HDL-Cholesterin zu hoch: Risiko für Demenzerkrankungen steigt

Cholesterin ist lebenswichtig, doch das Gleichgewicht zwischen "gutem" und "schlechtem" Cholesterin beeinflusst unsere Gesundheit entscheidend. Hier erfährst du mehr darüber.

In Kürze: Gutes Cholesterin, schlechtes Cholesterin

Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der im Blut vorkommt. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und wird auch für die Produktion von Hormonen und Vitaminen benötigt.

Es gibt zwei Haupttypen von Cholesterin:

  • LDL-Cholesterin (Low-Density-Lipoprotein) wird auch als "schlechtes" Cholesterin bezeichnet. Es kann sich an den Wänden der Arterien ablagern und zu Plaquebildung führen. Plaque kann die Arterien verengen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
  • HDL-Cholesterin (High-Density-Lipoprotein) wird auch als "gutes" Cholesterin bezeichnet. Es hilft, LDL-Cholesterin aus den Arterien zu entfernen. Ein hoher HDL-Cholesterinspiegel kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Mehr lesen: Cholesterinwerte Tabelle: Ein Leitfaden für gesunde Blutfettwerte >>

Im Video: Demenzrisiko kann durch "gutes" Cholesterin erhöht sein

HDL-Cholesterin zu hoch: Zu viel ist nicht immer gut

HDL-Cholesterin, auch als "gutes Cholesterin" bekannt, gilt in der Regel als positiv. Es hilft, das "schlechte" LDL-Cholesterin aus den Arterien zu transportieren und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

Neue Studien zeigen jedoch, dass zu viel HDL-Cholesterin auch schädlich sein kann. In einer Studie von dänischen Forschern, die im Fachjournal "Journal of the American Medical Association" veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass Menschen mit HDL-Werten über 80 mg/dl ein erhöhtes Risiko für Demenz, Alzheimer, einen plötzlichen Herztod, Schlaganfall und Herzinsuffizienz hatten.

Die Forscher vermuten, dass zu viel HDL-Cholesterin die Funktion von Endothelzellen, den Zellen, die die Innenseite der Arterien auskleiden, beeinträchtigen kann. Dies kann zu Entzündungen und einer Versteifung der Arterien führen.

Welche Werte sollten Sie nicht überschreiten?

Die American Heart Association empfiehlt, dass Männer einen HDL-Wert von mindestens 40 mg/dl und Frauen einen HDL-Wert von mindestens 50 mg/dl haben. Werte über 80 mg/dl sollten vermieden werden.

Warum kann das HDL-Cholesterin zu hoch sein? 

Es gibt einige genetische Störungen, bei denen auch der HDL-Cholesterinspiegel erhöht ist. Bei diesen Erkrankungen ist nicht klar, ob der hohe HDL-Spiegel auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt.

Ursachen für erhöhte HDL-Spiegel

Erhöhte HDL-Spiegel können entweder primär oder sekundär sein.

  • Primäre HDL-Erhöhung: Diese Art der Erhöhung wird durch eine Genmutation verursacht, die zu einer Überproduktion oder verminderten Abbau des HDL führt.
  • Sekundäre HDL-Erhöhung: Diese Art der Erhöhung wird durch eine andere Erkrankung verursacht.

Sekundäre Ursachen für erhöhte HDL-Spiegel

Zu den sekundären Ursachen für erhöhte HDL-Spiegel gehören:

  • Alkoholkrankheit ohne Zirrhose
  • Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)
  • Primäre biliäre Zirrhose
  • Medikamente (z. B. Kortikosteroide, Insulin, Phenytoin)

Diagnose und Behandlung eines zu hohen HDL-Cholesterins

Erhöhte HDL-Spiegel werden anhand von Bluttests diagnostiziert. Wenn bei einem Patienten, der keine Lipidsenker nimmt, ein hoher HDL-Spiegel festgestellt wird, sucht der Arzt nach der Ursache des Anstiegs der Spiegel. In den meisten Fällen ist eine Behandlung nicht erforderlich. Bei sekundären HDL-Erhöhungen wird die zugrunde liegende Erkrankung behandelt. Bei primären HDL-Erhöhungen kann in seltenen Fällen eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich sein.
 

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