
Der Sommer kommt – und mit ihm die langen, sonnigen Tage und die warmen Nächte. Die lauen Abende laden förmlich dazu ein, draußen länger zu verweilen. Gleichzeitig erleichtert die erhöhte Morgenhelligkeit das Aufstehen und einen frühen Start in den Tag. Doch was bedeutet dies für unseren Schlaf?
Studie: Schlafbedürfnis nimmt im Sommer nicht ab
Obwohl es verlockend sein mag, in den sommerlichen Nächten länger wach zu bleiben, legen verschiedene Studien nahe, dass unser Schlafbedürfnis im Sommer nicht zwangsläufig abnimmt. So auch eine finnische Studie, die sich mit der Schlafqualität und der allgemeinen Schlafzufriedenheit im Sommer befasst hat. In einem Land, das für seine extremen klimatischen Bedingungen und langen Winternächte bekannt ist, war eine der zentralen Fragestellungen, wie sich der Sommer auf den Schlaf auswirkt. Doch im Gegensatz zur gängigen Annahme, dass wir im Sommer weniger Schlaf benötigen könnten, fanden die Forschenden heraus, dass während der Sommermonate die Schlaflosigkeit zunahm und viele Menschen mit einer geringeren Schlafqualität konfrontiert waren. Doch woran liegt das?
Warum schlafen wir im Sommer weniger?
Die Antwort darauf scheint mit der reichlichen Tageslichtexposition zusammenzuhängen, vermuten die Forschenden. Das helle Sonnenlicht des Sommers wirkt wie ein Synchronisator für unsere inneren biologischen Rhythmen. Es unterdrückt die normale Ausschüttung von Melatonin, einem Hormon, das üblicherweise bei Dunkelheit produziert wird und den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Durch diese Unterdrückung wird es schwieriger, rechtzeitig einzuschlafen, was zu verkürzten Schlafzeiten und einer allgemeinen Verringerung der Schlafqualität führen kann.
Ein weiterer Faktor könnte die Umgebungstemperatur sein, die einen erheblichen Einfluss auf unseren Schlaf haben kann. Während die höheren Temperaturen tagsüber angenehm sind, können sie während der Nacht zu Unannehmlichkeiten führen. Überhitzung und unangenehme Schlafbedingungen können zu Schlafstörungen führen, die sich negativ auf unsere Schlafqualität auswirken. Ein zu warmes Schlafzimmer kann unseren natürlichen Schlafzyklus ebenfalls stören und zu nächtlichem Aufwachen führen.
Eine weitere Rolle könnte unser soziales Umfeld spielen. Die längeren Tage laden zu geselligen Aktivitäten ein, sei es Grillen im Garten, abendliche Spaziergänge oder Treffen mit Freunden. Diese Geselligkeit kann dazu führen, dass wir unsere übliche Schlafenszeit vernachlässigen und erst spät zur Ruhe kommen.
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass wir im Sommer möglicherweise weniger Schlaf erhalten. Doch obwohl unser Schlafverhalten saisonalen Schwankungen unterworfen sein kann, bleibt die empfohlene Schlafdauer für Erwachsene im Allgemeinen stabil. Experten empfehlen für Erwachsene nach wie vor eine Schlafzeit von sieben bis neun Stunden pro Nacht, unabhängig von der Jahreszeit. Die warme Jahreszeit kann jedoch Einfluss auf die Schlafqualität haben, da hohe Temperaturen das Einschlafen und Durchschlafen erschweren können.
Tipps für das Schlafen bei Hitze
Angesichts dieser Herausforderungen gibt es jedoch Schritte, die Sie ergreifen können, um Ihre Schlafqualität während der heißen Sommermonate zu verbessern:
- Richtige Raumtemperatur: Stellen Sie sicher, dass Ihr Schlafzimmer kühl genug ist, um eine optimale Schlafumgebung zu schaffen. Nutzen Sie bei Bedarf Ventilatoren oder Klimaanlagen, um die Temperatur zu regulieren.
- Leichte Bettwäsche: Wählen Sie leichte, atmungsaktive Bettwäsche, die hilft, während der Nacht nicht zu überhitzen.
- Entspannungstechniken: Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Atemübungen oder sanfte Dehnungen, um vor dem Schlafengehen Stress abzubauen und deinen Geist zur Ruhe zu bringen.
- Hydration im Auge behalten: Trinken Sie ausreichend Wasser über den Tag verteilt, um eine Dehydratation zu vermeiden. Beachten Sie jedoch, dass eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme kurz vor dem Schlafengehen nächtliche Toilettengänge fördern kann.