Cholesterin senken: Nahrungsergänzungsmittel sind keine Alternative

Hohe Cholesterinwerte erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie eine chronische koronare Herzkrankheit oder einen Herzinfarkt. Nahrungsergänzungsmittel können das LDL-Cholesterin, das sogenannte "schlechte" Cholesterin, jedoch nur minimal senken. Erfahren Sie hier mehr.

Menschen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ihr Cholesterin senken, um das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verringern. Medikamente sind dafür sehr wirksam, aber viele Menschen nehmen stattdessen Nahrungsergänzungsmittel. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass diese Nahrungsergänzungsmittel nicht ausreichend wirken. 

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Nahrungsergänzungsmittel mit Beta-Glucanen: Keine ausreichende Wirkung gegen zu hohes Cholesterin

Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Hafer-Pulver, das laut Hersteller besonders reich an Beta-Glucanen sein soll. Beta-Glucane sind Ballaststoffe, die im Darm Gallensäuren binden. Gallensäuren werden aus Cholesterin im Körper hergestellt. Durch die Bindung an Gallensäuren wird Cholesterin aus dem Blut entfernt und über den Stuhl ausgeschieden. Beta-Glucane aus Hafer können also den Cholesterinspiegel senken. Allerdings sind die Effekte gering, sie liegen bei etwa fünf bis zehn Prozent. Im Vergleich dazu können Statine, ein bekanntes Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels, selbst in niedrigen Dosierungen bereits 20 bis 30 Prozent des Cholesterins senken.

Um den Cholesterinspiegel zu senken, werden täglich drei Gramm Beta-Glucane empfohlen. Diese Menge ist in 40 bis 50 Gramm Haferflocken enthalten. Es ist also nicht nötig, spezielle Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Allerdings dauert es einige Wochen, bis eine Wirkung zu beobachten ist. Eine Cholesterinsenkung mit Beta-Glucane funktioniert also nicht von heute auf morgen.

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Frauen nehmen häufiger Cholesterinsenker ein

Dieser Trend ist wahrscheinlich auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter:

  • Frauen haben ab der Menopause ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer.
  • Frauen sind häufiger übergewichtig oder adipös als Männer, was auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
  • Frauen sind eher bereit, Medikamente einzunehmen als Männer.

Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) nahmen im Jahr 2020 rund 1,5 Millionen Frauen und 1,2 Millionen Männer in Deutschland Cholesterinsenker ein. Das entspricht einem Anteil von rund 11 Prozent der Frauen und 8 Prozent der Männer.

Diese Lebensmittel können helfen, Cholesterin zu senken

Es gibt verschiedene Lebensmittel, die nachweislich dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel zu senken. Eine gesunde Ernährung ist ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels im Körper. Lebensmittel wie Haferflocken, Nüsse, Olivenöl und Avocados enthalten gesunde Fette, die helfen können, das "schlechte" LDL-Cholesterin zu senken. Auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Obst können den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Darüber hinaus sind fettarme Milchprodukte und fettarmes Fleisch gute Optionen, um den Cholesterinspiegel zu kontrollieren. Es ist wichtig, diese Lebensmittel in eine ausgewogene Ernährung einzubinden und regelmäßig zu konsumieren, um langfristige positive Effekte auf den Cholesterinspiegel zu erzielen.

Getränke, die helfen können, Cholesterin zu senken

Grüner Tee zum Beispiel enthält Antioxidantien, die das "schlechte" LDL-Cholesterin reduzieren können. Auch roter Wein in Maßen kann positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel haben, da er Resveratrol enthält, das die Bildung von Plaques in den Arterien verhindern kann. Zitronenwasser ist eine weitere gute Wahl, da es reich an Vitamin C ist und die Leber bei der Produktion von HDL-Cholesterin unterstützt. 

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