
Studie: So gefährdet Fluglärm unsere Gesundheit
Die Forschungsgruppe Molekulare Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz hat in einer neuen Studie die gesundheitlichen Auswirkungen von nächtlichem Fluglärm untersucht. Die Ergebnisse zeigen besorgniserregende Zusammenhänge zwischen Lärmbelastung und Stoffwechselstörungen.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass Fluglärm die negativen Effekte von Diabetes mellitus deutlich verstärkt. Nicht nur erhöht sich das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sondern auch die Symptome der Krankheit verschlimmern sich. Bei Versuchstieren, die einer fettreichen Ernährung ausgesetzt waren, beobachteten die Forscher verstärkte Entzündungsprozesse im Fettgewebe und erhöhten oxidativen Stress durch Lärmexposition. Diese Veränderungen führten zu einer Verschlechterung der Gefäßfunktion, Bluthochdruck und erhöhten Blutzuckerwerten.
Lärm erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Diabetes
Besonders alarmierend war die Beeinträchtigung der Mikrogefäße im Gehirn und der zellulären Energieproduktion. Die Mainzer Studie bestätigt frühere Forschungsergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen chronischer Lärmbelastung und Diabetes-Risiko aufzeigten. Lärm kann demnach die Blutzuckerregulierung und den Insulinspiegel negativ beeinflussen sowie Entzündungen, Insulinresistenz und Übergewicht fördern.
Die Forscher betonen, dass schon ein Anstieg des Verkehrslärms um fünf Dezibel das Diabetes-Risiko um sechs Prozent erhöhen kann. Besonders gefährdet sind Menschen, die mehreren Lärmquellen wie Flug-, Bahn- und Straßenlärm ausgesetzt sind. Um sowohl die Herz-Kreislauf-Gesundheit als auch den Stoffwechsel zu schützen, empfehlen die Wissenschaftler dringend Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung.
WHO mahnt Lärmschutzmaßnahmen an
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstreicht die Tragweite dieses Problems: Schätzungen zufolge gehen in Europa jährlich etwa 1,6 Millionen gesunde Lebensjahre aufgrund von Verkehrslärm verloren. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Lärmschutzmaßnahmen zu verstärken und die Bevölkerung für die gesundheitlichen Risiken von Dauerlärm zu sensibilisieren.