Studie warnt: Tätowierungen erhöhen das Risiko für Lymphdrüsenkrebs

Eine aktuelle Studie hat einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen Tätowierungen und einem erhöhten Risiko für Lymphdrüsenkrebs aufgedeckt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen mit Tattoos einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, an dieser Form von Krebs zu erkranken. Lesen Sie mehr!

Bei den 18- bis 35-Jährigen ist jeder Vierte tätowiert.© iStock/jjpoole
Bei den 18- bis 35-Jährigen ist jeder Vierte tätowiert.

Tätowierungen haben in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und sind heute fest in der Populärkultur verankert. Von aufwendigen, farbenprächtigen Motiven bis hin zu schlichten, reduzierten Designs bieten Tattoos eine vielfältige Palette an Möglichkeiten, um die eigene Persönlichkeit und den individuellen Stil auszudrücken.

Europaweit trägt mindestens jeder achte Erwachsene ein Tattoo. Besonders auffällig ist die Verbreitung in der jüngeren Generation: Bei den 18- bis 35-Jährigen ist laut EU-Daten sogar fast jeder Vierte tätowiert.

Erhöhtes Krebsrisiko durch Tattoos

Eine neue Studie aus Schweden wirft ein kritisches Licht auf mögliche Gesundheitsrisiken, insbesondere im Hinblick auf maligne Lymphome - bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems.

Die Forschungsarbeit hat sich erstmals detailliert mit dem möglichen Zusammenhang zwischen Tätowierungen und dem Risiko für Lymphome befasst. Die umfangreiche Untersuchung basierte auf einer Stichprobe von 11.905 Teilnehmern. Von dieser Gesamtgruppe wurde bei 2.938 Personen ein Lymphom diagnostiziert. Die Wissenschaftler verglichen diese Gruppe mit einer gesunden Kontrollgruppe und kamen zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Unter den Lymphom-Patienten trugen 21 Prozent eine Tätowierung, während in der Kontrollgruppe ohne Lymphom-Diagnose nur 18 Prozent tätowiert waren.

Bedenkliche Schwermetalle in den Tätowierfarben

Die Zusammensetzung von Tätowierfarben ist komplex und enthält potenziell bedenkliche Substanzen wie Schwermetalle und verschiedene organische Verbindungen, von denen einige als karzinogen gelten. 

Der Tätowiervorgang selbst führt diese Stoffe tief in die Haut ein und löst dabei eine Immunreaktion aus. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Farbpigmente nicht nur in der Haut verbleiben, sondern auch in die Lymphknoten wandern. Dort können sie sich ansammeln und möglicherweise Entzündungsreaktionen hervorrufen. Diese chronischen Entzündungen stehen im Verdacht, die Entstehung von Krebserkrankungen zu begünstigen.

Diese Differenz von drei Prozentpunkten mag auf den ersten Blick gering erscheinen, ist aber statistisch bedeutsam. Sie deutet darauf hin, dass Personen mit Tätowierungen möglicherweise einem leicht erhöhten Risiko für die Entwicklung eines Lymphoms ausgesetzt sein könnten.