
- Was sind Herzkreislauf-Erkrankungen?
- Symptome von Herzkreislauf-Erkrankungen
- Ursachen von Herzkreislauf-Erkrankungen
- Diagnose von Herzkreislauf-Erkrankungen
- Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen
- Komplikationen von Herzkreislauf-Erkrankungen
- Leben mit einer Herzkreislauf-Erkrankung – das müssen Sie wissen
Was sind Herzkreislauf-Erkrankungen?
Herzkreislauf-Erkrankungen sind Erkrankungen, die das Herz und die Blutgefäße betreffen. Sie umfassen eine Vielzahl von Krankheiten wie
- koronare Herzkrankheit (Verengung der Herzkranzgefäße)
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Herzinsuffizienz
- Herzklappenerkrankungen
- Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen)
- und periphere arterielle Verschlusskrankheit (Verengung der Blutgefäße in den Beinen)
Diese Erkrankungen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen und sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen. Es ist wichtig, Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht, hoher Blutdruck und Diabetes zu vermeiden, um das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Symptome von Herzkreislauf-Erkrankungen
Die Symptome von Herzkreislauf-Erkrankungen können je nach spezifischer Erkrankung variieren. Hier sind jedoch einige häufige Symptome, auf die man achten sollte:
- Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust (Angina pectoris)
- Atemnot oder Kurzatmigkeit, insbesondere bei körperlicher Aktivität
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schwindel oder Ohnmachtsanfälle
- Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmien)
- Schwellungen in den Beinen, Knöcheln oder Füßen (Ödeme)
- Kalte Hände und Füße
- Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck
- Übelkeit, Erbrechen oder Magenbeschwerde
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Extremitäten
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit Herzkreislauf-Erkrankungen Symptome haben. Einige Menschen können asymptomatisch sein und die Erkrankung wird möglicherweise erst diagnostiziert, wenn sie bereits fortgeschritten ist.
Ursachen von Herzkreislauf-Erkrankungen
Herzkreislauf-Erkrankungen haben verschiedene Ursachen, die oft miteinander verwoben sind. Eine der Hauptursachen ist Arteriosklerose, bei der sich Fett, Cholesterin und andere Substanzen an den Arterienwänden ablagern und zu Verengungen führen. Dies erhöht das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Probleme.
Hoher Blutdruck ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor. Chronisch erhöhter Blutdruck belastet das Herz und die Blutgefäße, was langfristig zu Schäden führen kann. Rauchen ist ebenfalls schädlich für das Herz-Kreislauf-System. Die Chemikalien im Tabakrauch schädigen die Blutgefäße, erhöhen den Blutdruck und fördern die Bildung von Blutgerinnseln.
Eine ungesunde Ernährung, die reich an gesättigten Fetten, Transfetten, Salz und Zucker ist, kann das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen. Gleichzeitig kann eine unzureichende Aufnahme von Obst, Gemüse und Ballaststoffen das Risiko weiter steigern. Bewegungsmangel schwächt das Herz und die Blutgefäße, erhöht das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes - alles Faktoren, die Herzkreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Übergewicht und Fettleibigkeit sind ebenfalls bedeutende Risikofaktoren. Das überschüssige Körperfett belastet das Herz und erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und andere Erkrankungen. Diabetes selbst kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Eine familiäre Veranlagung kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn nahe Verwandte wie Eltern oder Geschwister an Herzkreislauf-Erkrankungen leiden, steigt das individuelle Risiko. Genetische Faktoren können bestimmte Merkmale oder Anfälligkeiten für diese Erkrankungen beeinflussen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Ursachen oft in Kombination auftreten und sich gegenseitig verstärken können. Ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Nichtrauchen und Stressmanagement beinhaltet, kann dazu beitragen, das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen zu minimieren. Es ist ratsam, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen und bei Verdacht auf eine Herzkreislauf-Erkrankung einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Diagnose von Herzkreislauf-Erkrankungen
Die Diagnose von Herzkreislauf-Erkrankungen beinhaltet in der Regel eine Kombination aus verschiedenen diagnostischen Verfahren. Hier sind einige häufig verwendete Methoden:
Anamnese und körperliche Untersuchung
Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Krankengeschichte erheben, um Informationen über Symptome, Risikofaktoren und familiäre Vorgeschichte zu erhalten. Eine gründliche körperliche Untersuchung kann helfen, Anzeichen von Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzgeräusche, Ödeme oder veränderte Pulswellen zu erkennen.
Bluttests
Eine Blutuntersuchung kann verschiedene Parameter messen, wie z.B. Cholesterin- und Triglyceridwerte, Entzündungsmarker (wie C-reaktives Protein) und Blutzuckerwerte. Abnormale Werte können auf das Vorliegen einer Herzkreislauf-Erkrankung hinweisen.
Elektrokardiogramm (EKG) und Belastungs-EKG
Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann Hinweise auf Herzrhythmusstörungen oder Anzeichen eines Herzinfarkts liefern. Bei einem Belastungs-EKG wird das EKG während körperlicher Aktivität, oft auf einem Laufband oder Fahrradergometer, aufgezeichnet. Dies ermöglicht es, mögliche Herzprobleme unter Belastung zu erkennen, die in Ruhe nicht sichtbar sind.
Echokardiographie
Eine Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, bei der die Struktur und Funktion des Herzens beurteilt werden kann. Sie kann Informationen über Herzklappen, Herzmuskelbewegungen und Pumpfunktion liefern.
Stress-Echokardiographie
Ähnlich wie beim Belastungs-EKG wird hierbei eine Echokardiographie während körperlicher Aktivität durchgeführt, um die Durchblutung des Herzmuskels zu beurteilen. Dies kann helfen, Engstellen in den Herzkranzgefäßen zu erkennen.
Koronarangiographie
Bei Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit kann eine Koronarangiographie durchgeführt werden. Hierbei wird ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße injiziert und anschließend Röntgenaufnahmen gemacht, um Engstellen oder Blockaden sichtbar zu machen.
Diese diagnostischen Verfahren können je nach individuellem Fall variieren. Der behandelnde Arzt wird die am besten geeigneten Tests auswählen, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen
Die Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen umfasst in der Regel eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Lebensstiländerungen und in einigen Fällen auch interventionellen oder chirurgischen Eingriffen.
Medikamente
Verschiedene Medikamente werden zur Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Beispiele sind Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels, Blutdrucksenker wie ACE-Hemmer oder Betablocker, blutverdünnende Medikamente wie Aspirin oder Antikoagulanzien zur Vorbeugung von Blutgerinnseln, sowie Medikamente zur Kontrolle von Herzrhythmusstörungen.
Lebensstiländerungen
Eine gesunde Lebensweise ist entscheidend bei der Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fetten und Salz, Rauchverzicht, Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Stressmanagement.
Interventionelle Verfahren
Bei Engstellen oder Blockaden der Herzkranzgefäße kann eine perkutane Koronarintervention (PCI) durchgeführt werden. Hierbei wird ein Katheter mit einem Ballon an der Spitze in die verengte Stelle eingeführt und aufgeblasen, um die Durchblutung wiederherzustellen. Oft wird auch ein Stent eingesetzt, um das Gefäß offenzuhalten.
Chirurgische Eingriffe
In einigen Fällen kann eine Bypass-Operation erforderlich sein. Dabei werden Umleitungen um verengte oder blockierte Herzkranzgefäße geschaffen, um die Durchblutung des Herzmuskels zu verbessern. Herzklappenreparaturen oder -ersatz können ebenfalls notwendig sein, wenn Klappenerkrankungen vorliegen.
Rehabilitation: Nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation kann eine kardiologische Rehabilitation empfohlen werden. Dies beinhaltet ein strukturiertes Programm mit körperlicher Aktivität, Ernährungsberatung, psychosozialer Unterstützung und Bildung zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Vorbeugung von weiteren Komplikationen.
Die Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen ist individuell auf den Patienten abgestimmt. Es ist wichtig, eng mit dem behandelnden Arzt zusammenzuarbeiten, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchzuführen, um den Erfolg der Behandlung zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Komplikationen von Herzkreislauf-Erkrankungen
Herzkreislauf-Erkrankungen können zu verschiedenen Komplikationen führen, die das Herz und andere Organe betreffen. Hier sind einige der häufigsten Komplikationen:
Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Herzmuskels blockiert ist, in der Regel aufgrund einer Verengung oder eines Verschlusses der Herzkranzgefäße. Dies kann zu dauerhaften Schäden am Herzmuskel führen.
Schlaganfall
Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen ist, entweder durch einen Blutgerinnsel (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Dies kann zu neurologischen Ausfällen führen, wie z.B. Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen.
Herzinsuffizienz
Bei Herzinsuffizienz ist das Herz nicht in der Lage, ausreichend Blut zu pumpen, um den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Dies kann zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit, Flüssigkeitsansammlungen und eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit führen.
Herzrhythmusstörungen
Herzkreislauf-Erkrankungen können zu unregelmäßigem Herzschlag oder Arrhythmien führen, wie z.B. Vorhofflimmern, ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern. Diese können das Risiko für Schlaganfälle oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erhöhen.
Herzklappenerkrankungen
Herzkreislauf-Erkrankungen können zu strukturellen Veränderungen der Herzklappen führen, wie z.B. Verengungen (Stenosen) oder Undichtigkeiten (Insuffizienzen). Dies kann zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Flüssigkeitsansammlungen führen und eine Behandlung wie Klappenreparatur oder -ersatz erfordern.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)
PAVK tritt auf, wenn die Blutgefäße in den Beinen oder anderen Extremitäten verengt oder blockiert sind. Dies führt zu Schmerzen beim Gehen, Wundheilungsstörungen und einem erhöhten Risiko für Infektionen oder Amputationen.
Nierenprobleme
Herzkreislauf-Erkrankungen können die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu Nierenversagen führen. Dies kann zu einer Ansammlung von Abfallstoffen im Körper und einer gestörten Flüssigkeits- und Elektrolytbalance führen.
Es ist wichtig, Herzkreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln, um das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, eine gesunde Lebensweise und die Einhaltung der verschriebenen Medikamente können dazu beitragen, Komplikationen zu verhindern oder zu minimieren.
Leben mit einer Herzkreislauf-Erkrankung – das müssen Sie wissen
Die wichtigste Regel: Leben Sie möglichst gesund. Ernähren Sie sich ausgewogen, bewegen Sie sich regelmäßig und verzichten Sie auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum. Es ist ebenfalls ratsam, regelmäßig ärztliche Untersuchungen und Kontrollen wahrzunehmen, um den Verlauf Ihrer Erkrankung zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Ihr Arzt kann auch Empfehlungen für spezifische Übungen oder Rehabilitationsprogramme geben, die Ihnen helfen können, Ihre körperliche Fitness zu verbessern und Ihr Herz-Kreislauf-System zu stärken.
Das Leben mit einer Herzkreislauf-Erkrankung erfordert oft eine gewisse Achtsamkeit im Alltag. Es ist wichtig, auf Warnsignale wie Brustschmerzen, Atemnot oder unregelmäßigen Herzschlag zu achten und im Zweifelsfall sofort medizinische Hilfe zu suchen. Ein gesundes Stressmanagement und ausreichend Schlaf sind ebenfalls wichtige Aspekte, um Ihre Gesundheit zu unterstützen.