
Achtung Superinfektion: Die wichtigsten 5 Warnzeichen im Überblick
Eine Superinfektion tritt auf, wenn sich eine zusätzliche bakterielle Infektion auf eine bereits vorhandene Erkrankung – wie zum Beispiel eine Erkältung oder Grippe – aufsetzt. In der Folge verschlechtern sich die Symptome oft deutlich oder es kommen neue Beschwerden hinzu:
1. Anhaltende starke Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl
Während eine normale Erkältung meist innerhalb einiger Tage abklingt, fühlt sich der Betroffene bei einer Superinfektion oft deutlich schwächer und erschöpfter. Das Krankheitsgefühl bleibt bestehen oder verschlechtert sich sogar.
2. Veränderung des Sekrets – gelb-grüner oder eitriger Schleim
Ein typisches Warnsignal ist ein schleimiger oder eitriger Auswurf, der gelb-grünlich gefärbt ist. Dies deutet auf eine bakterielle Beteiligung hin, im Gegensatz zum meist klaren Schleim bei reinen Virusinfekten.
3. Anhaltendes oder erneut auftretendes Fieber
Fieber, das nach einigen Tagen wieder ansteigt oder länger als etwa eine Woche besteht, ist ein wichtiges Indiz für eine Superinfektion. Dies zeigt, dass eine neue Entzündung im Körper aktiv ist.
4. Starke Kopf-, Gesichts- oder Halsschmerzen mit Entzündungszeichen
Starke Schmerzen in diesen Bereichen können z.B. auf eine Nasennebenhöhlenentzündung oder eine bakterielle Mandelentzündung (Angina) hinweisen. Oft treten dabei Schwellungen oder sichtbare Beläge auf.
5. Zunehmender Husten mit grünlichem Auswurf und Atembeschwerden
Ein Husten, der produktiv wird und grünlichen Auswurf hervorbringt, kann auf eine bakterielle Bronchitis oder eine beginnende Lungenentzündung deuten. Begleitende Atemgeräusche oder Schwierigkeiten beim Atmen sind ebenfalls Warnsignale.
Welche Risiken und Komplikationen kann eine Superinfektion bergen?
Eine Superinfektion kann verschiedene Risiken und Komplikationen mit sich bringen, die weit über die Symptome der ursprünglichen Infektion hinausgehen. Sie entsteht häufig, wenn das Immunsystem durch eine vorausgegangene Erkrankung wie eine Erkältung oder Grippe geschwächt ist und Bakterien die geschädigten Schleimhäute nutzen, um sich ungehindert auszubreiten. Zu den häufigsten bakteriellen Komplikationen zählen Entzündungen der Nasennebenhöhlen, des Mittelohr sowie eine eitrige Bronchitis oder Lungenentzündung. Diese Infektionen verlaufen oft deutlich schwerer als die ursprüngliche Virusinfektion.
Besonders gefährlich sind bakterielle Lungenentzündungen, die durch Erreger wie Pneumokokken, Staphylokokken oder Streptokokken verursacht werden können und unter ungünstigen Bedingungen zu Lungengeschwüren (Abszessen) führen. Auch Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche oder ein Kreislaufschock sind als Folgeschäden möglich. Selten kann die Infektion auch auf das zentrale Nervensystem übergreifen und Hirnhautentzündungen oder Gehirnentzündungen verursachen, was lebensbedrohlich sein kann.
Neben diesen eher häufigen Komplikationen können Superinfektionen in Einzelfällen auch gefährlichere Erkrankungen wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen. Diese Komplikationen sind unbehandelt mit schweren Folgen verbunden und erfordern eine rasche medizinische Behandlung.
Wie wird eine Superinfektion diagnostiziert?
Eine Superinfektion wird in der Regel durch ärztliche Untersuchungen diagnostiziert. Dabei spielt vor allem die Anamnese und das Erkennen typischer Symptome wie anhaltendes oder wiederkehrendes Fieber, gelb-grünes Sekret aus der Nase oder Auswurf beim Husten sowie eine Verschlechterung des Allgemeinzustands eine wichtige Rolle.
Zur sicheren Diagnose gehört häufig ein Bluttest, der sogenannte Procalcitonin-Test (PCT-Test), mit dem die Konzentration eines Entzündungsmarkers gemessen wird. Ein erhöhter PCT-Wert weist auf eine bakterielle Infektion hin.
Zusätzlich können Abstriche von Schleimhäuten oder Rachenproben genommen werden, um den Erreger nachzuweisen.
Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder endoskopische Untersuchungen sind möglich, um zugrundeliegende Entzündungen, etwa der Nasennebenhöhlen, besser beurteilen zu können.