Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die durch Influenzaviren verursacht wird und sich durch plötzliches hohes Fieber, starken Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen auszeichnet. Hierzulande dauert die Grippesaison üblicherweise von Anfang Oktober bis Mitte Mai, wobei die Grippewelle meist im Januar beginnt und drei bis vier Monate anhält. Wer sich schützen will, lässt sich gegen die Grippe impfen. Doch können wir uns trotz Grippeimpfung mit Influenza anstecken?

Grippeimpfung: Kann ich mich trotzdem mit Influenza anstecken?

Die Grippeimpfung enthält Bestandteile inaktivierter Influenzaviren, die das Immunsystem dazu anregen, Antikörper gegen die häufigsten Grippeviren der Saison zu bilden. Dadurch wird der Körper darauf vorbereitet, bei Kontakt mit echten Viren schneller und effektiver zu reagieren. Die Wirksamkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab:

• Übereinstimmung des Impfstoffs mit den zirkulierenden Viren: Da sich Grippeviren ständig verändern, wird der Impfstoff jährlich angepasst. Stimmen die enthaltenen Virusvarianten gut mit den tatsächlich vorkommenden Viren überein, kann die Schutzwirkung bei gesunden Erwachsenen bis zu 80 % betragen.
• Individuelle Immunantwort: Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder ältere Personen entwickeln oft eine geringere Immunantwort auf die Impfung. Dennoch mildert sie in diesen Gruppen häufig den Verlauf der Erkrankung und senkt das Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herzprobleme.

Hinzu kommt, dass es nach der Impfung etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist, weshalb eine Ansteckung in dieser Zeit möglich ist. Trotz Grippeimpfung ist es also möglich, sich anzustecken.

Warum ist die Impfung trotzdem sinnvoll?

Auch wenn die Grippeimpfung keinen vollständigen Schutz vor einer Ansteckung bietet, hat sie zahlreiche Vorteile. Sie verringert das Risiko, überhaupt zu erkranken, und mildert im Falle einer Infektion den Verlauf erheblich. Besonders wichtig ist die Impfung für Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere und chronisch Kranke, da sie – wie bereits erwähnt –das Risiko schwerer Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herz-Kreislauf-Probleme deutlich senkt. Zudem trägt die Grippeimpfung zur Herdenimmunität bei: Wenn ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist, wird die Verbreitung des Virus verlangsamt, wodurch auch Menschen geschützt werden, die sich selbst nicht impfen lassen können.

Zusätzlich zur Impfung können Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Vermeiden von engem Kontakt zu Erkrankten und das Niesen in die Armbeuge das Ansteckungsrisiko weiter senken.