
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, ist eine lebensbedrohliche Erkrankung des Herzens. Dabei kommt es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Blutzufuhr zum Herzmuskel, meist durch eine Verstopfung eines Herzkranzgefäßes. Dadurch wird das betroffene Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und beginnt abzusterben.
Entgegen der Tatsache, dass Frauen im Allgemeinen seltener Herzinfarkte erleiden als Männer, zeigt die Statistik für das Jahr 2019, dass Herzinfarkte bei Frauen für 4 von 100 Todesfällen verantwortlich waren, während es bei Männern knapp 6 von 100 waren. Aus dem Herzinfarktregister ergibt sich aber auch, dass Frauen häufiger tödliche Ausgänge bei Herzinfarkten erleiden als Männer. Umso wichtiger, dass Sie auf diese Symptome achten:
Herzinfarkt bei Frauen: Diese 7 Anzeichen dürfen Sie nicht übersehen
Bei älteren Frauen sind die Symptome eines Herzinfarkts oft weniger eindeutig. Der typische starke Brustschmerz, der sich auch auf andere Körperregionen ausbreiten kann, tritt bei ihnen möglicherweise weniger intensiv auf als bei Männern. Frauen berichten eher von einem Druck- oder Engegefühl in der Brustund einer Kurzatmigkeit. Zusätzliche Symptome, die bei Frauen auf einen Herzinfarkt hinweisen können, sind:
- Schweißausbrüche
- Rückenschmerzen
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Schmerzen im Oberbauch
- Ziehen in den Armen
- Unerklärliche Müdigkeit
- Depressionen
Viele dieser Beschwerden führen dazu, dass Frauen zuerst an eine harmlose Magenverstimmung denken.
Was tun bei Verdacht auf Herzinfarkt?
Wenn Sie den Verdacht haben, einen Herzinfarkt zu haben, ist es wichtig, schnell zu handeln. Zuerst sollten Sie sofort den Notruf wählen und den Rettungsdienst informieren. Während Sie auf die Hilfe warten, ist es ratsam, sich hinzusetzen oder hinzulegen und möglichst ruhig zu bleiben. Versuchen Sie, keine körperliche Anstrengung zu machen. Wenn Sie Aspirin zur Hand haben und keine Allergie dagegen haben, können Sie eine Tablette einnehmen, um die Blutgerinnung zu verringern. Es ist wichtig, keine Zeit zu verlieren, da ein Herzinfarkt lebensbedrohlich sein kann.
Was macht die späte Diagnose eines Herzinfarkts bei Frauen so gefährlich?
Die späte Diagnose eines Herzinfarkts bei Frauen ist besonders gefährlich, weil ihre Symptome oft weniger eindeutig sind als bei Männern und daher von den Betroffenen selbst und auch von Ärztinnen und Ärzten nicht sofort als lebensbedrohlich erkannt werden. Dadurch vergeht im Ernstfall wertvolle Zeit, da Frauen ihre Beschwerden häufig nicht ernst genug nehmen oder sie fälschlich anderen Ursachen zuschreiben und dadurch zu spät medizinische Hilfe suchen.
Diese Verzögerung erhöht das Risiko für schwerwiegende Komplikationen oder sogar den Tod, weil bei einem Herzinfarkt jede Minute zählt: Je schneller medizinisch eingegriffen wird, desto höher sind die Überlebenschancen und desto besser können Folgeschäden am Herzen verhindert werden. Hinzu kommt, dass auch das medizinische Personal typische Herzinfarkt-Symptome bei Frauen seltener erkennt, gerade wenn sie untypisch verlaufen, was die Gefahr einer Fehldiagnose zusätzlich steigert.
So können Frauen einem Herzinfarkt vorbeugen
Frauen haben ein höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu erkranken, als oft angenommen wird. Daher ist es wichtig, dass sie Maßnahmen ergreifen, um diesem Risiko entgegenzuwirken. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Rauchen sind wichtige Schritte, um das Herz gesund zu halten. Zudem sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt durchgeführt werden, um mögliche Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen. Stressmanagement und ausreichend Schlaf sind ebenfalls wichtige Faktoren für die Herzgesundheit. Indem Frauen diese Maßnahmen ergreifen, können sie ihr Risiko für einen Herzinfarkt deutlich reduzieren und ein gesundes Leben führen.
Höheres Herzinfarkt-Risiko durch die Menopause
Vor dem Eintritt in die Wechseljahre haben Frauen aufgrund ihres Hormonspiegels ein geringeres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Östrogene beeinflussen verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper und haben beispielsweise eine gefäßerweiternde Wirkung. Dadurch sind Frauen besser vor Gefäßablagerungen geschützt, die zu Herzinfarkten führen können. Allerdings nimmt der Hormonspiegel mit dem Einsetzen der Menopause ab, was auch den Schutzmechanismus verringert. Studien haben gezeigt, dass eine Hormonersatztherapie diesen Nachteil nicht ausgleichen kann. Nach der Menopause steigt das Herzinfarkt-Risiko bei Frauen schneller an als bei gleichaltrigen Männern. Die individuelle Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt hängt jedoch auch von anderen Faktoren wie Alter und Blutfettwerten ab.
Quellen: