Herzdruckmassage lernen: 3 Schritte, die jeder kennen sollte

Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf der Straße. In solchen Notfällen zählt jede Sekunde, denn schnelle Hilfe kann Leben retten. Die Herzdruckmassage ist dabei das wichtigste Erste-Hilfe-Instrument, das jeder kennen und anwenden können sollte. Sie hält den Kreislauf aufrecht, bis professionelle Hilfe eintrifft. Mit drei einfachen Schritten können auch Laien im Ernstfall effektiv helfen.

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Schritt für Schritt zum Lebensretter!

Lebensretter in 3 Schritten: So einfach ist die Herzdruckmassage

Die Herzdruckmassage kann Leben retten – und sie ist einfacher als viele denken. Prüfen, positionieren, drücken: Diese drei Schritte sollte jeder kennen und im Notfall beherzt anwenden. Und so funktioniert es: 

Schritt 1: Prüfen und Notruf absetzen

Zuerst prüfen Sie, ob die Person bei Bewusstsein ist und normal atmet. Sprechen Sie die Person laut an und rütteln Sie vorsichtig an den Schultern. Reagiert sie nicht und zeigt keine normale Atmung, rufen Sie sofort den Notruf 112 oder bitten Sie eine andere Person darum. Jede Verzögerung kann die Überlebenschancen verringern.

Schritt 2: Positionieren und starten

Legen Sie die betroffene Person auf den Rücken auf einen festen, harten Untergrund. Knien Sie sich seitlich neben den Brustkorb. Legen Sie den Ballen einer Hand auf die Mitte des Brustbeins (zwischen den Brustwarzen), die andere Hand auf die erste. Strecken Sie die Arme durch und beugen Sie sich senkrecht über die Brust.

Schritt 3: Drücken – und nicht aufhören

Drücken Sie das Brustbein mit gestreckten Armen mindestens 5 bis 6 Zentimeter tief und mit einer Frequenz von 100 bis 120 Mal pro Minute kräftig nach unten. Lassen Sie nach jedem Druck den Brustkorb wieder vollständig entlasten. Wechseln Sie sich gegebenenfalls mit anderen Helfern ab, da die Herzdruckmassage sehr anstrengend ist.

Wie lange sollte man die Herzdruckmassage durchführen?

Die Herzdruckmassage sollte ununterbrochen so lange durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft und die Versorgung übernimmt oder die betroffene Person wieder eigene Lebenszeichen zeigt, wie normale Atmung oder Bewegung. Es ist wichtig, während dieser Zeit nicht aufzuhören, da jede Minute ohne Wiederbelebungsmaßnahmen die Überlebenschance deutlich verringert.

Was kann einen Herzstillstand auslösen?

Ein Herzstillstand kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wobei ein Herzinfarkt der häufigste ist. Auch schwere Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder Kammertachykardie führen oft dazu, dass das Herz plötzlich aufhört zu schlagen. Weitere wichtige Auslöser sind Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien), Herzklappenerkrankungen sowie angeborene oder erworbene Störungen im elektrischen Reizleitungssystem des Herzens.

Neben diesen Herzproblemen können auch andere Faktoren einen Herzstillstand verursachen, etwa Atemstillstand durch Erstickung, schwere Asthmaanfälle oder eine Blockade der Atemwege, Stromunfälle, schwere Verletzungen (insbesondere am Brustkorb), Ertrinken, Drogenüberdosierungen, schwere Infektionen (Sepsis) oder starke Blutungen

Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkoholmissbrauch und eine familiäre Vorbelastung erhöhen zusätzlich die Wahrscheinlichkeit eines Herzstillstands.