
Cortisol, oft als "Stresshormon" bezeichnet, ist ein Steroidhormon, das von den Nebennieren produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Reaktion unseres Körpers auf Stress. Cortisol hilft uns, mit Herausforderungen umzugehen, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht, den Blutdruck steigert und das Immunsystem unterdrückt.
Ein erhöhter Cortisolspiegel tritt häufig auf, wenn der Körper über längere Zeit Stress ausgesetzt ist. Dieser kann sowohl durch physische als auch psychische Faktoren entstehen. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann eine Vielzahl gesundheitlicher Problemen zur Folge haben, darunter Stoffwechselstörungen, Immunschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Störungen.
Erhöhter Cortisolspiegel: Welche Symptome gibt es?
Ist der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht, kann es zu einer Vielzahl von Beschwerden kommen. Da Cortisol den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen beeinflusst, kann es unter anderem zu einer Umverteilung von Fettgewebe und zu einer Insulinresistenz bis hin zu Diabetes mellitus kommen. Außerdem unterdrückt Cortisol das Immunsystem und beeinflusst die Funktion des Gehirns. Durch diese Faktoren kann es zu folgenden Symptomen kommen:
Körperliche Symptome
- Gewichtszunahme, insbesondere im Bauchbereich
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen, etwa Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
- Muskelschwäche und -schmerzen
- Erhöhter Blutdruck
- Erhöhter Blutzuckerspiegel
- Hautprobleme wie Akne oder rote Flecken
- Gesteigerte Infektanfälligkeit
- Verdauungsprobleme, wie Verstopfung oder Durchfall
- Osteoporose (bei längerfristigem hohen Cortisolspiegel)
Psychische Symptome
- Stimmungsschwankungen
- Reizbarkeit
- Angstzustände
- Depressionen
- Schwierigkeiten bei der Konzentration
- Gedächtnisprobleme
Erhöhter Cortisolspiegel Test: Welche Möglichkeiten gibt es?
Um einen erhöhten Cortisolspiegel festzustellen, ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich. Suchen Sie hierfür einen Hausarzt, Internisten oder Endokrinologen auf. Der Arzt oder die Ärztin kann den Cortisolspiegel mithilfe eines Bluttests, einer Urinprobe oder einem Speicheltest bestimmen. Bei einem Bluttest wird der Cortisolspiegel in der Regel morgens gemessen, da er dann am höchsten ist.
Lassen Sie sich beraten, um herauszufinden, welche Untersuchungen für Sie am sinnvollsten sind. Einem erhöhten Cortisolspiegel können verschiedene Ursachen zugrunde liegen und mögliche Erkrankungen müssen behandelt werden, um den Cortisolspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wie kann man einen erhöhten Cortisolspiegel senken?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Cortisolspiegel zu senken und das Wohlbefinden zu verbessern:
1. Stressmanagement
Stressmanagement ist das A und O, um einen erhöhten Cortisolspiegel zu senken, da Stress einer der Hauptfaktoren ist, der zu einem Anstieg des Cortisols führt. Sind wir gestresst, wird das Hormon Cortisol in unserem Körper freigesetzt, um uns auf die Bewältigung der stressigen Situation vorzubereiten. Durch Stressmanagement-Techniken wie Entspannungsübungen, Yoga und Meditation, sowie das Festlegen von Grenzen können wir Stress und Anspannung reduzieren und somit auch den Cortisolspiegel senken.
2. Ausreichend Schlaf
Auch ausreichender Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Cortisolspiegels. Bekommen wir nicht genügend Schlaf, kann dies zu einem erhöhten Stressniveau führen, was wiederum eine erhöhte Freisetzung von Cortisol zur Folge hat. Ein ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ermöglicht es unserem Körper, sich zu erholen und zu regenerieren. Während des Schlafs werden verschiedene hormonelle Prozesse reguliert, einschließlich der Kontrolle des Cortisolspiegels.
3. Gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und ausreichend Protein ist, hilft dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Schwankungen zu vermeiden, die zu einer erhöhten Cortisolfreisetzung führen können. Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte können außerdem Entzündungen im Körper reduzieren, die mit einem erhöhten Cortisolspiegel verbunden sind.
4. Regelmäßige Bewegung
Darüber hinaus kann regelmäßige körperliche Aktivität helfen, den Cortisolspiegel zu senken, durch Sport Stress abgebaut wird und Endorphine freigesetzt werden, die für positive Stimmung sorgen. Durch Bewegung wird der Körper auch dazu angeregt, überschüssiges Cortisol abzubauen und das Gleichgewicht im Hormonsystem wiederherzustellen. Zudem kann körperliche Aktivität die Qualität des Schlafs verbessern, was ebenfalls zu einer Regulation des Cortisols beiträgt.
5. Soziale Kontakte
Zudem können soziale Kontakte dazu beitragen, den Cortisolspiegel zu senken, da sie Stress reduzieren und positive Emotionen fördern. Das Gefühl von Verbundenheit und Unterstützung durch andere Menschen kann die Stressreaktion des Körpers dämpfen und zur Freisetzung von Oxytocin führen, einem Hormon, das beruhigend wirkt und den Cortisolspiegel senkt.