder durch eine mangelnde Kommunikation zwischen dem Gehirn und den an der Atmung beteiligten Muskeln (zentrale Apnoe). Die häufigste Form ist jedoch die obstruktive Apnoe. Die Atempausen lassen Sie in der Nacht aufwachen und können die Schlafqualität daher erheblich beeinträchtigen.
Unbehandelt kann die Störung zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie
- Bluthochdruck,
- einem erhöhten Schlaganfallrisiko,
- Typ-2-Diabetes,
- Herzkrankheiten,
- Depressionen oder Stimmungsschwankungen,
- Einem erhöhten Risiko, durch Müdigkeit einen schweren Unfall zu erleiden und zu
- Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit oder in der Schule führen.
Was sind die Symptome der Atmungsstörung?
Zu den typischen Symptomen von obstruktiver und zentraler Apnoe gehören:
- Schnarchen
- Atemaussetzer
- Tagesmüdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Trockene Atemwege am Morgen
- Kopfschmerzen beim Aufwachen
- Schwitzen in der Nacht
- Nächtlicher Blasendrang
- Keuchende, schnaubende oder erstickende Geräusche
- Häufiges und abruptes Aufwachen
- Stimmungsschwankungen
Schlafapnoe Ursachen: Das steckt hinter der Atmungsstörung
Zu einer Schlafapnoe kommt es, wenn die Atemwege im Schlaf zu eng werden. Dadurch funktioniert die Atmung nicht richtig und der Körper erhält nicht mehr genügend Sauerstoff. Unterschiedliche Ursachen können hierfür verantwortlich sein.
Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe (OSA)
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe erschlaffen die Muskeln im hinteren Teil des Rachens. Diese Muskeln stützen den weichen Gaumen, das dreieckige Gewebestück, das vom weichen Gaumen herabhängt, das sogenannte Zäpfchen, die Mandeln, die Seitenwände des Rachens und die Zunge. Entspannen sich nun diese Muskeln, blockieren sie die Atemwege und es kommt zu Atempausen, bei denen der Luftfluss in die Lunge behindert wird.
Infolgedessen bekommen Sie nicht ausreichend Luft und der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt. Das Gehirn nimmt diese Veränderung wahr und löst eine Weckreaktion aus, um die schlafende Person aufzuwecken. Dadurch öffnen sich die Atemwege wieder und die normale Atmung kann fortgesetzt werden. Dieser Weckvorgang kann sich in einer Nacht viele Male wiederholen — bis zu 30 Mal pro Stunde.
In der Regel sind diese Weckreaktionen jedoch so kurz, dass sich die betroffene Person nicht daran erinnern kann. Obwohl dieser Vorgang den Körper am Leben hält, verhindert er einen tiefen, erholsamen Schlaf. Häufig sind die an der Schlafstörung Leidenden am nächsten Tag sehr müde und können sich schlecht konzentrieren. Das wiederholte nächtliche Erwachen kann im Laufe der Zeit weitere Auswirkungen auf die Gesundheit haben und zu ernsthafteren Komplikationen führen.
Schlafapnoe-Ursachen werden häufig mit Bluthochdruck, Herzinfarkten, Schlaganfällen und Gedächtnisproblemen in Verbindung gebracht.
Schlafapnoe: Physische Ursachen
Zu den physischen Ursachen einer Apnoe, gehören:
- Übergewicht oder Fettleibigkeit: Zu viel Fett an der Innenseite des Halses verengt die Atemwege
- Zunehmendes Alter: Im Alter neigen die Rachenmuskeln dazu, sich mehr zu entspannen.
- Erkrankungen: Wie eine verminderte Schilddrüsenproduktion (Hypothyreose) oder ein sehr großer Kropf.
- Große Mandeln und Polypen: Zu große Mandeln oder Polypen verengen ebenfalls die Atemwege.
- Bestimmte Medikamente: Schlaftabletten und Beruhigungsmittel lassen die Muskeln von Gaumensegel und Zunge erschlaffen.
- Verstopfung der Nase: Allergische Reaktionen oder Infekte können die Nasenschleimhäute anschwellen lassen und so enge Atemwege verursachen.
- Die falsche Schlafposition: Insbesondere die Rückenlage kann dazu führen, dass die erschlaffte Zunge im Mund nach hinten rutscht.
- Eine Fehlstellung des Unterkiefers: Eine Fehlstellung des Unterkiefers kann die Atemwege verengen.
- Alkohol: Auch Alkohol sorgt dafür, dass sich die Muskeln stärker entspannen.
Schlafapnoe Ursachen: Die zentrale Apnoe (ZSA)
Die Ursache dieser Form der Apnoe liegt nicht in den Muskeln, sondern im Gehirn. Normalerweise sendet das Gehirn Signale an den Körper, um zu atmen. Bei einer zentralen Schlafapnoe leitet das Gehirn kurzzeitig keine Signale an die Atemmuskulatur weiter. Die Folge: Die Atmung setzt aus.
In einigen Fällen kann eine zentrale Schlafapnoe durch eine obstruktive Apnoe hervorgerufen werden. Man spricht dann von einer Mischform.
Zu den Risikofaktoren für diese Form der Schlafapnoe gehören:
- Zunehmendes Alter: Insbesondere Menschen mittleren und höheren Alters haben ein erhöhtes Risiko, an einer ZSA zu erkranken.
- Männer: Die Erkrankung tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen.
- Herzerkrankungen: Eine kongestive Herzinsuffizienz erhöht das Risiko.
- Narkotischen Schmerzmittel: Opioid-Medikamente erhöhen ebenfalls das Risiko einer ZSA.
- Schlaganfall: Nach einem Schlaganfall erhöht sich das Risiko einer zentralen Apnoe.
Behandlung einer Schlafapnoe
Die Behandlung der Schlafapnoe hängt von der Schwere der Erkrankung ab, da sie unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Eine der gängigen Behandlungsmethoden für Schlafapnoe ist die Positive Airway Pressure (PAP) Therapie. Dabei wird dem Patienten während des Schlafs ein spezielles Atemgerät verabreicht, das einen kontinuierlichen Luftstrom erzeugt. Dieser Luftstrom hält die Atemwege offen und verhindert so Atemaussetzer und Atemstillstände.
Eine weitere Möglichkeit ist die Anpassung einer individuellen Unterkieferprotrusionsschiene. Diese wird vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden angefertigt und von den Patienten während des Schlafs getragen. Die Schiene hilft, den Unterkiefer leicht nach vorne zu verschieben, um den Rachenraum zu erweitern und so die Atemwege freizuhalten.
Zusätzlich zu diesen Therapieansätzen können auch eine Gewichtsabnahme und eine Lebensstiländerung, wie die Vermeidung von Alkohol und Schlafmitteln vor dem Schlafengehen sowie die Optimierung der Schlafposition, helfen, die Symptome der Schlafapnoe zu reduzieren.